Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
schmeichelt?«
    » Vielen Dank für das Kompliment«, zischte Alisa. Sie hätte es gern zurückgegeben, doch obgleich das Licht des Tages auch an Franz Leopold nicht spurlos vorbeiging und die Haut ein wenig stumpf wirkte, war er noch immer so strahlend schön, dass es ihr in den Augen wehtat wie das blendende Sonnenlicht draußen im Hof. Verstimmt wandte sie sich ab und zog Malcolm neben sich die Treppe hoch.
    Die beiden Vampire starrten einander abschätzend an, als sie einander passierten.
    » Was ist?«, fragte Malcolm herausfordernd. » Willst du mir verbieten, Alisa, zu begleiten? Sehnst du dich nach einer weiteren Tracht Prügel? Nur zu!«
    Der Dracas hob die Brauen. » Wer von uns beiden hat hier mehr Prügel eingesteckt? Du bist doch nicht so anmaßend, dir einzubilden, du könntest es mit mir aufnehmen? Bedenke, ich werde mit jedem Tag schneller und stärker und bewege mich bei Tageslicht freier. Also sei gewarnt. Aber wenn du es unbedingt ausprobieren willst. Bitte!«
    Alisa sah fassungslos von einem zum anderen. » Ihr beide seid ja solche Schwachköpfe! Wenn ihr euch unbedingt prügeln wollt wie die Straßenjungen, bitte. Aber nehmt mich nicht als Ausrede für euer kindisches Verhalten. Ich gehe jetzt in meine Kammer und lege mich in meinen Sarg!« Sie hob die Röcke und rauschte davon.
    » Ja, das ist eine gute Idee. Ein wenig Schönheitsschlaf wird dir nicht schaden«, hörte sie Leo sagen, ehe sie die Tür hinter sich zuwarf.
    *
    Am nächsten Abend rief Lord Milton die Erben zu sich. Er lobte ihre Fortschritte. Viele von ihnen hatten bereits keine Schwierigkeiten mehr, sich in Nebel aufzulösen und trotz deutlichen Luftzugs noch eine Stelle zu finden, an der sie gefahrlos durch kleine Ritzen oder Löcher schlüpfen konnten. Und auch den Kampf gegen die Sonne hatten bereits einige der Erben bestanden. Andere wehrten sich noch vergeblich oder ließen sich gar nicht erst auf den schmerzhaften Kampf ein. Zumindest vermutete Alisa, dass Marie Luises und Karl Philipps Misserfolge daher rührten. Immerhin brillierte Franz Leopold in beiden Disziplinen! Zu Alisas Erstaunen waren bei den Erfolgreichen, die Lord Milton lobend erwähnte, auch die beiden Pyras und ihr Bruder Tammo, der sich mächtig ins Zeug gelegt haben musste, um schneller ans Ziel zu gelangen als beispielsweise Sören.
    Das sind aber auch ganz wunderbare Fähigkeiten, die einem ganz neue Freiheiten erlauben, kommentierte er ihren Gedanken.
    Sie hätte sich denken können, dass der Wind für seinen ungewohnten Eifer aus dieser Ecke wehte.
    Was kümmert dich das Motiv? Ist nicht der Erfolg alleine wichtig?
    Alisa musste schmunzeln. Er war doch nie um eine Antwort verlegen.
    Lord Milton verordnete denen, die noch Schwierigkeiten hatten, weitere Übungsnächte, die anderen rief er zu sich, um ihnen eine andere Aufgabe zu übertragen.
    » Natürlich wünsche ich, dass ihr, wenn der Morgen graut, weiter daran arbeitet, die Todesstarre immer leichter zu überwinden, doch in den Stunden davor werdet ihr euch mit etwas anderem beschäftigen. Es geht um den Mord an einer älteren Dame, der in ihrer eigenen Wohnung brutal der Schädel eingeschlagen wurde. Ich möchte, dass ihr euch auf den Weg zu Scotland Yard macht und euch die Akte über den Mordfall Marion Gilchrist anseht, von dem ich euch neulich berichtet habe.«
    » Sollen wir uns dann auf die Suche nach ihrem Mörder machen?«, schlug Tammo eifrig vor.
    » Scotland Yard hat schon jemand verhaftet«, entgegnete Lord Milton. » Einen Oscar Slater. Er wird in zwei Wochen im Old Bailey vor Gericht stehen.«
    Tammo zog ein enttäuschtes Gesicht. » Dann müssen wir also nur den ganzen Papierkram lesen?«
    » Um dann den Prozess im Gerichtssaal selbst zu verfolgen, nicht wahr?«, rief die Vamalia und sah Lord Milton mit glänzenden Augen an.
    Der nickte. » Genau, Alisa. Wer es von euch bis dahin geschafft hat, so weit zu kommen, kann mit uns zum Central Criminal Court kommen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja doch noch einen Mörder zu jagen?«, fügte er nachlässig hinzu, ließ sich aber keine weiteren Informationen entlocken, obgleich Tammo und Joanne ihn drängten zu verraten, ob Scotland Yard etwa den Falschen verhaftet habe.
    » Genau das sollen wir ja beim Studieren der Akten herausfinden«, mischte sich Alisa ein.
    » So ist es«, bestätigte Lord Milton. » Und nun macht euch auf den Weg. Lasst euch nicht erwischen und vermeidet es, Spuren eures Besuchs zurückzulassen.«
    Er gab ihnen

Weitere Kostenlose Bücher