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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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schwere Weise in den Sattel gepresst, und der Boden unter ihr neigte sich beunruhigend abwärts! Überrascht stellte sie fest, dass Hravn mit kräftigen Flügelschlägen an Höhe gewann und Fußvolk, Einhörner und andere Wesen hinter sich zurückließ. Sie entdeckte weitere Pegasus, die neben Hravn die luftigen Höhen des Korridors eroberten.
    Doch Charlie sah nicht, wie Kunar und Ragnar sich plötzlich auf ihre Einhörner schwangen und im mörderischen Tempo vorwärts stürmten!
    Tora schrie auf, als die beiden Reiter das silberne Band überquerten und dem Feld der Rennteilnehmer folgten.
    Man darf zusammenarbeiten !, fuhr es Sora durch den Kopf, als sie starr vor Schreck hinter Kunar und Ragnar hersah. Beide hatten schnell den Anschluss an das Feld gefunden und sprengten bereits am Fußvolk vorbei.
    Tora stürmte unbeherrscht schreiend zur Startlinie und prallte daran ab, denn sie war nicht zum Rennen angemeldet worden.
    Die anderen Zuschauer bildeten einen Kreis um sie, während sie verzweifelt versuchte, in den magischen Korridor zu gelangen.
    »Ergreift sie!«, ertönte plötzlich eine eisige Stimme über die sonnige Wiese.
    Sora versuchte, Tora mit sich fortzureißen, doch schon wurden sie beide von starken Armen gepackt und zu Boden gestoßen. Zwei schwarze Vögel sausten über ihren Köpfen vorbei in den Korridor hinein und nahmen die Verfolgung von Ragnar und Kunar auf …
     
     
    Auf dem mächtigen Balkon der Burg Fensal beugte sich Oden zornentbrannt über die Brüstung. Sein schwarzer Hut mit der breiten Krempe war ein wenig nach hinten gerutscht, sodass seine große, totenbleiche Hakennase voll zum Vorschein kam. Oden atmete etwas schneller als gewöhnlich, während er seinen mannshohen Speer Gugner in der linken Hand hielt.  Seine knöchrigen Finger streichelten voller Erregung die von Schwarzelfen geschmiedete Waffe, die ihr Ziel niemals verfehlte und immer zu ihrem Herrn zurückkehrte, wie ein treuer Bärsärker. Durch die Augen seiner Raben hatte er die beiden jungen Frauen gesehen. Seine Bärsärker setzten sie sofort fest. Gleich würde er sich mit ihnen befassen. Eine Vorahnung veranlasste Oden, seine Späher in den Korridor zu schicken.
    Hatte er sich geirrt? War es möglich, dass sie trotz der Gefahr, ihm zu begegnen und trotz der Gefahren, die im Korridor lauerten, am Großen Rennen teilnahmen? Aber weshalb nur?
    Das ergab keinen Sinn. Er war fest davon ausgegangen, dass sie die Menschenmassen und die zurzeit viel befahrenen Wege in Fensal nutzen würden, um unterzutauchen.
    Die Nidhöggs waren wirklich hilfreich gewesen. Er hatte es natürlich gespürt, als das Amulett verschwand, um nur kurze Zeit später wieder aufzutauchen. Doch ohne den Bericht seiner nunmehrigen Verbündeten hätte er niemals gewusst, wo er suchen sollte.
    Die Nidhöggs hatten ihm sofort von den seltsamen Vorgängen am Fuße von Jättehem berichtet. Zwei Frauen und drei Männer sowie ein Pegasus waren vor ihren Augen im Nebel der Reisenden verschwunden.
    Als ihn die Kunde erreichte, war er bereits auf dem Weg nach Fensal, um die letzten Vorbereitungen für das Große Rennen eigenhändig zu begutachten.
    Er schickte seine Späher aus. Obwohl er nicht wusste, in welche Richtung die Gruppe geflohen war, gab es für ihn keinen Zweifel, dass sie sich wieder auf Godheim befanden.
    Er spürte es!
    Und nun wusste er auch, wonach er suchen lassen musste!
    Wer von ihnen trug den begehrten Stein?
    Odens Blick glitt zur silberglänzenden Startlinie, an der seine Bärsärker die beiden Frauen vor sich herschoben.
    Gehörten sie zur verdächtigen Gemeinschaft? Und wer waren die beiden Männer, die als Nachzügler ins Rennen gegangen waren? Und wo war der dritte Mann im Bunde? Nahm er ebenfalls am Rennen teil?
    Wieder riskierte Oden einen Blick durch die Augen seiner Raben. Es war gefährlich, in der Mitte dieser Menschenmenge seinen Körper zu verlassen, doch er musste es wissen ! Schutzlos blieb Odens uralte Hülle zurück und klammerte sich in tiefster Trance an der Brüstung fest. Seine Sinne flogen durch den Korridor – als Hugin und Munin, Gedanke und Erinnerung. Die Verkörperungen seiner kranken Seele …
    Der Blick durch ihre Augen zeigte ihm, dass sie die beiden Männer eingeholt hatten. Oden fühlte die Erregung seiner Raben, als würde er selbst dabei sein, denn er war eins mit ihnen. Sie waren Teile seines Ganzen.
    Weder Kunar noch Ragnar bemerkten die beiden Raben, die von hinten auf sie herabstießen.
    Der Angriff kam

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