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Die Erben der Schöpfung

Die Erben der Schöpfung

Titel: Die Erben der Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Anderson
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Sie über die Schimpansen Bescheid?«, wollte Paulo wissen.
    Susan bedeutete Ayala, die Waffe zu senken. Sie trat vor und nahm das Heft in die Hand. »Hören Sie, ich habe nicht vor, den Schimpansen mit vorgehaltener Waffe abzuführen. Wir wollen keine Verletzten. Vielleicht können wir Ihnen helfen, aber ich hätte wirklich gern ein paar ehrliche Antworten. Gestern Abend hat jemand auf uns geschossen, und wir haben Ihre Vorräte nicht angerührt.«
    »Ich schwöre Ihnen, niemand von uns hat einen Schuss abgefeuert, seit wir im Dschungel sind«, erklärte Paulo.
    Susan zog eine Braue hoch. »Sind Sie bereit, mir etwas über den Schimpansen zu erzählen? Die ganze Geschichte?«
    Stiles konnte sich nicht länger beherrschen. »Hat Ihnen Nakamura denn gar nichts erzählt? Er benutzt Sie doch bloß«, zischte er höhnisch.
    Susan sah Stiles an. »Niemand von uns hat je mit Nakamura gesprochen, und er benutzt uns mit Sicherheit nicht. Wir dachten, er sei tot. Wollen Sie mir etwa erzählen, dass Sie auch nicht für ihn arbeiten?«
    Stiles sah verlegen drein. »Sie wurden nicht von Soliton engagiert?«
    »Nein.«
    Langsam begann Paulo zu begreifen, als plötzlich Schüsse durch die Bäume peitschten und von einem Felsen vor ihnen zurückprallten. Alle sieben warfen sich hinter den Erdwall und sahen sich erschrocken nach der Herkunft der Schüsse um.
    »Rufen Sie Ihre Leute zurück! Was wollen Sie denn von uns?«, zischte Paulo.
    »Das sind nicht wir!«, entgegnete Ayala und suchte hektisch den Horizont ab. »Wir sind nur zu dritt.«
    Von oben kam ein weiterer Schuss.
    »Sofort aufhören!«, sagte Paulo.
    »Sehen Sie uns doch an! Auf uns wird auch geschossen«, rief Susan.
    Aus den Bäumen ertönte ein Kreischen.
    »Es ist dieses Monster! Er hat eine Pistole!«
    Carlos zielte mit seinem Gewehr ins Blätterdach und spähte durchs Zielfernrohr, ehe er feuerte.
    Die Jäger hielten den Atem an und warteten auf den nächsten Schuss. Carlos suchte weiterhin die Bäume ab. Ein Vogelschwarm schwirrte unterhalb der knackenden Äste heraus.
    Carlos riss das Gewehr in Richtung des Knackens herum. Es war laut, abgehackt und brutal. Wenig später sahen die sieben eine Bewegung in den Bäumen, ehe ein großes dunkles Tier ungebremst aus dem Blätterdach auf die Erde stürzte.
    »Sie haben ihn erwischt, Carlos!«, rief Ayala.
    Carlos nickte. »Im ersten Moment war ich mir gar nicht so sicher.« Er richtete das Gewehr auf die Bäume, aus denen das Tier gekommen war, sah jedoch nichts. »Geben Sie mir Deckung«, flüsterte Ayala Susan und Carlos zu, ehe sie langsam auf das am Boden liegende Tier zuschlich.
    Susan wandte sich zu Paulo um und reichte ihm die Waffe. »Ich kann mit dem Ding nichts anfangen«, sagte sie zu Ayalas unverhohlenem Missfallen. Paulo umfasste locker die Waffe. Beklommen sahen sie alle zu, wie Ayala auf den Affen zuging. Schließlich beugte sie sich über ihn und war einen Moment lang nicht mehr zu sehen. Sie richtete sich auf, sah nach oben und unten und bückte sich erneut.
    Nachdem ein paar Minuten lang keine weiteren Schüsse ertönt waren, kehrte Ayala gelassen zu den anderen zurück. In der Hand hielt sie ein blaues Halsband.
    »Offensichtlich war Ihr Freund doch nicht vorsichtig genug. Kennt das irgendjemand von Ihnen?« Sie hielt das Halsband in die Höhe.
    Sameer musterte es. »Das ist eindeutig seines. Ist er tot?«
    »Das wäre noch untertrieben. Wir haben ihm den Schädel weggepustet«, antwortete Ayala. »Toller Schuss«, lobte sie Carlos.
    »Haben Sie die Pistole gefunden?«, wollte Sameer wissen.
    Ayala schüttelte den Kopf. »Aber wenn Ihnen nächstes Mal ein mordlustiger Schimpanse ausbüxt, passen Sie auf Ihre Sachen auf. Wir hätten gestern Abend fast ein paar Kugeln abgekriegt.«
    Stiles ging zu dem toten Schimpansen und drehte ihn mit dem Fuß um. »Von seinem Gehirn ist leider nicht viel übrig«, rief er missmutig.
    Die anderen traten neben ihn. »Ein schwacher Abgang«, kommentierte Stiles sarkastisch.
    »Irgendwie wird er mir fehlen«, sagte Sameer traurig, während er den Leichnam betrachtete. Auf einmal veränderte sich sein Gesichtsausdruck. »Weg hier! Alle zusammen!«
    »Was ist denn?«, schrie Jamie, während die ganze Gruppe schon hinter umstehenden Bäumen Deckung suchte. Von oben krachte ein Schuss, der Sameer nur knapp verfehlte.
    »Er hat das Halsband vertauscht«, rief Sameer den anderen zu. »Das hier ist ein erwachsenes Weibchen. Ein stinknormaler Affe. Nichts wie weg

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