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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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Aufmerksamkeit wieder auf das eigentliche Ziel.
    Schnell, fahren wir fort. Vielleicht ist der Meister nun zu sehr mit seinem Kampf beschäftigt und lässt in seiner Aufmerksamkeit nach.
    Er kam wieder zurück und flatterte aufs Bett.
    Ivy, kannst du mich hören? Wir sind hier! Deine Freunde sind bei dir, um dich zu befreien, aber du musst uns helfen. Du musst mit uns kämpfen. Versuche, den Geist des Meisters abzuschütteln. Du musst dich gegen ihn wehren!
    Er lauschte, ob er irgendeine Reaktion empfangen konnte.

    Und?, drängte Alisa.
    Der Adler schüttelte den Kopf. Nein, nichts.
    Mit seinem scharfen Schnabel entfernte er das Fläschchen, das Van Helsing an seinem Bein befestigt hatte, zog den Stopfen ab und versprenkelte die klare Flüssigkeit über der wie tot daliegenden Ivy in ihrem Brautkleid. Es zischte leise und Dampf stieg auf, doch die Haut blieb makellos. Für einen Moment befürchteten sie, es würde nichts bewirken, da erzitterte die Luft wie von einem gewaltigen Schrei. Eine eisige Böe wirbelte durch das Turmgemach, zauste den drei Adlern das Gefieder und warf sie fast um. Ivys Körper bäumte sich auf und begann zu beben, dann öffneten sich ihre Augen und ihr Mund. Ihr Blick war starr in die Ferne gerichtet.
    Und nun die Hostie! Alisa hüpfte heran, riss das kleine Päckchen auf und entnahm ihm die unscheinbare Oblate. Es schüttelte sie am ganzen Leib, als sie das Heiligste, was die Kirche zu bieten hatte, mit dem Schnabel packte. Mit einem Satz sprang sie auf Ivys Schulter und stieß ihr die Hostie in den Mund.
    Die Lycana schrie, als würde die Sonne sie verbrennen, und noch einmal wirbelte eine Welle magischer Kraft durch den Raum, die Alisa vom Bett warf. Dann verstummte Ivy und ihr Blick richtete sich auf den Adler, der auf ihrem Bett saß.
    Ivy, kannst du mich hören?, drängte Franz Leopold noch einmal. Löse dich aus seiner Macht und komm mit uns. Der Zeitpunkt ist günstig. Dracula ist an einer anderen Front in einen Kampf verwickelt.
    Leise und mühsam fand Ivy ihre Stimme. »Ja, er kämpft gegen die Upiry, die gekommen sind, mich zu vernichten. Sie fordern, der Meister solle mich herausgeben, doch er ist nicht dazu bereit. Nein, er kämpft gegen seine eigenen Kinder bis zu ihrem oder bis zu seinem und meinem Ende.«
    Ivy, kannst du dich wandeln? In eine Fledermaus am besten. Das müsste einfach für dich sein.
    Ivy ließ den nun klaren Blick über die drei Adler schweifen und lächelte. »Wie konnte ich nur einen Augenblick an meinen Freunden zweifeln? Ihr seid gekommen. Ihr habt alle Gefahren überwunden und das Unmögliche möglich gemacht. Ihr scheut euch nicht, gegen den großen Meister, euren Stammvater, anzutreten.«

    Sie fasste sich an den Mund und schauderte. »Was für ein Einfall, seine Macht über mich mit Weihwasser und Hostien zu brechen. Wie weise Tara gehandelt hat, mich auf die Akademie zu schicken. Wenn ich nicht mit euch die Zeit in Rom bei den Nosferas verbracht hätte, würde ich von diesem Rettungsversuch vermutlich schweren Schaden davontragen.« Sie würgte. »Wann kann ich dieses Ding ausspucken?«
    Alisa schlug mit den Flügeln. Sobald wir hier weg sind. Schnell! Kannst du dich wandeln?
    Statt einer Antwort sahen sie, wie die Nebel sich zusammenzogen. Dann erhob sich die Fledermaus in die Luft.
    Wir haben es geschafft, jubelte Luciano. Wir haben den Alten überlistet und seine Macht gebrochen. Rasch, durch das Fenster und dann nichts wie weg.
    Ja und nein, gab Ivy fast ein wenig traurig zurück, als sie sich ins Freie stürzten. Ja, ihr habt den Bann überwunden und doch lässt er mich nun auch von sich aus gehen. Es sind zu viele Upiry. Er ist sich nicht sicher, wie der Kampf ausgehen wird. Dracula will auf keinen Fall, dass ich in die Hände der Upiry gerate und mir etwas zustößt. Er wird sie beschäftigen und bekämpfen, bis wir in Sicherheit sind.

AUF DER FLUCHT
    Noch immer zerbarsten die von van Helsing mit Weihrauch präparierten Feuerwerkskörper am nächtlichen Himmel und ließen ihren für Vampire so zerstörerischen Staub auf die Festung herabrieseln. Neugierig und ein wenig verwirrt beobachteten die drei Männer in ihrem sicheren Ring aus Weihwasser und winzigen Hostienstücken, was im Tal vor sich ging. Ein brachialer Kampf voller Grausamkeit, der kein Erbarmen und kein Mitleid kannte.
    »Wir können von Glück sagen, dass die Upiry heute Nacht hier
aufgetaucht sind«, sagte Professor Vámbéry. »Ich bin mir nicht sicher, ob Dracula nicht doch

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