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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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dem Orakel zu tun haben. Biarn muss eine Verbindung zur alten Zeit vermutet haben!«
    Hanna hatte nicht die leiseste Ahnung, wovon Fulla sprach und auch Aslak schien diesmal nicht mit einer Erklärung kommen zu wollen.
    »Was für ein Orakel?«, fragte Hanna vorsichtig. »Und was für eine alte Zeit? Meinst du vielleicht die Zeit vor Odens Herrschaft?«
    Fulla antwortete nicht sofort. Sie schien unschlüssig. Dann richtete sie sich zu voller Größe auf und sprach mit beschwörender Stimme:
    »Es muss zusammengeführt werden, was zusammengehört. Es muss gekämpft werden, gegen die unendlich scheinende Kraft des Bösen. Die Erwählten müssen sich erst selber finden. Die recht-mäßigen Erben des Throns sollen Verbündete suchen. Hilfe kommt aus dem Nebel und das Volk wird sich voller Hoffnung erheben, um den letzten Kampf zu führen, der über Versklavung und Freiheit entscheidet!«
    Hanna lief ein Schauer über den Rücken.
    »Eine Prophezeiung …«, hauchte sie.
    »Ja«, nickte Fulla. »Ein Orakel, das so oder so ähnlich bereits seit Jahrtausenden besteht. Es kam aber niemals jemand durch den Nebel!«
    Dann fixierte sie Hanna.
    »Bis auf Charlie …«, führte Hanna Fullas Gedanken weiter. »Aber Charlie ist … Charlie ist tot …«, flüsterte sie dann.
    Fullas Gesicht wurde hart wie Stein.
    »Was sagst du da?«, fragte sie mit schwindender Hoffnung.
    Hanna erzählte von ihrer Gefangennahme, wie sie hierher verschleppt worden war, und wie sie erfahren hatte, dass Charlie von Oden vergiftet worden war.
    Niedergeschlagen sah sie zu der Gefangenen hinüber.
    »Was Oden auch immer gesucht hat, er hat es bei Charlie gefunden. Er kann jetzt durch den Nebel nach Mannaheim reisen. Ich muss unbedingt verhindern, dass Oden meine Welt zerstört! Er reist nun regelmäßig dorthin, deshalb ist er auch so oft und so lange fort. Allerdings kann er noch nicht so furchtbar viel angerichtet haben. Noch nicht. Wegen der Zeitverschiebung.«
    Hanna erklärte der ins Leere blickenden Fulla von den unterschiedlichen Zeitverläufen auf der Erde und auf Godheim.
    Fulla schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »All dieses Wissen! Kommt es zu spät? Biarn … was hast du getan … Du wolltest ihn schützen. Aber zu welchem Preis? Das Orakel … haben wir versagt? Die einzige Hoffnung, ungenutzt? So viel Potenzial, soviel Kraft – verloren für immer. Verloren der Kampf, bevor er begonnen hat …«
    Fulla sackte in sich zusammen, wie ein altes, nasses Bündel.
    »Die Hoffnung zerstört …«, wiederholte Fulla kaum hörbar.
    Hanna sah sie entsetzt an, während Aslak unsicher hüstelte.
    Die Magierin sah zu ihnen auf. Das Feuer in ihren Augen schien erloschen.
    Da räusperte sich Aslak noch einmal.
    »Also … falls Ihr erlaubt …«, begann er vorsichtig.
    Er schluckte, sodass sein Adamsapfel einmal auf und ab hüpfte, dann sagte er mit hochrotem Kopf:
    »Ich … ja also, ich weiß ja nicht viel von diesen Dingen, aber … aber es ist doch außer diesem Charlie noch jemand durch den Nebel zu uns gekommen.«
    Fulla starrte Aslak fassungslos an. Sie erhob sich hastig und fixierte ihn mit funkelnden Augen. Erschrocken wich er zurück.
    »Du!«, rief Fulla mit rauer Stimme. »Wie konnte ich das nur übersehen! Du schlaues Bürschchen! Ich danke dir für das Licht in der Dunkelheit«, sagte Fulla dann.
    Hanna hob irritiert die Augenbrauen.
    »Könnte mir mal einer erklären, wovon ihr sprecht? Wer ist denn noch durch den Nebel gekommen? Und was für ein Licht in der Dunkelheit?«
    Beide, sowohl Aslak als auch Fulla, sahen Hanna direkt an. Lange. Fulla nickte vor sich hin und Aslak schaute etwas betreten drein.
    »Was ist?«, fragte Hanna genervt. »Hat es euch die Sprache verschlagen?«
    Fulla seufzte.
    »Unser Licht scheint nicht sehr helle zu sein, was meinst du, Aslak?«, sagte sie und grinste ihn schief an. Aslak verzog die Mundwinkel und sah Hanna dann leicht amüsiert, aber auch etwas unsicher an, so als fürchtete er ihre Reaktion.
    Und plötzlich verstand Hanna.
    » Ich ?«, fragte sie mit sich überschlagender Stimme. Dann schüttelte sie energisch den Kopf.
    »Ich soll das Licht sein? Ich bin doch nur zufällig hier! Zugegeben, ein selbstverschuldeter Zufall, aber ich konnte ja nicht wissen, dass Charlie, Tora und Kunar mich in eine andere Welt bringen würden. Wer rechnet denn schon mit so etwas!«
    Sie riss die Arme in die Höhe.
    »Und wie soll ich etwas mit eurem Orakel zu tun haben? Ich komme doch gar nicht von hier!«
    »Tatsache

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