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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Charlie. Sie sollte nicht nach der Herkunft seines Wissens fragen.
    »Tja, egal ob Oden nun auch so einen Stein besitzt oder nicht, wir haben jetzt Wichtigeres zu tun!«, sagte sie nachdrücklich und wandte sich Gler zu, der genüsslich und ausgiebig graste. Biarn schüttelte den Kopf.
    »Charlie, wir können jetzt nicht umkehren. Wir schaffen es vor Einbruch der Dunkelheit nicht zurück und es gibt auf dem Weg auch keine sichere Übernachtungsmöglichkeit.« Charlie hielt inne. Das war es also. So ein Mist! So ein verdammter Mist! Sie fühlte sich wie ein Luftballon, bei dem jemand langsam die Luft herausließ. Deshalb hatte Biarn so nachdenklich reagiert und war nicht sofort umgekehrt. Wieso hatte sie nicht selbst daran gedacht? Immerhin brachte sie sich nun seit geschlagenen acht Monaten jeden Abend vor Sonnenuntergang in Sicherheit.
    »Verdammt!«, stieß sie hervor und ließ sich neben Gler ins verdorrte Gras fallen. Biarn nickte zustimmend.
    »Und noch dazu sind es fast zwei Stunden Schritttempo in die entgegengesetzte Richtung, bis zu einer geeigneten Unterkunft.« Man sah Charlie die Verzweiflung deutlich an.
    »Gibt es keine andere Möglichkeit? Keine Eberesche und keinen Jordvätten auf dem Rückweg?« Biarn zögerte. Nach einer Weile sagte er:
    »Es gibt einen alten Steinbruch etwa drei bis vier Stunden von hier entfernt. Wenn wir reiten wie der Wind, können wir es schaffen.«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt!« Charlie sprang mit einem Satz auf die Beine.
    »Dann sind es morgen früh nur etwa zwei Stunden bis zu Höhle.« Biarn schüttelte den Kopf.
    »Nein, es sind immer noch vier Stunden. Der Steinbruch liegt südwestlich von hier ausgesehen, aber es wären zumindest keine acht Stunden.« Charlie nickte.
    »Okay! Wir riskieren es!« Biarn schwang sich elegant in den Sattel, während Charlie etwas steif auf Glers Rücken kletterte. Ihre Sitzknochen machten sich schmerzhaft bemerkbar, als sie sich zurechtsetzte und die Zügel aufnahm.
    »Pass auf, dass deine Kapuze da bleibt, wo sie ist!«, rief Biarn und zügelte Skinfaxe, der merkte, das sein Herr es eilig hatte und nervös vorwärts strebte. Charlie nickte und trieb Gler in den Galopp.
    Sie hatten Glück. Die beiden Männer waren offensichtlich an der nächsten Weggabelung Richtung Schloss Bilskirne abgebogen. So konnten si e den Weg fast unbemerkt zurück reiten. Die wenigen Reisenden, an de nen sie im raschen Tempo vorbei zogen, sahen ihnen verwirrt und fragend hinterher. Ihre Bemühungen, so unauffällig wie möglich zu reisen, wurden dadurch zunichte gemacht. Charlie war es eg al, denn sie hatte nur ein Ziel - ihre Freunde zu warnen.
    Das Fell der Einhörner glänzte schweißgebadet in der Sonne. Ihre Ausdauer war wirklich ungewöhnlich, doch der schnelle stundenlange Ritt zerrte an Charlies Kräften. Als die Nacht hereinbrach, konnte sie sich vor Anstrengung kaum noch im Sattel halten. Biarn zügelte Skinfaxe und ließ ihn am langen Zügel im Schritt vorwärts gehen. Froh über diesen unerwarteten Tempowechsel, schloss Charlie zu Biarn auf. Er suchte mit seinem Blick den Himmel ab.
    »Jetzt gilt es, so wenig Lärm wie möglich zu machen«, sagte er leise. »Wenn wir Glück haben, jagen die Nidhöggs nicht gerade hier. Wir brauchen noch etwa eine Stunde bis zum Steinbruch.« Charlie war eigentlich zu erschöpft, um sich Sorgen zu machen. Sie hoffte inständig, dass ihr nächtlicher Ritt unbemerkt bleiben würde.
    Obwohl die Sonne längst untergegangen war, war es keineswegs dunkel. Die zwei Monde tauchten die Landschaft in ein fahles Licht und ermöglich ten Charlie und Biarn nicht nur freie Sicht zu allen Seiten, sondern auch nach oben. Angespannt ritten sie dahin, ständig auf der Hut.
    Und plötzlich waren sie da! Hoch über ihnen schwebten sie. Es waren mindestens fünf oder sechs von ihnen, die wie Vampire im Flug über das Waldgebiet kreisten. Biarn hatte sie auch gesehen. Vermutlich bereits vor ihr, denn er zügelte den immer nervöser werdenden Einhornhengst und flüsterte:
    »Sobald sie uns entdecken, reitest du los, Charlie . Der Steinbruch ist nur noch zehn Minuten entfernt«, sagte er eindringlich. »Er liegt links vom Weg, du kannst ihn gut erkennen. Und warte nicht auf mich. Du reitest so schnell Glers Hufe dich tragen und kümmerst dich nicht um mich! Hast du verstanden? Ich bin direkt hinter dir!« Charlie nickte. Der Schreck saß ihr in den Gliedern und jeder einzelne Muskel in ihrem Körper war angespannt.
    Sie ritten im

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