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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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und versprachen eindeutig mehr. Es war ein angenehmes Gefühl und Laney ließ es geschehen. Doch als er mit den Händen ihren Körper entlangfuhr, zog Laney sich überrascht zurück. So forsch war bei ihr noch nie ein Mann vorgegangen. Sie hatte für ihr Alter zwar schon ziemlich viele Dates gehabt und war auch schon häufig geküsst worden. Aber die Männer hatten immer einen respektvollen Abstand gewahrt. Ihnen war klar gewesen, dass Laney bis zu ihrer ersten Schlafphase unberührt bleiben sollte und die Initiative war immer von ihr ausgegangen.
    „Einar …“, stammelte Laney. „Du weißt doch, dass ich das nicht kann.“
    „Du darfst nur nicht schwanger werden“, korrigierte Einar. „Und ich kenne da eine Methode, durch die die Gefahr auf ein Minimum reduziert wird. Glaub mir. Damit habe ich Erfahrung.“
    Laney errötete leicht. Ein Mann von Ehre hätte einem Mädchen vor ihrer ersten Schlafphase niemals ein solches Angebot gemacht. Für gewöhnlich hätte sie Einar sofort zum Teufel gejagt, aber ihr Kopf schwirrte.
    „Komm schon, Laney“, lockte Einar. „Wo ist deine Neugier hin? Ich würde auch niemals etwas tun, was du nicht willst.“
    Mit einem Finger fuhr er ihr Mieder entlang, was Laney in ihrem berauschten Zustand wohlige Schauer über den Körper jagte. Sie wünschte sich von jemandem berührt zu werden. Sie sehnte sich sogar sehr danach.
    Aber Einar war nicht der Richtige für diese Art der Erfahrungen. Auch wenn ihr Körper sich nach ihm verzehrte, so wusste ihr Herz, dass sie das nicht tun durfte. Es war nicht richtig.
    Als sie gerade den Kopf schütteln wollte, zog Einar plötzlich ein Messer aus der Tasche und ritzte sich selber damit in den Hals.
    „Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte er.
    Sofort quoll Blut hervor und einige Tropfen liefen ihm über die Brust und versickerten in seinem Hemd. Laney konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Der Anblick von frischem Blut machte ihr normalerweise nichts aus. Von Menschenblut nicht und von Vampirblut schon gar nicht. Aber das Aufputschmittel in ihrem eigenen Körper sorgte dafür, dass sie Einar am liebsten sofort an den Hals gesprungen wäre.
    „Wie wäre es, wenn wir nur ein bisschen Blut austauschen würden und dann sehen, was sich daraus entwickelt.“
    Laney schluckte. Sie wollte Nein sagen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht. Bei dem Anblick des frischen Blutes lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Denn immerhin … gab Einar es freiwillig. Und dann war es doch in Ordnung, oder?
    „Komm schon“, lockte Einar. „Es ist okay. Nimm dir, was du brauchst.“
    Laney machte einen Schritt nach vorne und leckte sich die Lippen. Sie war wie hypnotisiert von Einars Blut und hatte das Gefühl, es bereits auf ihrer Zunge schmecken zu können. Als Einar die Arme einladend ausbreitete, streckte sie bereitwillig eine Hand nach ihm aus … und griff ins Leere.
    „Das könnte dir so passen“, ertönte eine wütende Stimme.
    Völlig verblüfft sah Laney, wie Einar von ihr fortgerissen wurde und in hohem Bogen über den Zaun des Schafgeheges flog. Er landete hart im Schnee und brauchte eine ganze Weile, um zu verstehen, was überhaupt geschehen war. Vor Laney stand Darrek und wirkte so wütend, als hätte er vor, Einar jeden Moment den Kopf abzureißen.
    „Fasst du sie noch einmal an, dann breche ich dir jeden Knochen einzeln, Junge. Darauf kannst du dich verlassen.“
    Darreks Gesicht war wutverzerrt und die Mordlust schimmerte so deutlich in seinen Augen, dass Einar sich nicht traute zu widersprechen.
    „Ich habe nicht …“, begann er. „Ich wollte doch nur …“
    „Spar dir deine Erklärungen und verschwinde.“
    „Okay, okay, okay“, stammelte Einar und rannte davon, so schnell ihn seine Beine tragen konnten.
    Laney beobachtete amüsiert seine Flucht und konnte dann nicht anders als in schallendes Gelächter auszubrechen. Diese ganze Situation war einfach zu absurd.
    „Darrek. Du bist wirklich der geborene Komiker. Sonst brech ich dir alle Knochen“, äffte sie ihn nach und kletterte ebenfalls über den Zaun. „Das kann doch nicht dein Ernst sein.“
    „Was hat er dir gegeben?“, fragte Darrek wütend.
    „Blut. Was denn sonst? Und vielleicht war auch noch ein kleines bisschen Aufputschmittel mit drin.“
    „Ich bring diesen kleinen Scheißer um.“
    „Nein, nein. Das wäre dann nur noch halb so lustig. Wir sollen uns doch heute Abend amüsieren.“
    Wieder fing sie an zu kichern, was Darrek noch wütender zu machen

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