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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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neue Energie überlagerte eine altbekannte Kraft, die Kraft der Heilkräuter.
    Wenn Charlie sich konzentrierte, konnte sie die verschiedenartigen Schwingungen verspüren, die in dieser Pflanze existierten. Sie fühlte eindeutig die Symptome bei Fleisch- und Fischvergiftungen, gegen die es als Heilkraut half, und die Symptome eines Gefühlszustandes, gegen die das Reginkraut als Seelentröster wirkte.
    Während Charlie über die Wiese wanderte und mehrere der Riesengräser abschnitt, dachte sie bereits einen Schritt weiter. Dieses Mal würde sie das Blütenwasser auch verwahren können, denn sie wusste, dass die Schwarzelfen Tonkrüge aller Art herstellten. Darunter auch kleine Amphoren, die für die winzigen Elfen natürlich wie große Fässer waren. Sie würden sich ausgezeichnet für Charlies Zwecke eignen.
    Die Suche nach den schönsten Wedeln führte Charlie geradewegs in die Mitte der großen Wiese, wo der mächtige Fels aus der Erde wuchs. Als Charlie den Blick über das Gräsermeer schweifen ließ, blieb ihr Auge plötzlich an etwas Grünem hängen, das eindeutig nicht pflanzlich war. Charlie kniff die Augen zusammen.
    War das möglich?
    Mit einigen schnellen Schritten war sie an dem Felsen angelangt.
    Irminsul!
    Vergessen waren die langen Wedel des Lindwurmblutkrautes, die sie sich unter den Arm geklemmt hatte. Sie untersuchte das Gestein näher. Es handelte sich nicht um den Steinbruch, den Charlie in ihrer Nornenvision gesehen hatte, denn der war eindeutig größer gewesen.
    Oder vielleicht doch?
    Immerhin waren fast 15.000 Jahre vergangen und der Fels wies eindeutig Spuren von Fremdeinwirkung auf. Charlie konnte sehen, dass mit Gewalt Stücke aus dem Felsen geschlagen worden waren. Wenn man es genau betrachtete, bestand der gesamte Fels aus scharfkantigen Bruchstellen. Offenbar bediente sich hier jedermann freizügig, genau wie der uralte Elf Andvare ihr empfohlen hatte. Das Gestein war von mattgrüner Farbe und wies blaurötliche Maserungen auf. An einigen Bruchkanten schimmerte es hellgrün. Charlie vermutete, dass es sich um frisch geschlagene Stellen handelte.
    Sie sah sich suchend um. Leider gab es hier nichts, was als Werkzeug in Frage kam. Ihr Messer war dafür nicht geeignet, und sie trug außer Pfeil und Bogen keine weiteren Waffen bei sich. Ein großer Stein war in der näheren Umgebung nicht zu finden. Nach einer Weile entschied sich Charlie dazu, die Wiese zu verlassen und im nahegelegenen Wichtelwald nach einem passenden Stein zu suchen.
    Sie wurde bald fündig und kehrte zu dem Irminsul-Felsen zurück. Mit ein paar gezielten Schlägen gelang es ihr, einige Stücke abzuspalten, doch es war eine schweißtreibende Arbeit. Keuchend ließ sie ihr improvisiertes Werkzeug fallen und sammelte die hellgrünen Bruchstücke ein. Sie kniete neben dem Felsen und drehte und wendete einige Steine in ihren Händen.
    Was war an diesem Stein nur so besonderes, dass sie seit Monaten davon träumte?
    Sie spürte nichts. Es war nicht wie bei den verschiedenen Heilkräutern oder den Blüten des Lindwurmblutkrautes. Für Charlie war es einfach nur grünes Gestein. Nichts weiter. Und doch musste es eine Bedeutung haben, sonst hätte sie es wohl kaum in den Nornen-Visionen und in ihren Träumen gesehen.
    Die Nornen antworteten auf das, was man fragte. Unterbewusst natürlich, denn Charlie hatte weder nach grünen Steinen, noch nach ihren Eltern gefragt. Dass es sie beschäftigte, woher sie kam, das war für Charlie klar. Doch weshalb hatte sie einen Steinbruch mit Irminsul gesehen?
    Und dieser alte Mann … Vielleicht war er der eigentliche Grund ihrer Vision gewesen … Vielleicht ging es eigentlich um ihn? Doch weshalb hatte sie dann ständig Träume in Grün? Welchen Zusammenhang gab es zwischen dem alten Mann und dem Irminsul?
    Das grüne Gestein gab es laut Andvare auf dem ganzen Planeten. Es durchzog den gesamten Untergrund, mit Ausnahme der Felseninsel Asgârd, erinnerte sich Charlie.
    Andvare hatte Irminsul als Pfeiler Godheims bezeichnet .
    Charlie betrachtete die scharfkantigen Stücke in ihren Händen. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung was sie damit anfangen sollte. Trotzdem ließ sie alle Stücke in ihre Taschen gleiten und sammelte dann die Lindwurmblutswedel wieder ein. Zumindest etwas, von dem sie wusste, was es zu bedeuten hatte. Dann machte sie sich auf den Weg zurück ins Lager.
     

4. Die Nornennacht der Schwarzelfen
     
     
    O bwohl sie die letzten Wochen nicht den allerbesten Kontakt gehabt

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