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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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mächtigsten begabten Kaltblüter immer noch nicht gefunden und Liliana hatte sich auch noch nicht gemeldet. Akima sehnte den Zeitpunkt herbei, ab dem Marlene wieder zu ihrer Unterstützung da sein würde. Sie brauchte ihre Schwester bei dem Kampf. Allein schon als moralische Stütze war sie unersetzbar. Nur noch wenige Wochen. Dann war es endlich so weit.
    In diesem Moment klingelte Akimas Handy und sie zog es missmutig aus der Tasche. Es hatte sie viel Überwindung gekostet, sich überhaupt auf Telefone und Computer einzulassen. Wenn man Jahrhunderte ohne diesen technischen Krimskrams ausgekommen war, fiel es einem schwer, sich daran zu gewöhnen.
    Dennoch konnte Akima nicht abstreiten, dass die Geräte praktisch waren. Sie drückte auf den Annahmeknopf und hielt das kleine Gerät ans Ohr.
    „Hallo?“, sagte sie.
    „Älteste …“
    „Liliana. Du hast Nerven. Lässt mich wochenlang im Ungewissen. Was war los? Wie ist es gelaufen? Habt ihr den Kaltblüter?“
    Liliana zögerte und Akima wusste sofort, dass etwas schief gelaufen war.
    „Darrek hat uns verraten“, erklärte Liliana und Akima bekam eine Gänsehaut.
    „Und? Hast du getan, was wir vereinbart hatten?“, fragte sie.
    Wenn Liliana den Plan befolgt hatte, dann bedeutete das, dass Darius inzwischen tot war. Wehmut erfasste sie. Aber sie schüttelte das Gefühl sofort wieder ab. Wenn ihr Sohn sich gegen die Familie stellte, dann hatte er den Tod auch verdient. Wer nicht mit ihr kämpfte, kämpfte gegen sie. Darius musste also die Konsequenzen seiner Handlungen tragen.
    „Ich habe den stummen Befehl ausgelöst“, bestätigte Liliana. „Aber Darrek konnte fliehen. Zusammen mit dem Kaltblüter und Laney.“
    „Was?! Wie konnte das passieren?“
    „Laney hat ihre Gabe gegen alle eingesetzt. Leider mit hoher Effektivität. Ich konnte sie nicht aufhalten.“
    „Und was ist mit William, Annick und Alain?“
    „Die drei sind noch bei mir. Und dank William weiß ich jetzt auch, wo Darrek hinwill.“
    „Und wohin, bitte schön?“
    „Wenn William die Wahrheit sagt, dann wollte Darrek mit Laney zu den Aufständischen.“

Kapitel 19
Böse Erinnerungen
    Darrek träumte. Der Ort, an dem er sich befand, war stockdunkel und beengt. Es fiel kaum Licht durch die Lücken in den Dielen.
    Doch er war nicht allein. Jemand war bei ihm. Das konnte er spüren. Das Mädchen in seiner Nähe verhielt sich vollkommen still. Sie atmete ganz ruhig, obwohl er hören konnte, wie laut ihr kleines Herz vor Angst klopfte. Wo waren sie? Und wer war das Mädchen?
    In diesem Augenblick ertönte das grelle Kreischen eines Wilden. Darrek zuckte zusammen, als das Mädchen sich die Hände gegen die Ohren presste und ebenfalls einen Schrei ausstieß. Dann hielt sie sich den Mund zu und hinderte sich so daran, die Wilden auf sich aufmerksam zu machen. Sie war unglaublich tapfer, ging es Darrek durch den Kopf.
    Und dann hörte er es. Jemand schrie über ihnen. Und Darrek wusste automatisch, dass es Kara war.
    „Kara?!“, rief er und versuchte gegen die Decke zu drücken.
    Doch die Holzklappe ließ sich nicht bewegen. Ein Kampf entbrannte und Darrek wurde langsam klar, wo sie sich befanden. Dies war die Nacht, in der Kara gestorben war. Was er hörte, war Karas letzter Kampf gegen die Wilden und das kleine Mädchen, das neben ihm hockte, war Laney als Kind. Darrek erinnerte sich daran, dass der Hohlraum, in dem das Kind versteckt gewesen war, viel zu klein für einen Erwachsenen gewesen wäre. Aber das stärkte nur seine Vermutung, dass er sich hier in einem Traum befand und nicht wirklich in diesem Hohlraum gefangen war. Doch es fühlte sich alles so real an.
    „Kara!“, rief Darrek wieder, als er von oben weitere Schreie hörte, und schlug erneut gegen die Decke.
    „Ja?“
    Darrek drehte sich erschrocken zur Seite und sah die leuchtende Gestalt seiner schönen Cousine neben sich. Sie trug ein weißes Kleid und ihr langes dunkles Haar war zu einem Knoten gebunden. Doch Laney schien die Frau überhaupt nicht wahrzunehmen. Das Kind saß einfach weiter in seiner Ecke, starrte an die Decke und zitterte am ganzen Körper.
    „Du stirbst gerade da oben, habe ich recht?“, fragte Darrek betrübt.
    „Nein. Im Moment kämpfe ich da oben. Das mit dem Sterben kommt später.“
    Darrek schüttelte den Kopf und sah wieder zu Laney. Nun hörte er von oben Stimmen.
    „Siehst du nun, was geschieht, wenn man sich mit den Ältesten anlegt?“, fragte Akima und Darrek bekam eine Gänsehaut.
    Kara

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