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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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ein wenig zur Seite kippen. Das ergibt eine Unwucht im Schwung, die dem Gegner zugute kommt. Ein Problem, mit dem Alisa auch immer zu kämpfen hat.«
    Van Helsing lachte. »Man lernt nie aus.«
    Bram trat vor. Er schien sich wieder gefasst zu haben. »Lasst uns zu unserem Posten zurückkehren. Ist der Meister schon angekommen?«
    »Das werden wir sogleich überprüfen«, sagte Alisa, doch der ungarische Professor fiel ihr ins Wort.
    »Ja, Dracula ist zurück. Das hat die Vampirin zumindest behauptet.«
    Sie schwiegen alle für einen Moment. Dracula war heimgekehrt und hatte Ivy auf die Festung gebracht. Der Augenblick war da, für den sie Hunderte von Meilen nach Osten gereist waren. Nun galt es, klug und besonnen zu handeln, sonst würden sie die Nacht nicht überleben.
    »Also los, jeder auf seinen Posten«, rief van Helsing.
    Die drei Männer hasteten aus der Höhle und den Berghang hinauf zu der bewussten Stelle, wo sie die Festung gut im Blick hatten. Die drei Erben dagegen wandelten sich zu Fledermäusen und stoben davon, um einen Erkundungsflug zu wagen. Sie mussten herausfinden, wo er Ivy gefangen hielt.
    Wenn er wirklich vorhat, sie zur Mutter seiner neuen Blutlinie zu machen, dann bekommt sie als neue Hausherrin das Gemach seiner verstorbenen Frau, meinte Alisa.
    Aber von dort kann sie jederzeit fliehen, widersprach Luciano. Er
wird sie in den tiefsten Kerker unter dem Turm sperren, bis sie bereit ist, sich seinen Forderungen zu fügen. Was sie nicht tun wird.
    Es gibt wirksamere Methoden, einen Vampir an der Flucht zu hindern, als eiserne Ketten und ein Verlies, mischte sich Franz Leopold ein . Vergiss nicht, Ivy könnte sich einfach in eine Maus verwandeln und davonschlüpfen und das weiß er auch! Ich versuche, ob ich ihren Geist erreichen kann.
    Sie flogen eine weite Schleife um die Burg. Nichts hatte sich verändert. Hatte die Vampirin gelogen oder hatte der Professor sie falsch verstanden?
    Und? Kannst du sie finden?, drängte Alisa nach einer Weile.
    Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich glaube, ich spüre sie, kann sie aber nicht erreichen. Sie scheint in einer Hülle verborgen, die ich nicht durchdringen kann. Meine geistigen Kräfte sind zu schwach.
    Dass das ein Dracas zugeben muss, ist schon hart, murmelte Luciano. Dann müssen wir eben auf die althergebrachte Weise suchen.
    Er flog zielstrebig auf den Bergfried zu, doch weit kam er nicht. Er hatte sich der Mauer bis auf wenige Schritte genähert, als er aufquiekte und zurücktaumelte.
    Luciano, was ist los?, drängte Alisa, doch sie erhielt die Antwort von anderer Seite. Es war, als würde sie gegen eine unsichtbare Mauer fliegen, die ihr einen schmerzhaften Schlag versetzte. Ein heißes Zucken, das durch ihren Geist und Körper lief und ihre Glieder zu lähmen schien. Auch sie geriet ins Taumeln und brauchte eine Weile, bis sie sich gefangen hatte und ihr Flügelschlag wieder gleichmäßig und kraftvoll war. So gewarnt, näherte sich Franz Leopold der Barriere vorsichtiger, doch auch ihm gelang es nicht, sie zu überwinden.
    Nun haben wir die Antwort, knurrte er. Der Meister ist nicht nur mit seiner Beute heimgekehrt, er versteht es auch, zu schützen, was er für sein Eigentum hält. Lasst uns umkehren. So kommen wir nicht weiter.
    Sie flogen zu den Männern zurück, die ihren Posten auf dem Grat inzwischen erreicht hatten, und berichteten von der magischen Barriere, die der Meister um seine Burg gezogen hatte.
    »Und woher wissen wir nun, dass unser Plan dennoch funktioniert?«, fragte Bram Stoker.

    Franz Leopold hob die Schultern und lächelte grimmig. »Wir können es nicht wissen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als es auszuprobieren und alles auf eine Karte zu setzen.«
    Obgleich es sie mehr Kraft für die Verwandlung kosten würde, entschieden sich die drei für die Gestalt von Adlern mit ihrem größeren Körper, den starken Klauen und dem scharfen Schnabel.
    Luciano hatte Bedenken. »Na hoffentlich passen wir so noch durch die schmalen Fenster.«
    »Im Flug sicher nicht«, gab ihm Alisa recht, »aber ich denke schon, dass wir mit angelegten Flügeln hindurchschlüpfen können.«
    »Wenn uns nicht vorher der magische Schild aus der Luft holt.« Franz Leopold zog eine Grimasse. »Prüfen wir es nach.«
    Die Männer sahen stumm und staunend zu, wie die drei Vampire zu stolzen Adlern wurden. Die Brust gereckt, wanden sich die Greife ihnen zu und ließen sich jeder ein silbernes Kreuz um den Hals binden. Dann befestigten sie zwei

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