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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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eine Vampirin zu retten?«
    Alisa schüttelte noch einmal den Kopf. »Sie sind völlig verrückt, Mr Stoker. Aber ich ahne den Grund. Ivy hat sie verzaubert und sie kommen nicht mehr von ihr los. Ich weiß nicht, warum sie das nicht verhindert hat. Und ich kann Ihnen nur wünschen, dass dies nicht Ihr Verderben bedeutet. Hoffen wir gemeinsam, dass Ihr heldenhafter Einsatz gar nicht notwendig wird. Bis Sie Ihr Ziel erreicht haben, sind wir längst dort und Ivy ist hoffentlich aus Draculas Klauen befreit.«
    Bram nickte. »Wir werden sehen. Vielleicht wird es aber auch der Tag, an dem Menschen und Vampire zusammenarbeiten, um die Welt von einem alten Übel zu befreien.«

    »Vielleicht.« Sie blieben an der Kreuzung zur Ringstraße stehen und sahen einander ernst an.
    »Wünschen wir uns Glück«, sagte Bram.
    Alisa nickte. »Ja, wünschen wir uns Glück und Erfolg bei unserer Mission.« Ihr Blick wanderte zu der jungen Frau, die bisher geschwiegen hatte.
    »Wirst du auch mitkommen?«
    Latona seufzte schwer, schüttelte aber den Kopf. »Nein, ich habe einem Freund versprochen, bei ihm zu bleiben, bis er von seinen Verletzungen genesen ist. Außerdem will mich Bram nicht mitnehmen«, fügte sie mit einem Schmollmund hinzu.
    Alisa nickte. »Das ist eine kluge Entscheidung. Wenn du irgendwann zum Vampir gewandelt wirst, dann sollte dies nicht durch einen Fremden im fernen Transsilvanien geschehen. Dann gebührt Malcolm die Lust und die Freude!«
    Latona lächelte. »Ja, das finde ich auch. Ich weiß, dass ich ihn irgendwann wiedersehen werde.«
    Alisa erwiderte das Lächeln.»Dann vielleicht im nächsten Jahr in London!«, sagte sie zum Abschied.
    Fast wie selbstverständlich rief sie die Nebel und wandelte sich vor den Augen der erstaunten Menschen zur Fledermaus. Mit einem Fiepen erhob sie sich in die Luft. Bram Stoker und Latona sahen ihr nach, bis sie über den Dächern der Häuser verschwunden war.

    Alisa flog direkt auf das Haus am Rabensteig zu. Links sah sie den noch immer brennenden Dachstuhl des Theaters, über dem schwarze Rauchwolken aufstiegen. Immerhin schienen sich endlich alle Feuerwehrkräfte Wiens dort eingefunden und den Brand unter Kontrolle zu haben. Nun durfte man zumindest zuversichtlich sein, dass er nicht auf die umliegenden Gebäude übergriff, wenn man schon das Theater selbst nicht mehr retten konnte.
    Alisa wandte sich ab, als sich plötzlich vom Turm der Peterskirche ein Schwarm Fledermäuse erhob. Sie schossen ihr entgegen. Für einen bangen Moment fürchtete sie, die großen Abendsegler
würden sie als Eindringling betrachten und gar gegen sie kämpfen, doch dann empfing sie deren vielstimmige Nachricht.
    Der mächtige Schatten bringt die Vampirin mit dem Silberhaar nach Poienari.
    Alisa stutzte, dann breitete sich innerlich ein Lächeln in ihr aus. Ivy! Der Freundin war es gelungen, eine Nachricht für sie zurückzulassen.
    Wisst ihr, wo diese Burg zu finden ist? Kennt ihr den Weg?
    So etwas wie ein Tuscheln oder Kichern drang in Alisas Geist.
    Oh ja, wir kennen Draculas Festung über der Schlucht des Argeş. Wir ziehen jedes Jahr über sie hinweg.
    Alisa zeigte ihnen ihre Überraschung. Wieder dieses Zirpen und Rauschen in der Luft.
    Dafür, dass du die Gestalt einer Fledermaus annehmen kannst, weiß du nicht viel über uns. Wir sind eine Brutkolonie in der Peterskirche. Hier ziehen wir unsere Jungen auf. Im Frühling fliegen wir in verschiedenen Gruppen nach Osten über Ungarn und Transsilvanien hinweg, über die Karpaten und die Walachei bis zum Schwarzen Meer. Die Krim ist unser Ziel, wo die Männchen auf uns warten, um den Nachwuchs für das neue Jahr zu zeugen. Im Herbst kehren wir dann stets nach Wien zurück.
    Könnt ihr uns den Weg beschreiben? Alisa spürte die Zweifel mit aller Macht. Nein, die Abendsegler trauten ihr als Fledermaus nicht viel zu.
    Du siehst und denkst zu sehr wie ein Vampir, tadelten sie.
    Ihr würdet verloren gehen, stimmten andere ein.
    Alisa spürte Zorn, der die Hilflosigkeit überschwemmte. Wir müssen es wenigstens versuchen. Wer sonst könnte Ivy helfen?
    Jetzt klang es sehr nach einem Kichern. Mutige Vampirin. Wir sollen dir und deinen Freunden helfen, sagt die Vampirin mit dem Silberhaar, die die alte Sprache der Druiden kennt, der wir nicht widerstehen können. Und so rufen wir zum großen Zug.
    Was meint ihr damit?
    Wir sammeln uns zum Schwarm und fliegen diesmal einfach früher auf die Krim. Noch heute Nacht geht es los. Ihr könnt uns bis zu

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