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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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entfuhr es ihr. »Das hier kann unmöglich Euripides sein. Ihr gehört nicht hierher. Ich gehöre nicht hierher!«
    »Ja, da magst du sogar zum Teil recht haben. Du gehörst nicht in diese Zeit. Du stammst aus einer Zeit lange vor der genetischen Revolution. Bevor wir anfingen so auszusehen.« Zum ersten Mal streckte er seine zuvor verschränkten Arme vor. Sora starrte verblüfft und ungläubig auf den einen Arm, dessen Hand einem Spaten glich und auf den zweiten Arm, der eher wie eine Spitzhacke aussah.
    »Ich bin Archäologe, Sora«, erklärte er. »Diese genetischen Modifikationen zeichnen alle Angehörigen meiner Kaste aus. Sapfo und Galenus sind Mediziner. Alle in ihrer Kaste besitzen Hände mit dem Chirurgenbesteck und Augen, die dich - vereinfacht gesagt - durchleuchten können.« Sora hob verwirrt eine Augenbraue. Durchleuchten? Sie zog ihr weißes Leinenhemd, das ihr offensichtlich hier angezogen worden war, enger um sich. Archimedes lachte auf.
    »Nein, nein«, beschwichtigte er sie. »Nicht auf diese Weise. Nein, sie können deine Innereien sehen. Deine Organe und dein Skelett.« Er sah, dass alle diese Informationen Sora offensichtlich sehr verwirrten. Sie war blass und erschöpft.
    »Wenn das hier Euripides ist und es tatsächlich das Jahr 13.521 ist...«, sagte sie leise. »Weshalb lebe ich dann noch?« Archimedes nickte.
    »Ja, das wüssten wir auch gerne. Ich hatte gehofft du könntest es uns erklären.« Sora schüttelte überfordert den Kopf. Ihre langen dunkelblonden Haare hingen ihr ungepflegt ins Gesicht.
    »Wir glauben allerdings, dass es etwas mit deinem Stein zu tun haben könnte. Sobald du ihn berührst, scheinst du wieder in diesen seltsamen Schlafzustand zu verfallen.« Er hielt das Amulett hoch und ließ es vor ihrer Nase vor und zurück baumeln. Instinktiv griff sie danach. Bevor sie rücklings von der Pritsche fiel, fing Galenus sie auf und Archimedes nahm ihr das Amulett wieder ab. Sora blinzelte verwirrt und starrte das Amulett lange an.
    »Ich besitze es, solange ich denken kann«, sagte sie verwirrt und nachdenklich. »Ich habe es immer getragen, ohne dass ich...hm… ohnmächtig wurde. Ich verstehe das nicht...« Archimedes wirkte genauso nachdenklich wie Sora selbst.
    »Was ist das letzte woran du dich erinnern kannst?« Sora runzelte konzentriert die Stirn. Ihre Augen wanderten in die Vergangenheit.
    »Ich... Es war Spätsommer. Mir ging es nicht besonders gut. Um zu V ergessen ging ich fast jeden Tag zur Höhle hinauf und saß lange im hohen Gras auf der großen Wiese, die sich bis an den Felsen erstreckte...« Sie lächelte. »Ich sammelte Energie. Die Ruhe tat mir gut. Ich... Ich wusste, dass ich sterben würde. Schon bald.« Sie zögerte und runzelte wieder ihre Stirn. Sie war sehr blass und das Erzählen schien ihr sichtlich schwer.
    »An diesem Tag..., es kommt mir vor wie gestern…« Sie lachte kurz auf. »An jenem Tag ging es mir besonders schlecht. Ich fror und schwitzte zugleich. Selbst das Amulett schaffte es nicht, ein Gleichgewicht herzustellen.« Archimedes hob die Augenbrauen, unterbrach sie aber nicht.
    »Ich ging wieder zur Höhle hinauf. Ich ging hinein, da mir plötzlich so furchtbar warm wurde. Ich wollte mich bloß etwas abkühlen, bevor ich mich auf die Wiese setzte.« Sie machte eine kurze Pause und schüttelte dann den Kopf.
    »Ich weiß nicht was dann geschah. Ich kann mich bloß noch daran erinnern, dass ich mich völlig erschöpft an die Höhlenwand gelehnt habe. Dann muss ich wohl eingeschlafen sein... Oder...« Sie sah Archimedes mit vor Schreck geweiteten Augen an.
    »Oder bin ich vielleicht gestorben?« Archimedes schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein«, sagte er nachdenklich. »Das ist unmöglich, da du ja hier sehr lebendig vor uns sitzt. Allerdings bist du wohl in diesen seltsamen, langen Schlaf gefallen.« Er zögerte.
    »Was hast du gemeint, als du sagtest Selbst das Amulett schaffte es nicht ein Gleichgewicht herzustellen ?« Sora warf einen langen Blick auf den weißen Stein, den Archimedes auf das Rolltischchen neben der Pritsche gelegt hatte.
    »Der Stein wärmt mich, wenn ich friere und kühlt mich bei unerträglicher Hitze. Frage mich jetzt bloß nicht, weshalb und wie das möglich ist«, kam sie Archimedes zuvor.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es so ist.« Archimedes nickte. Sora schwankte und atmete tief durch. Sapfo sagte etwas und Archimedes nickte.
    »Du solltest dich ausruhen, Sora. Der Heilungsprozess hat eingesetzt.

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