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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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»Ich bezweifle sehr, dass Anaximedes oder sonst irgendjemand dein Recht auf Freiheit anfechten kann. Es würde gegen die Grundfesten unserer Kultur sprechen. Doch was dein Anspruch auf das Amulett betrifft, bin ich mir weitaus weniger sicher. Aber ich werde mein Versprechen halten und alles mir Mögliche dafür tun, deine Interessen zu verteidigen.« Sora nickte und warf einen Blick auf die hässliche Blume auf ihrem kleinen runden Tisch. Sie zog den vertrauten Duft in sich hinein.
    »Ja«, sagte sie energisch. »Ich muss es wiederbekommen!«
     
    »Mist!«, fluchte Sora und rappelte sich rasch wieder auf. Sie hatte in Gedanken versunken nicht auf den Pfad geachtet und war über eine der vielen Wurzeln gestolpert, die sich kreuz und quer über den Waldweg schlängelten. Sie säuberte mit den Händen ihr Kleid. Der leich te Stoff war nicht beschädigt. S ie hatte es nicht anders erwartet. Extrem reißfest und außerdem schmutzabweisend. Sie sah an sich hinunter. Bloß ein kleiner bräunlicher Fleck war geblieben, der spielend mit etwas fließendem Wasser zu beseitigen war. Sie streckte sich und atmete tief durch. Die schwüle Luft spendete kaum Erfrischung, doch eine kleine Wolke hatte sich über ihr gebildet. Sora hob die Augenbrauen. Da braute sich etwas zusammen. Setzte die Regenzeit dieses Mal früher ein? Schon möglich. Es war in den letzten Tagen fast unerträglich schwül geworden. Solch hohe Luftfeuchtigkeit entstand immer kurz bevor es losging. Der Zyklus der Sonnen-und Regenzeiten hielt sich nicht immer an die drei Monatsperioden. Sora suchte mit ihrem Blick den Himmel ab. Da, noch eine kleine Wolke. Ja, spätestens Morgen würde es regnen und in den kurzen Regenpausen würde sich dichter Nebel über das Land legen.
    Da war es wieder... Bilder aus einer anderen Welt. Nebel. Ein kleines Mädchen mit langen blonden Haaren ritt auf einem rabenschwarzen Pferd. Ein Pferd mit Flügeln. Es lachte und trieb das Tier in den Gal opp. Zwei, drei Sprünge, dann b reitete das majestätische Tier seine Schwingen aus und erhob sich mit einigen kräftigen Flügelschlägen in die Luft. Das Mädchen strahlte und jauchzte. Es war glücklich. Ein warmes, unendlich befriedigendes Gefühl erfüllte So ra . Sie seufzte. Plötzlich änderte sich die Stimmung! Angst, Unbehagen und Beklemmung lag in der Luft. Ein Schauer lief Sora über den Rücken und ließ die feinen, fast unsichtbaren Haare entlang ihres Rückens erzittern. Dunkle Zeiten. Einsamkeit. Das kleine Mädchen stand aufrecht vor einem alten Mann mit langem g rauem Bart und nahm innerlich Abschied. Das vertraute und geliebte Gesicht lächelte ihr tröstend zu und er kniete vor ihr nieder. Er sprach zu ihr, aber Sora konnte nicht hören, was er sagte. Dann holte der alte Mann etwas hervor. Eine Kette. Ein Lederhalsband mit einem weißen Stein als Anhänger. Er hängte es dem Mädchen um den Hals und nahm es in den Arm und drückte es fest. Sora hatte Tränen in den Augen. Ein kleiner Kloß schien in ihrem Hals zu einer riesigen, schleimigen Kröte anzuwachsen und drohte sie fast zu ersticken. Durch ihre Tränen sah die junge Frau, wie das kleine Mädchen nach der beschützenden Hand des alten Mannes griff und tapfer die Kröte hinunterschluckte. Schweigend wandte sie sich um. Eine dichte Nebelwand wartete auf der sonnenüberfluteten Wiese auf sie. Das kleine Mädchen klammerte sich fester an die Hand ihres Beschützers und folgte ihm in den Nebel.
    Dichte weiße Watte füllte Soras Gehirn und umhüllte ihre Gedanken. Sie blinzelte ein paar Mal verwirrt und starrte entgeistert auf den wurzeligen, schmalen Pfad direkt vor sich. Sie schüttelte sich. Trotz der sengenden Sonnen fröstelte sie und nur langsam kehrte die Wärme in ihren Körper zurück. Die schwüle Luft umschlang sie und brachte Sora endgültig ins Jetzt zurück. Eine weitere kleine Wolke hatte sich über ihr gebildet.
    Immer dieser Nebel! Was hatte es bloß damit auf sich? Und der Stein! Sora griff automatisch nach ihrem Amulett, das sie stets bei sich trug. Es gehörte ihr. Oder etwa nicht? Wer war das kleine Mädchen? Hatte der Stein vorher ihr gehört? Die einzige Erklärung die außerdem in Betracht kam, schien so absurd... Es gab keine Pegasuspferde!
    Es war nicht mehr weit bis zu der kleinen Lichtung, auf der Sora ihr PTG geparkt hatte. Nachdenklich folgte sie dem sich windenden Pfad. Sie war verwirrt. Welche Bedeutung hatten diese seltsamen Tagträume? Was hatten sie mit dem Amulett zu tun? Dem

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