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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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und Liliana, sodass sie ihn nicht richtig zu packen bekam.
    „Fass mich nicht an, Lil“, knurrte er. „Ich schwörʼs dir. Ich breche dir sonst die Knochen.“
    „Annick, Alain“, rief Liliana. „Helft mir, ihn festzuhalten. Sonst, das schwöre ich, werde ich euch als Nächste zerquetschen.“
    „Hört nicht auf sie“, zischte William. „Wenn sie es versuchen sollte, werde ich euch helfen. Das verspreche ich.“
    Liliana lachte auf.
    „Die Zwillinge sind gut erzogen, Will“, sagte sie. „Sie werden sich nicht mit dir verbünden. Das kannst du vergessen. Sie lieben Akima und sind immer gut von ihr behandelt worden. Es gibt also keinen Grund, warum sie sich gegen sie stellen sollten.“
    „Ach ja? Und was ist mit Freiheit? Ist das kein Grund?“
    Liliana schüttelte den Kopf.
    „Haltet ihn fest, ihr beiden, ja?“, forderte sie. „Zeigt unserem lieben Will, dass es auch noch treue Diener gibt.“
    Alain zögerte, aber als der Ring sich noch weiter zuzog und Annick aufschrie, gehorchte er und griff nach William.
    „Tut uns leid, Will“, flüsterte Annick.
    Dann packte auch sie zu und Liliana öffnete ihren Ring ein wenig.
    „Haltet ihn gut fest“, forderte Liliana und schien dabei hoch konzentriert.
    William versuchte, sich von Annick und Alain zu loszureißen, aber die beiden waren wie Schraubstöcke. Er rammte Alain seine Stirn gegen den Kopf, um sich zu befreien, aber der Kaltblüter verzog noch nicht einmal das Gesicht. In einem normalen Kampf hätte William die beiden spielend leicht besiegen können, aber das hier war kein normaler Kampf. Er war immer noch durch den Ring gehandicapt. Und zu seinem Erschrecken veränderte sich das Band langsam. Es löste sich von Liliana und den Zwillingen und schnürte sich nur noch um seine Brust.
    „Scheiße“, keuchte er. „Verfluchter Mist.“
    Liliana grinste zufrieden.
    „Na also“, sagte sie. „Ihr könnt ihn wieder loslassen, meine Lieben. Ich habe ihn.“
    Sofort gehorchten Annick und Alain, und William fiel gefesselt zu Boden. Die Schmerzen waren kaum erträglich und er verlor die Kontrolle über seine Gabe. Als der Ring sich noch enger zog, entglitt sie ihm und er wurde wieder sichtbar. Er schrie auf und biss dann die Zähne zusammen. Wie hatte er nur so dumm sein können? Liliana hatte das gewiss von Anfang an vorgehabt. Und er war so dämlich gewesen, es nicht zu erkennen.
    „So“, sagte Liliana. „Da bist du ja wieder. Und jetzt mein Lieber, wirst du uns verraten, wo Darrek mit der kleinen Schlampe hin ist.“
    „Darauf kannst du lange warten“, zischte William.
    „Na fein.“
    Sie zog das Band wieder ein wenig fester und weidete sich an Williams Qualen.
    „Wie du willst. Ich habe schließlich Zeit. Denn mir wird es nichts ausmachen, wenn in ein paar Stunden die Sonne aufgeht. Du hingegen wirst brutzeln, wenn du dich bis dahin nicht entschlossen haben solltest zu reden.“
    William presste die Lippen zusammen und schwieg. Als Liliana das Band wieder straffer zog, biss er sich auf die Zunge, um nicht zu schreien.
    „Na wunderbar“, sagte Liliana sarkastisch. „Du willst es also auf die harte Tour? Bitte schön. Kannst du haben. Aber behaupte nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“
    Mit diesen Worten zog sie den Ring weiter zu und William keuchte auf vor Schmerzen. Es würde eine lange Nacht werden. So viel war sicher. Und lange würde er diese Qualen nicht mehr ertragen. Er konnte also nur hoffen, dass Darrek den Ort, den er William genannt hatte, schon längst wieder verlassen hatte. Denn andernfalls hatte er bald ein ernsthaftes Problem.
    „Du dilettantischer Nichtsnutz“, schimpfte Akima. „Ist es dir immer noch nicht gelungen, jemanden bei den Aufständischen einzuschmuggeln?“
    Tristan zog den Kopf ein aufgrund dieser Vorwürfe und musste sich zusammenreißen, um nicht mit gleicher Härte zurückzuschlagen.
    „Die Aufständischen sind sehr vorsichtig, Älteste“, erklärte er. „Sie kontrollieren die neuen Diener genau auf ihre Gesinnung. Und außerdem können wir inzwischen kaum noch unserem eigenen Gefolge trauen.“
    „Ausreden. Faule Ausreden“, fauchte Akima. „Gib doch einfach zu, dass du nicht dazu imstande bist, deine Aufgaben zu erfüllen.“
    „Nun. Wenn Ihr eine Idee habt, wie es funktionieren könnte, dann bin ich für alle Vorschläge offen.“
    Ungehalten schüttelte Akima den Kopf. Nichts lief richtig in letzter Zeit. Die Wilden waren außer Rand und Band. Die Force hatte die beiden

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