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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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wollte Franz Leopold kein zu leichtes Spiel bieten.
    »Nun zu den Schritten. Stets geöffnete Grundstellung, je nach Schwertarm links oder rechts, dann Passschritt, Nachstellschritt, Ausweichschritt und Doppelschritt.« Wieder demonstrierten die beiden Dracas die Schritte erst langsam und dann blitzschnell. Die Erben versuchten, es ihnen nachzumachen.
    »Und dann natürlich der Ausfallschritt!« Bei diesen Worten hechtete er nach vorne und fing den Schwung auf dem weit vorgesetzten Bein ab, sodass das hintere Bein völlig gestreckt war. Schwertarm und Klinge schnellten nach vorn.
    Jedem anderen Gegenüber hätte der Ausfall vermutlich den Leib durchstoßen, doch Caroline machte - ohne die Miene zu verziehen - einen raschen Ausweichschritt, sodass die Klinge ins Leere stieß.
    Theodor ließ die Erben ein paarmal die Schritte üben, ehe er fortfuhr.
    »Und nun, wie angekündigt, zu den Huten. Diese sind die Anfangs- und Endstellungen jedes Schwertstreiches. Fangen wir mit den Grundhuten an.«
    Er richtete die Klinge auf und hob den Griff bis auf Schulterhöhe. »Vom Tag.«

    Die Klinge kippte nach vorn und zeigte auf seine Gegnerin. »Ochs.«
    Nun nahm er die Hände auf Hüfthöhe, wobei die Klinge schräg nach oben zeigte: »Pflug.«
    Zuletzt ließ er die Klinge nach unten sinken. »Und Alber. Die Nebenhuten zeige ich euch später. Nun nehmt nacheinander die Grundhuten ein. Auf mein Kommando: Vom Tag, Ochs rechts, Ochs links, Pflug rechts, Pflug links, Alber, vom Tag und von vorn.«
    Falls einer von ihnen gedacht hatte, es würde einfach werden, so musste er spätestens jetzt einsehen, dass es gar nicht so leicht war, alleine diese wenigen Bewegungen präzise und flüssig auszuführen - ohne bisher auch nur an einen Kampf zu denken!
    »So, nun schneller: Vom Tag rechts, Ochs links, Pflug rechts, Ochs rechts, Alber … Nun macht schon. So schwer ist das nicht, konzentriert euch.«
    Die beiden Dracas gingen mit kritischen Blicken die Reihen entlang und kritisierten alle gnadenlos, während die Befehle der wechselnden Huten wie Peitschenhiebe auf sie herabprasselten. Wen wunderte es, dass nur die Erben der Dracas keine Kritik einstecken mussten. Alle waren brillant - außer vielleicht Marie Luise, die sich bei Weitem nicht so geschickt anstellte wie die anderen jungen Dracas. Alisa kam nicht umhin zu bewundern, wie elegant und präzise Franz Leopold die Bewegungen ausführte.
    »Heb dir deine Bewunderung für später auf! Konzentriere dich lieber auf deine eigenen Übungen.« Franz Leopold legte sein Schwert weg und korrigierte ihre Handhaltung, die Neigung der Klinge und die zu starke Drehung in der Hüfte.
    »Noch mal!«
    Alisa kam sich unbeholfen und schwerfällig vor, dabei war das Schwert nicht einmal annähernd so schwer, wie sie angenommen hatte. Ja, es lag gut ausbalanciert in der Hand und konnte nicht als Ausrede dienen.
    Stunden verstrichen und noch immer schallten die Kommandos durch den Raum. Alisa fühlte, wie ihr Arm langsam schwer wurde und es sie Mühe kostete, sich zu konzentrieren.
    »Nicht nachlassen!«, rief Luciano ausgelassen und ließ das
Schwert von einer Hut in die andere gleiten. Alisa ließ ihre Klinge sinken und starrte ihn verdutzt an. Viele der Erben zeigten inzwischen Anzeichen von Ermüdung oder Lustlosigkeit, doch Luciano war mit Feuereifer dabei und machte seine Sache gut.
    »Was ist?«, rief er. »Warum starrst du mich so an?«
    »Ich erkenne dich nicht wieder«, gab Alisa mit einem Kopfschütteln zu. »Ich kannte einmal einen kleinen, dicklichen Vampir vom Clan der Nosferas, der in Rom nach wenigen Schritten Laufen außer Puste kam und uns in Irland bei den Übungen gehörig die Ohren vollgejammert hat.«
    »Diesen Vampir gibt es nicht mehr!«, gab Luciano zurück.
    »Nein, diesen Vampir gibt es nicht mehr«, wiederholte Alisa mit Staunen. »Nun habe ich die Ehre, einen großen, gut aussehenden Nosferas kennenzulernen, der Geschmeidigkeit und Ausdauer mitbringt und Talent im Schwertkampf zu besitzen scheint.«
    Während Luciano über das ganze Gesicht strahlte, zischte Franz Leopold: »Übertreibe nicht so, sonst wächst er vor Stolz gleich noch ein paar Zoll.«
    Theodors Stimme hallte durch den Raum und gebot den Erben innezuhalten und sich in der Grundposition aufzustellen. »Wir schließen die heutige Fechtlektion mit einer ersten Kampfübung. Damit diese nicht gleich im Chaos endet und wir uns mit abgetrennten Gliedmaßen herumärgern müssen, werden die Kontrahenten hier zu meiner

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