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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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das Thema Kunar und Hanna ein.
    »Hm«, machte sie nur. »Ich frage mich aber, weshalb Hanna mitten in der Nacht wach war.«
    Charlie erzählte dann von ihrer Vision mit Jonas.
    »Die haben doch Ende Mai!«, sagte sie besorgt, als sie von dem seltsamen Schneesturm vor der Bibliothek von Storby berichtete.
    Tora teilte offenbar Charlies Besorgnis.
    »Da hat bestimmt Oden seine Finger im Spiel!«
    Das war genau das, was Charlie im Stillen befürchtete.
    »Er hat ja jetzt dein Amulett, Charlie. Also kann er vermutlich zur Erde reisen. Oder?«
    Charlie nickte betrübt. Daran hatte sie auch gedacht.
    »Falls er das nun kann …« Charlie zögerte. »Was will er dort?«,
    »Wenn wir das wüssten …«, sagte Tora. »Vermutlich Unruhe und Unheil stiften«, meinte sie nach einer Weile. »Was könnte man sonst von ihm erwarten?«
    »Aber warum ?«, fragte Charlie beharrlich.
    Tora schwieg.
    »Dann habe ich noch viel über diese Frau gesehen. Du weißt schon: Die, die den dritten Teil des Amuletts hat«, fuhr Charlie fort. »Ich glaube, ich habe beobachtet, wie sie sich über ihre magischen Fähigkeiten im Klaren wurde. Sie ist auf jeden Fall eine Magierin, da sie durch den Nebel zu uns kam. Ich glaube, sie ist erst jetzt hier aufgetaucht, weil sie erst jetzt ihre Kräfte entwickelt hat«, erklärte Charlie und dachte an den erschrockenen Gesichtsausdruck der jungen Frau zurück. Sie musste etwas gefühlt haben. »Und kurz darauf ging sie durch die Nebel nach Godheim. Sie ist jetzt bei den Kentauren. Ich habe sie in den Bergen gesehen, mit einem fuchsfarbenen Kentaur und einem schwarzen Pegasus.«
    Tora sperrte die Augen auf.
    »Du scherzt!«, brach es aus ihr heraus. »Bist du sicher, dass es nicht die Vergangenheit war? Ein schwarzer Pegasus? Heute? Hier?«
    Charlie war sich ganz sicher, dass diese letzte Vision von der jungen Frau eine Verdandi-Vision gewesen war.
    »Ich habe es gesehen. Die Frau reitet einen schwarzen Pegasus!«
    Tora sammelte aufgeregt ihre dunklen Haare zu einem Zopf.
    »Ein schwarzer Pegasus! Wie in der Legende … Was kann das bedeuten? Und was für ein Zufall «, sagte sie ungläubig.
    »Da bekommt diese Frau gleichzeitig mit dir ihre magischen Kräfte – fast gleichzeitig zumindest – und kehrt nach Godheim zurück, wo sie, gerade sie, einen schwarzen Pegasus zähmt!«
    »Und da ist noch etwas«, sagte Charlie und sah zur Morgen-sonne auf. »Diese Frau kommt nicht von der Erde hierher. Sie war auf einem ganz anderen Planeten. Einem dritten Planeten. Es gibt dort drei Sonnen!«
    Tora blieb überrascht stehen und starrte nun ebenfalls in den Himmel.
    »Drei Sonnen?«, wiederholte sie skeptisch.
    »Ja, drei Sonnen. Und seltsame Wesen leben dort, mit großen Köpfen und vier Armen. Und sie hatten Rüssel als Nasen.«
    Tora starrte Charlie stumm an. Es passierte nicht häufig, dass ihr etwas die Sprache verschlug.
    »Falls Oden diesen dritten Teil des Steines bekommt, kann er womöglich auch noch dorthin reisen und Unheil anrichten. Ich muss die Frau warnen«, sagte Charlie.
    Was würde Tora sagen? Würde sie die Anspielung verstehen? Verstehen, dass Charlie von Aufbruch sprach?
    Tora nickte, obwohl sie immer noch ungläubig dreinschaute.
    »Ja«, sagte sie vorsichtig. Mit einem hastigen Blick auf Charlie fügte sie hinzu:
    »Natürlich muss sie gewarnt werden. Oden darf den dritten Teil des Amuletts nicht in die Finger bekommen.«
    Doch Tora wich Charlies Blick aus. Offensichtlich war sie noch nicht bereit, Stellung zu beziehen. Stattdessen fing sie an, über ihre eigenen Visionen zu berichten.
    »Ich habe Dag und Natt gesehen. Sie haben die Höhle verlassen. Ich habe sie über eine Meerenge nach Godheim schwimmen sehen.«
    Charlie seufzte.
    »Hoffentlich haben wir keinen Fehler begangen. Biarn lyncht uns, wenn er es erfährt. Ich nehme an, sie sind auf dem Weg zu ihren Verwandten?«
    »Ja. Ich wusste bereits, dass sie aufgebrochen waren. Sie haben es mir telepathisch mitgeteilt. Und Biarn weiß es auch. Ich habe ihn in der Norne gesehen. Er ist in der Höhle auf Gymers Berg!«
    Toras Stimme verriet unterdrückten Zorn.
    »Du glaubst, er ist dort, um die Sphinxe …«
    Charlie vermochte es nicht auszusprechen. Entsetzt dachte sie an ihr Gespräch mit Biarn zurück. Er hatte Toras Fähigkeiten der Telepathie erraten.
    War er zur Höhle gereist, um der Gefahr ein Ende zu bereiten? Hatte er tatsächlich vorgehabt, die beiden Sphinxe zu töten?
    Eiskalt lief es Charlie über den Rücken.
    »Ich weiß es

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