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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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» Wenn er erst einmal zum Galgen geführt wird, ist es mit den Interviews vorbei.«
    Die Erben verabschiedeten sich voneinander und suchten ihre Särge auf. Alisa legte sich noch ganz empört nieder und wachte mit derselben Empfindung wieder auf. Sie konnte das nicht einfach auf sich beruhen lassen!
    » Und was willst du dagegen tun?«, wollte Luciano wissen, mit dem sie zur großen Halle ging.
    » Dem Mann zur Flucht verhelfen«, schlug Chiara vor.
    Luciano verdrehte die Augen. » Das geht uns doch gar nichts an. Das ist Sache der Menschen. Es wird noch mehr Ungerechtigkeiten geben als dieses eine Fehlurteil.«
    » Das ist kein Grund, es einfach so hinzunehmen«, widersprach Alisa.
    Luciano hob nur die Schultern. Das Thema interessierte ihn nicht weiter. Und auch die anderen hatten den Fall für sich abgeschlossen.
    Zu Alisas Verwunderung war es Lord Milton, der am nächsten Abend nach ihrer Blutration in der Halle darauf zurückkam und ihre Meinung hören wollte. Er befragte sie zu den Zeugen und den Indizien und wollte dann wissen, wer nach Meinung der Erben der Täter gewesen sein könnte.
    » Es ist mir klar, dass ihr mir keinen Namen präsentieren könnt. Aber versucht ihn einzugrenzen. Was für ein Typ ist er? Wie kam es zu der Tat? Wie stand er zu seinem Opfer?«
    » Sie hat ihn auf alle Fälle gekannt. Gut gekannt«, rief Tammo. » Die Alte war so ängstlich– das zeigen ja die ganzen Schlösser an ihrer Tür–, dass sie so einen wie Slater, der ja offensichtlich nicht zu ihrem Bekanntenkreis gehörte, niemals eingelassen hätte.«
    » Ja, und auch Mr Adams beschrieb den Mann, der ihm in der Wohnung begegnete, als vornehm, und hielt ihn gar für einen Verwandten. Das wäre ihm bei Slater nicht passiert– nicht einmal ohne Brille!«, fügte Alisa an.
    » Das heißt?«, erkundigte sich Lord Milton.
    » Miss Gilchrist hat ihren Mörder gut gekannt und ihm so weit vertraut, dass sie ihn bei Abwesenheit ihres Mädchens in ihre Wohnung ließ. Sie ahnte nichts Böses. Ja, vielleicht hatte der Mörder nicht einmal vor, sie zu töten, und es lediglich auf ihren Schmuck abgesehen. Und dann geriet die Sache außer Kontrolle«, fasste Franz Leopold zusammen.
    Alisa nickte. » Ich glaube auch nicht, dass der Mord geplant war. Sonst hätte sich der Täter nicht diesen Zeitpunkt ausgesucht, bei dem er jederzeit mit der Rückkehr des Hausmädchens rechnen musste. Viel zu unsicher. Schließlich hat sie ihn ja auch noch in der Wohnung angetroffen. Nein, es muss eine Tat im Affekt gewesen sein.«
    » Was ist mit der Tatwaffe?«, wollte Lord Milton wissen. » Wenn er nicht mit der Absicht kam, sie zu töten, dann brachte er keine Waffe mit oder doch?«
    » Nein, wer läuft schon ohne schlechte Absichten mit einem Brecheisen durch die Gegend«, scherzte Joanne.
    » Na keiner, den Mr Adams als vornehmen Mann beschreiben würde«, vermutete Fernand.
    » Dann muss es ein Gegenstand sein, der sich dort im Salon befunden hat, und nach dem er spontan griff«, überlegte Mervyn.
    » Ein Schürhaken? Zumindest in der Küche muss es einen gegeben haben«, schlug Joanne vor.
    » Ich tippe auf den Stuhl«, sagte Fernand. » Stand in der Beschreibung des Tatorts, den wir bei Scotland Yard fanden, nicht etwas von einem blutigen Stuhl?«
    Alisa kniff die Augen zusammen und versuchte sich an den genauen Wortlaut zu erinnern.
    » Dicht neben dem Kopf mit dem Sitz diesem zugewandt, stand ein gewöhnlicher Stuhl. Dr. A. wies drauf hin, dass das linke Hinterbein des Stuhls von Blut troff und die Innenseite der vorderen Beine Blutspritzer aufwies. Seiner Meinung nach hatte das Hinterbein offensichtlich Kontakt mit der Schädelverletzung.«
    Luciano nickte Alisa anerkennend zu. » Was du dir alles merken kannst. Dann war der Stuhl die Waffe, mit der Miss Gilchrist erschlagen wurde.«
    Alisa nickte. » Das ist uns wohl allen klar. Ich frage mich nur, warum dieser Doktor nicht als Zeuge aufgerufen wurde.« Sie seufzte.
    Lord Milton nickte mit zufriedener Miene. » Da haben wir doch schon einiges zusammengetragen. Nun versucht den wahren Mörder zu identifizieren. Ihr habt bereits gute Anhaltspunkte. Fangt in Miss Gilchrists Umfeld an und sucht nach– ja, wonach sucht ihr? Marie Luise!«
    Die Dracas hatte mit abwesender Miene dagesessen und vermittelte nicht den Eindruck, als habe sie auch nur ein Wort von dem mitbekommen, was gesprochen worden war. Nun richtete sie ihren Blick ohne ein Zeichen von Überraschung auf Lord Milton.
    » Na, da hat er

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