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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Und zu Charlie gewandt sagte Kunar: »Du kannst weitergehen, wir verraten dich nicht.« Charlie nickte dankbar.
    Tora stieß einen hohen, trällernden Pfiff aus. Das Einhorn, welches während des gesamten Gesprächs friedlich am Wegesrand gegrast hatte, hob kauend den Kopf und sah zu ihnen hinüber. Dann setzte es sich langsam in Bewegung und kam immer noch genügsam kauend auf Tora, Kunar und Charlie zu. Eine halbe Blüte hing ihm links aus dem Maul. Während es versuchte die leckere Blüte besser zu fassen, schlug es den Kopf rauf und runter, dass die silberne Mähne nur so flog. Direkt vor Tora hielt das Einhorn an und versuchte sich an ihrer Schulter, den Wangenknochen zu scheuern. Tora protestierte lauthals und kämpfte verbissen, um nicht das gewundene Horn in die Rippen zu bekommen.
    »Nein Gyller! He, hör auf du frecher Kerl! Ich bin doch kein Baumstamm! Die ganze Zeit hast du Zeit gehabt dich zu scheuern. Hier stehen überall Bäume herum, du Dussel!«
    Charlie sah sehnsüchtig zu dem Einhorn hinüber. Sie wünschte sich in diesem Augenblick nichts sehnlicher, als einmal ein Einhorn zu streiche l n. Während Tora noch kämpfte, fing Kunar ihren Blick auf. Er lächelte und zeigte auf das Einhorn.
    »Bitte sehr! Wenn dir so viel daran liegt! Streichle es. Es ist nur ein Einhorn!«
    Überglücklich ging Charlie näher. Tora hatte sich inzwischen befreit und zupfte sich den Umhang zurecht. Charlies Finger versanken in dem schneeweißen Fell des Tieres. Sie streichelte es und strich ihm durch die silberne Mähne. Dann hob sie die Hand und fuhr dem Einhorn über die Stirn bis zu dem gedrehten elfenbeinfarbenen Horn. Sie folgte fasziniert den Windungen des Hornes und strahlte Kunar und Tora entgegen. Unglaublich !, dachte Charlie. Ich streichle tatsächlich ein Einhorn!

4. Drei Sonnen
    Lautlos glitt das Kanu durch die sanfte Strömung. Es verschwand hinter hohem, saftig grünem Schilf, nur um wenig später von Neuem aufzutauchen. Ruhig, stetig, zielstrebig. Ein Einbaum. Elegant schmiegte es sich an das feuchte Nass. Fast lautlos tauchte das Paddel in den breiten Fluss ein. Links, rechts, links, rechts. Wie ein Uhrwerk.
    Plötzlich wich das Kanu von seiner Bahn ab und steuerte einen kleinen Sandstrand an. Sanfte kleine Wellen liefen ihm voraus und rollten in kleinen Schüben über den feuchten, schwarzen Sand. Ein letzter kräftiger Paddelschlag und der Einbaum schob sich mit einem Ruck an Land.
    Die junge Frau erhob sich und kletterte gewandt aus dem Kanu. Das angenehm kühle Flusswasser umspülte ihre Füße und der Sand arbeitete sich zwischen ihren Zehen vor. Mit gewohnt sicheren Bewegungen zog sie das Kanu weiter an Land. Die schwarzen, nass glitzernden Sandkörner knirschten unter der Last des Einbaums.
    Die Sonnen standen hoch am Himmel und es war sehr warm und schwül.
    Die junge Frau wandte sich dem hellen Licht zu, schloss die Augen und atmete tief durch. Sie fühlte die Wärme, die ihr Gesicht und ihre braun gebrannten Arme traf. Sie spürte wie die Wärme sich ausbreitete und ihren ganzen Körper durchströmte.
    Ihre Haut war feucht. Die Hitze und die Fahrt im Einbaum hatten ihr den Schweiß aus allen Poren getrieben. Sie fühlte den Kontrast zu dem kühlen Sand unter ihren Füßen.
    Ein letzter tiefer Atemzug, dann entledigte sie sich mit einer einzigen Bewegung des leichten Sommerkleides, das sie achtlos in den schwarzen Sand gleiten ließ. Ihre dunkelblonden, glatten Haare fielen ihr über die Schultern und klebten an ihrem Körper fest.
    Die junge Frau war groß und ihr Körper fraulich und durchtrainiert.
    Bis auf einen Anhänger - einen schneeweißen Stein mit blutroten Linien - der an einem Lederband um ihren Hals hing, war sie nackt. Langsam watete sie in den Fluss hinein und begrüßte seufzend das herrlich kühle Wasser. Sie ließ sich hinein gleiten, schwamm einige Züge weiter hinaus und spürte, wie die sanfte Strömung sie erfasste. Mit kräftigen Schwimmzügen arbeitete sie sich flussaufwärts bis ihre Arme und Beine langsam schwer wurden. Sie drehte sich auf den Rücken, schloss die Augen und ließ sich von der Strömung des Flusses zurücktreiben.
    Der weiße Anhänger ruhte schwer auf ihrem Oberkörper und die blutroten Linien des Steins glänzten feucht in den Sonnen.
    Plötzlich riss die junge Frau erschreckt ihre Augen auf und griff sich hastig an die Brust! Sie verlor den Auftrieb, tauchte kurz unter Wasser, kam dann aber prustend und energisch Wasser tretend wieder an die

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