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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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Fläschchen und einen kleinen Beutel an ihren Klauenfüßen.
    Bram kniete sich vor Alisa und sah sie verzückt an. »Ich wünsche euch und uns Glück und Erfolg. Möge unser Plan gelingen!«
    Wenn er uns jetzt noch Gottes Segen wünscht, hacke ich ihm in die Hand, drohte Luciano.
    Das wird er nicht. Er weiß, dass das nicht passend wäre, verteidigte ihn Alisa. Ich finde Bram Stoker für einen Mensch recht angenehm.
    Und ich finde, er ist ein wenig zu sehr in Ivy vernarrt, widersprach Luciano.
    Können wir das später ausdiskutieren?, mischte sich Franz Leopold ein. Ich denke, wir haben heute Nacht Wichtigeres zu tun.
    Die drei Adler sahen einander ernst an. Dann breiteten sie ihre Flügel aus und erhoben sich in die Luft. Sie hielten sich ein wenig rechts der Festung und kreisten abwartend über dem Abgrund.
    Da, es geht los, stieß Luciano plötzlich hervor.
    Sie richteten ihren Blick auf die Stelle des Berggrats, an der sich die drei Männer bereithielten. Ein Flämmchen flackerte auf, dann fuhr etwas mit einem Zischen schräg in den Himmel, einen Schweif aus Funken hinter sich herziehend, der rasch verlosch. Für einen Augenblick war alles wieder dunkel und ruhig und Franz
Leopold dachte schon, es würde schiefgehen, als die Rakete zerbarst. Grell leuchtende rote Feuerkugeln sprühten in die Nacht, funkelten und blitzten. Und schon fuhr die nächste Ladung in den Himmel und entzündete blau schimmernde Sterne. Die dritte krachte wie ein Kanonenschlag. Rauch wallte auf, breitete sich aus und trübte die Sicht. Der Geruch nach Schwefel sank herab. Doch da war noch etwas anderes.
    Igitt, stinkt das, schimpfte Luciano. Das ist ja unerträglich!
    Na, wenn selbst du es kaum aushältst, dann ist die Dosierung sicher richtig, meinte Franz Leopold, der lieber nicht mehr atmete. Der Gestank nach Weihrauch war betäubend!
    Seht, da ist er!, rief Alisa.
    Eine große, düstere Gestalt kam mit wehendem Umhang aus dem Tor des Bergfrieds gestürzt. Ihm folgte der Bucklige mit seinem hinkenden Gang.
    Dracula, der große Meister, schrie vor Zorn und vielleicht auch vor Schmerz. Eine Woge von Wut traf die drei Greife. Der Meister stürzte in Richtung Zugbrücke davon, um die Quelle dieser Pein zu suchen.
    Na hoffentlich liegen wir mit unseren Überlegungen richtig und sie sind vor dem Zorn des Meisters geschützt, meinte Alisa besorgt.
    Hast du dich so in die Menschen verguckt, dass du vor Sorge um sie vergehst?, murrte Luciano.
    Na, da spricht der Richtige. Aber es wäre auch für uns und unsere Mission nicht gut, wenn es ihm mit einem Handstreich gelänge, sie zu beseitigen. Dann wäre unser Ablenkungsmanöver dahin.
    Das ist auch wieder wahr, musste der Nosferas zugeben.
    Er ist weg, meldete Franz Leopold. Also, frisch ans Werk.
    Der Dracas legte die Flügel an und schoss in einem steilen Bogen auf den Donjon zu. Luciano folgte ihm genauso schnell. Alisa fiel ein wenig zurück. Die Adlerin war weder so schnell noch so wendig wie die kleineren Terzel.
    Franz Leopold riss die Augen auf, als er sich der magischen Barriere näherte. Funken sprühten auf. Es roch seltsam verbrannt und er fühlte seine Federn knistern, doch er gelangte ungehindert hindurch. Es war wie bei einem Gewitter, kurz bevor sich ein Blitz
entlädt, aber es glückte allen dreien, den Schutzzauber zu durchbrechen.
    War das nicht absurd? Vampire, denen die heiligsten Symbole der Kirche gegen die Macht eines Vampirs halfen? Ihnen war kein anderes Mittel eingefallen, das sie selbst schützen und dem Meister Schaden zufügen würde.
    Franz Leopold hielt direkt auf das Fenster zu, das zum Gemach von Draculas Gemahlin führte. Als er die Mauer erreichte, krallte er sich fest, legte die Flügel an und schlüpfte durch den Spalt. Die anderen folgten ihm. Nun würde sich gleich zeigen, ob die Vamalia mit ihrer Vermutung recht gehabt hatte. So schnell seine Klauenfüße es zuließen, überwand er die mächtige Mauer, bis er einen Blick in das Gemach werfen konnte.
    Tatsächlich hatte Alisa Dracula richtig eingeschätzt. Da lag Ivy in einem wunderschönen weißen Kleid mit einem Kranz und einem Schleier auf dem Kopf, wie eine Braut - eine Braut auf dem Totenbett! Bleich und regungslos, die Hände wie im Sarg vor der Brust gefaltet, die Augen geschlossen. Sie sah aus, als habe die untergehende Sonne vergessen, sie aus der Totenstarre zu erwecken.
    So etwas war nicht möglich, oder doch? Hatte sie ihm Widerstand geleistet und er sie dafür in seinem Zorn vernichtet?
    Aber

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