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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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blitzten gefährlich auf.
    »Archäologische Artefakte ?«, fragte sie sarkastisch. »Ich bin doch kein Fundstück! Und alles was zu mir gehört auch nicht!«
    »Äh…«, begann Archimedes stotternd. »Nun ja..., in gewisser Hinsicht... Ja, doch... Du bist wohl schon eine Art Fundstück . Allerdings muss ich zugeben, dass ich, jetzt da ich es ausspreche, zu bezweifeln beginne...« Sora sah ihn mit hochrotem Kopf und einer steilen Falte zwischen den Augen herausfordernd an.
    »Was ist mit dem Recht jedes Lebewesens, das es früher auf Euripides gab?«, fragte sie scharf. »Habt ihr das etwa abgeschafft? Das Recht jedes lebenden Wesens auf ein würdiges Leben in Freiheit? Der Grundpfeiler der Kultur eines jeden Euripiden?« Archimedes schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein, das gibt es noch. Es ist auch heute noch das Wichtigste in unserem Leben. Jeder, ob Mensch oder Tier, gesund oder krank, ob Alt oder Jung, hat das Recht auf ein Leben in Freiheit und Würde.« Er runzelte die Stirn und sah in Soras blitzende Bernsteinaugen. Sie hob herausfordernd eine Augenbraue, als würde sie sagen Ja, und weiter ? Archimedes nickte wieder.
    »Zieh dir etwas an. Wir werden sehen, was wir tun können und dann gehen wir endlich etwas essen.« Er öffnete die Tür und verschwand. Sora starrte ihm hinterher. Sie atmete tief durch. Obwohl sie der Sache noch nicht ganz traute, war sie doch etwas beruhigt. Das Gesetz des Lebens. Wenigstens das gab es noch. Zum Glück, konnte man wohl sagen. Ansonsten wäre sie vermutlich als Fundstück archiviert worden! Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse und hob das braune Kleid noch einmal hoch, um es sich genauer anzusehen. Sie seufzte resignierend und zog es sich hastig über. Unter ihren Achseln baumelten die zwei weiteren Ärmel nutzlos umher.
    Archimedes betrachtete Sora wohlwollend, als sie durch die Tür trat.
    »Ja, so geht es erst einmal«, sagte er während er stirnrunzelnd einen Blick auf die überflüssigen Ärmel warf. »Wir werden Kleidung für dich extra anfertigen lassen müssen. Nach dem Frühstück suchen wir eine Schneiderei auf.«
    »Nach dir«, sagte er und wies auf die Wand gegenüber. Sora zögerte. Die Wand hatte zwei Öffnungen in denen in mäßiger Geschwindigkeit kleine Räume auftauchten und wieder verschwanden. In der linken Öffnung schienen sie abwärts zu sinken, während die Räume in der rechten Öffnung empor schwebten. Zwischendurch hielten sie an, nur um kurz darauf von neuem aufzutauchen und zu verschwinden.
    »Das ist ein Fahrstuhl«, erklärte Archimedes. »Wenn du dich auf das schwarze Feld vor die Öffnung stellst, hält er an. Dann kannst du gefahrlos einsteigen. Siehst du?« Archimedes trat auf das Feld, das sich direkt vor der linken Öffnung befand und tatsächlich, ein weiterer kleiner Raum tauchte auf und hielt auf richtiger Höhe an. Archimedes winkte Sora aufmunternd heran. Immer noch zögernd trat sie zu ihm auf das schwarze Feld und wurde dann sanft von einer seiner vier Hände in den kleinen Raum geschoben. Archimedes gesellte sich zu ihr. Auch in dem kleinen Raum war zur Öffnung hin ein schwarzes Feld in den Boden eingelassen. Als sie es verließen, setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Sora streckte automatisch ihre Arme aus, sie hatte das Gefühl das Gleichgewicht zu verlieren und merkwürdig leichter zu werden. Durch die Öffnung konnte sie sehen, wie sich massive Wände mit verschiedenen Fluren oder Hallen abwechselten. Auf jedem Stockwerk, das sie auf ihrem Weg nach unten passierten, leuchteten ihr auf Augenhöhe Ziffern entgegen. 103, 102, 101...
    »Entspann dich, Sora. Wir müssen noch 50 weitere Stockwerke abwärts.« Er lächelte. Auf Soras Stirn hatte sich wieder eine steile Falte gebildet.
    Mehrmals hielt der Aufzug für kurze Zeit an, um Personen auf Stockwerken weiter oben oder weiter unten aufzunehmen oder wieder gehen zu lassen. Einmal wollte sogar jemand zu ihnen in den kleinen Raum steigen. Als ihr Blick auf Sora fiel, erstarrte sie und wich erschrocken zurück. Der Fahrstuhl setzte sich wieder in Bewegung und Sora konnte sehen, wie das Wesen, das Ähnlichkeit mit Sapfo hatte, sie verwirrt und ungläubig anstarrte, bis sie wieder hinter dicken Mauern verschwanden.
    »Tja«, seufzte Archimedes. »Ich glaube an solche Blicke wirst du dich gewöhnen müssen. Du bist die einzige deiner Art in dieser Welt.« Sora starrte mindestens genauso verwirrt vor sich hin, wie diese Person es soeben getan hatte. Wer hier wohl seltsam ist! ,

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