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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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schien.
    „Was hattest du mit ihm vor, Laney?“, fragte er aufgebracht. „Was hättet ihr gemacht, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre? Wolltest du deine Unschuld tatsächlich an diesen Hanswurst verlieren?“
    „Und wenn es so wäre?“, fragte Laney provokant. „Glaubst du etwa, du hättest bei mir Vorrechte?“
    „Die habe ich allerdings“, knurrte Darrek.
    Dann riss er Laney an sich, küsste sie hart auf den Mund. Sie schmeckte unvergleichlich süß, und ihre Lippen waren so weich, dass es ihm fast den Verstand raubte. Er zwang sich wieder von ihr abzulassen, aber was er bekommen hatte, reichte ihm noch nicht. Er brauchte mehr. Mehr von ihr.
    Er hatte gedacht, dass er Laney nur als lästige Verpflichtung ansehen könnte. Dass es ihm egal sein würde, was sie sagte oder tat. Aber so war es nicht. Als er gesehen hatte, wie Einar sie küsste, war er vor Eifersucht fast durchgedreht. Und als er ihren gierigen Blick auf Einars Hals gesehen hatte, war bei ihm endgültig eine Sicherung durchgebrannt.
    Rücksichtslos drängte Darrek Laney mit dem Rücken gegen ein Gebäude und küsste sie erneut. Dieses Mal länger und leidenschaftlicher. Laney erwiderte den Kuss bereitwillig. Sie schmiegte sich an ihn, zog ihren Rock ein Stück nach oben und schlang ihre Beine um seine Hüften. Dann krallte sie sich in seinen Haaren fest und kratzte ihm über den Rücken. Sie war wie im Rausch. Darrek war klar, dass es ihr nicht um ihn ging. Sie verzehrte sich nach Nähe und würde diese Nähe jetzt gerade von jedem akzeptieren, der sie ihr geben konnte. Darrek wusste, dass es falsch war, das auszunutzen. Er sollte Laney zurück ins Haus bringen und dafür sorgen, dass sie ins Bett kam. Sie war eindeutig nicht bei Sinnen.
    Darrek gab Laneys Mund frei, um mit ihr zu reden, aber in diesem Moment schlug sie ihre Zähne in seinen Hals und biss kräftig zu.
    Darrek stöhnte auf. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er vor Schmerzen schreien sollte, oder vor Lust. Das Gift benebelte ihn und er konnte nicht mehr klar denken. Aber er wollte auf keinen Fall, dass sie aufhörte.
    Eine Welle der Lust erfasste ihn und er hätte ihr am liebsten auf der Stelle die Kleider vom Leib gerissen, um in sie einzudringen. Er umarmte sie noch fester und rieb sich an ihr. Die Kombination aus Schmerz, Blut und Begierde brachte ihn fast um den Verstand. Er vergrub sein Gesicht in ihrem seidigen, schwarzen Haar und atmete ihren einzigartigen Geruch ein. So hatte er es sich immer vorgestellt.
    „Hör nicht auf“, flüsterte er. „Nimm von mir, was immer du brauchst, Kara. Ich stehe dir in allen Dingen zur Verfügung.“
    Kara? , schallte das Echo in seinem Kopf wieder.
    Noch während er die Worte aussprach, wusste Darrek, dass er gerade einen großen Fehler begangen hatte. Etwas stimmte an seinen Worten nicht. Und die Erkenntnis, was das war, durchdrang seine Benommenheit in dem Moment, als Laney sich von ihm löste und ihm eine kräftige Ohrfeige verpasste.
    Er hatte es verbockt. Als Laney ihn aus ihren dunkelblauen Augen anfunkelte, wusste er, dass jede Erklärung von seiner Seite aus sinnlos wäre. Dafür gab es keine Erklärung. Denn auch wenn Laney ihrerseits völlig neben sich stand, so hatte sie ihm gerade bewiesen, dass sie sich im Gegensatz zu ihm vollkommen darüber im Klaren war, wen sie da küsste.
    Sie sagte kein Wort, und das war auch nicht notwendig. Was gerade geschehen war, hätte niemals geschehen dürfen. Und vielleicht war es sogar ganz gut, dass seine Dummheit ihre Aktivitäten unterbrochen hatte, bevor es zu etwas gekommen war, was sie beide später nur bereuen konnten. Als Darrek nichts zu seiner Verteidigung hervorbrachte, malte sich Enttäuschung auf Laneys Zügen ab. Sie drehte sich um, und lief einfach davon. Darrek konnte es ihr noch nicht verübeln.

Kapitel 22
Der Entschluss
    Als Laney am nächsten Morgen in ihrem Bett erwachte, dröhnte ihr Kopf, als hätte sie einen Zusammenstoß mit einem Laster gehabt. Vor allem war sie aber froh festzustellen, dass sie voll bekleidet war und offensichtlich allein geschlafen hatte. Das Teufelszeug, das Einar und die anderen jungen Vampire ihr gegeben hatten, war in höchstem Maße gefährlich und hatte Laney dazu gebracht Dinge zu tun, zu denen sie unter normalen Umständen niemals fähig gewesen wäre. Allein beim Gedanken daran stieg ihr die Röte wieder ins Gesicht.
    Sie war Darrek an den Hals gefallen. Sie hatte von ihm getrunken, und was noch schlimmer war, sie hatte ihn

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