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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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nein, Ivys Körper war mehr als einhundert Jahre alt. Er würde sofort zerfallen, wenn der Vampir in ihm vernichtet wurde.
    Was ist mit ihr? Was hat er mit ihr angestellt? Alisa und Luciano schlüpften rasch hinter Franz Leopold in das Gemach.
    Ich weiß es nicht, beantwortete Franz Leopold ihre Frage, aber ich bin gerade dabei, es herauszufinden.
    Er ließ die Verbindung zu Alisa und Luciano bestehen, sodass sie hören konnten, wie er Ivys Geist anrief, doch er schien ihn nicht erreichen zu können. Zumindest war sie nicht in der Lage, dem Dracas zu antworten.
    Dracula hält sie in einer Umklammerung, die sie langsam aber sicher zerquetscht. Wenn er so weitermacht, besteht die Gefahr, dass er sie vernichtet, ehe es ihm gelingt, ihren Willen zu brechen. Wir können sie also nur retten, wenn wir es schaffen, seine geistige Klammer abzuschütteln.
    Wollen wir das wirklich versuchen?, fragte Alisa plötzlich ungewohnt
verzagt. Was, wenn sie Ivy mit ihren Experimenten schadeten? Wenn sie ihren ohnehin schon bedrängten Geist damit vernichteten?
    Das wird nicht geschehen, widersprach Franz Leopold. Kommt, wir versuchen es. Die Zeit läuft uns davon. Wie lange können die Männer mit ihrem Feuerwerk den Meister von uns fernhalten?
    Er streifte das Kruzifix um seinen Hals ab, nahm die Kette in den Schnabel und hüpfte zum Bett, wo er es Ivy auf die Brust legte. Alisa und Luciano taten es ihm gleich. Gespannt beobachteten sie, ob sich irgendetwas veränderte.
    Doch statt mit Ivy ging etwas Seltsames mit Luciano vor sich! Er krächzte und fiel dann mit einem Schmerzensschrei zu Boden. Zuckend wand er sich, die Klauenfüße in die Höhe gereckt. Franz Leopold konnte nicht fragen, was geschehen war. Ja, ihm blieb nicht einmal Zeit, sich zu wundern, als auch ihn der Schmerz erfasste, der den Vogelkörper sich winden ließ. Alisa ging es kaum besser. Die Wut des Meisters schien den ganzen Raum zu erfüllen. Franz Leopold reckte sich und packte eines der Kruzifixe mit dem Schnabel. Er versuchte sich auf das heilige Symbol zu konzentrieren und seinen Geist damit zu füllen. Der Schmerz ließ nach und er konnte sich mühsam aufrappeln.
    Da erscholl ein vielstimmiger Schrei. Das Tal schien unvermittelt von Rufen erfüllt, in das das Heulen eines Wolfsrudels einfiel. Was zur Hölle war das nun wieder?
    Franz Leopold schob sich die Kette über den Hals, dann flatterte er zum Fenster, kroch die Mauer entlang und spähte ins Tal hinunter.
    Was ist dort los? Kannst du etwas erkennen?, drängte Alisa, die sich ihr Kruzifix ebenfalls wieder umgehängt hatte.
    Franz Leopold brauchte einige Augenblicke, bis er sich so weit von seiner Verblüffung erholt hatte, dass er ihr antworten konnte.
    Es wälzt sich ein Heer von Gestalten durch das Tal. Menschenähnliche auf zwei Beinen, Wölfe und ein Schwarm Raben, aber keinen von ihnen umgibt die warme Aura lebenden Blutes!
    Ein Heer von Untoten? Vampire ? , wiederholte Luciano verdutzt. Wer sind sie und was wollen sie hier?

    Sie sind sicher nicht zum Vergnügen hier, gab Franz Leopold zurück. Ich versuche ein paar Gedanken aufzufangen. Eines jedenfalls umgibt sie wie eine Wolke …
    Hass!, dachte Alisa, die es ebenfalls spürte.
    Ja, Hass und blinde Mordlust. Es sind die Upiry, der siebte Clan aus Transsilvanien.
    Und sie wollen den Meister vernichten?, fragte Luciano ungläubig.
    Nein, Ivy!
    Sie starrten einander entsetzt an. Bist du sicher?, hakte Alisa nach einer Weile nach.
    Ja, ihr Hass gilt Dracula, der sie in ihren Augen betrogen hat, und sie fordern von ihm, Ivy herauszugeben, um sie zu vernichten. Wenn er das nicht tut, werden sie mit aller Härte gegen ihren eigenen Vater vorgehen. Sie wollen nicht zulassen, dass er mit Ivy eine neue, stärkere Blutlinie schafft. Denn damit hätte er sie in der Hand.
    Wird er Ivy herausgeben?, fragte Alisa bang, doch Franz Leopold musste ihr die Antwort nicht geben. Die Burg erzitterte in ihren Grundfesten, als der alte Meister die Herausforderung annahm und sich auf die vorderste Front der Upiry stürzte.
    Hat Dracula eine Chance?, fragte sich Luciano. Wie viele sind es denn?
    Franz Leopold beugte sich vor. Es müssen an die Hundert sein. Aber hört das Jaulen aus den Wäldern ringsum. Ich glaube, auch der Meister ist nicht alleine. Hölle und Teufel, er zerfetzt seine Angreifer, als seien sie aus Papier, und wechselt seine Gestalt innerhalb eines Wimpernschlags!
    Der Dracas schwankte zwischen Hass und Faszination. Ein Seufzen vom Bett her lenkte seine

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