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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Amputation.
    »Gefährliche Biester!«, brummte Kunar. Tora starrte ihn an.
    »Sie haben ihm einfach den Arm abgehackt!«, rief sie aufgewühlt. Kunar nickte düster.
    »Ja. Vermutlich wäre er sonst verblutete. Einen Stumpf zu verbinden und dadurch das Blut zu stillen, ist wesentlich einfacher«, erklärte Kunar sachlich. Charlie und Tora wechselten einen fassungslosen Blick.
    »Du hast es ja nicht gesehen!«, empörte sich Tora über Kunars nüchterne Haltung. »Überall war Blut! Und der Mann ist dann einfach umgefallen!« Tora konnte es einfach nicht fassen. Kunar nickte.
    »Ohnmächtig, vermutlich«, gab er stirnrunzelnd von sich. »Du musstest ja auch unbedingt zuschauen gehen!« Trotzig weigerte er sich Mitleid zu zeigen. Nur allzu gerne wäre er selbst dabei gewesen. Nicht dass er sensationslustig wäre, aber die Folgen eines Hippolektronangriffs bekam man ja nicht alle Tage zu sehen. Nicht einmal einen Blick, hatte er auf die Dutzend kräftigen Tiere werfen können! Tora und Charlie hatten ihn mit Gyller einfach stehen lassen!
    »Los, kommt jetzt!« Irritiert zog er den verdutzten Gyller hinter sich her. »Wir brauchen noch Obst und Gemüse!« Charlie und Tora folgten ihm. Sie wechselten verwirrte Blicke und zuckten schließlich seufzend die Achseln.
    »Der beruhigt sich schon wieder«, flüsterte Tora Charlie zu. Charlie warf einen zweifelnden Blick auf Kunars Rücken.
    Tora hatte recht gehabt. Nachdem sie an einem Stand mit seltsamen Früchten, Wurzeln und ähnlichem die Besorgungen für den Saligasterhof gemacht hatten, war Kunar wieder der Alte. Sie schlenderten neugierig über den Marktplatz und verbrachten geraume Zeit an einem Wagen mit Schmuck. Tora warf sehnsüchtige Blicke über das große Warenangebot. Ihr Interesse war so groß, dass es gar nicht auffiel, dass Charlie viel Zeit damit verbrachte, den ungewohnten Schmuck zu bestaunen.
    Da gab es Armbänder und Halsketten aus Holzperlen und Tierzähnen, aus Seidenband geknüpfte Bänder und Gürtel, und ein breites Angebot an Lederschmuck, oft in Verbindung mit Holzperlen und anderen Naturmaterialien. Steine in allen Farben und Größen lagen in geflochtenen Körben oder hingen an dünnen Lederbändern in verschiedenen Farben. Besonders interessant fand Charlie allerdings ein rotes Gestein mit dunkelbraunen bis schwarzen Einschlüssen. Die Steine waren irgendwie zu Schmuckstücken aller Art geformt worden. Da gab es Ringe, Armreife in diversen Stärken, Kettenanhänger in Sternform, mit seltsamen Symbolen oder Formen von seltsamen Tieren, die Charlie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Ein Stein sah aus wie ein Drache und einer erinnerte an die Schnitzereien an den drei Häusern am Marktplatz.
    Tora und Kunar bewunderten ebenfalls die vielen verschiedenen Formen der roten Steine.
    »Phoenixsteine!«, schwärmte Tora. Charlie warf ihr einen fragenden Blick zu. Aber es war Kunar, der ihr leise erklärte, was Phoenixsteine waren, da Tora voll und ganz damit beschäftigt war, sich jeden einzelnen genauestens anzusehen. Kunar erklärte, dass der Vogel Phoenix sich selbst verbrannte. Er tat dies, um die Geburt seiner Nachkommen zu sichern. Die Eier des Vogel Phoenix benötigten enorme Hitze, um die Küken zum Schlüpfen zu bewegen. Der Vogel Phoenix opferte sich selbst, um etwa fünf neuen Phoenixvögeln das Leben zu schenken. Um Phoenixsteine herzustellen, nutzten die Menschen hier in Vanaheim diese enorme Hitze. Sie legten Formen mit einem dieser roten Steine darin in sein Nest. Die Hitze die beim Verbrennen des Vogel Phoenix entstand, schmolz das Gestein und es verteilte sich in der dafür vorgesehenen Form. Auf diese Weise konnte man Steine in jede erdenkliche Form gießen. Fasziniert folgte Charlie Kunars Erklärungen. So einen Stein hätte sie auch gerne gehabt! Leider waren Phoenixsteine sehr teuer und Charlie besaß außer ihren schwedischen Kronen kein Geld. Auch Tora und Kunar konnten sich Schmuck nicht leisten. Sie bekamen auf dem Saligasterhof nur das Nötigste zum Überleben und dazu gehörten ganz bestimmt keine Odens Taler.
     
    Es war fast Mittag. Sobald die Sonne im Zenit stand, sollte das Feuerritual stattfinden. Tora, Kunar und Charlie waren in der letzten halben Stunde mehrmals an einem orangerot farbenen Zelt vorbei geschlendert. Leider war nichts und niemand zu sehen. Als sie zum x-ten Male zum Zelt des Ken Magiers hinüber sahen, war ein kleiner, noch nicht sehr alter Mann mit langen, zu einem Zopf gebundenen orangeroten Haaren,

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