Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben der Schöpfung

Die Erben der Schöpfung

Titel: Die Erben der Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Anderson
Vom Netzwerk:
das Handy.« Jordan unterbrach die Verbindung und wählte erneut.
    »Hey, Johnson. Wir haben ein echtes Problem hier. Ich muss Nakamura sprechen oder Mercer, egal wen, aber ein bisschen dalli.«
    Die Stimme am anderen Ende klang erleichtert. »Dann wissen Sie es also schon. Mercer steht neben mir. Er hat mich gerade gebeten, Sie anzurufen.«
    »Was soll ich wissen? Und woher wissen Sie das mit den Schimpansen?«
    »Von Schimpansen war überhaupt nicht die Rede. Wir haben hier in Nakamuras Labor drei Tote liegen. Der Laborassistent hat sie vor ein paar Minuten gefunden.«
    »Johnson, ich kann jetzt keine dummen Scherze gebrauchen. Haben Sie drei Tote gesagt?«
    »Kommen Sie lieber schnell hierher. O Mann, mach doch mal jemand ein Fenster auf.«
    »Wer sind die Toten? Und wie sind sie umgekommen?«
    »Es wird ein bisschen dauern, bis wir das alles rekonstruiert haben. Wie gesagt, am besten kommen Sie auf schnellstem Weg hierher.«

    Carlos Escalante lag mit Kopfhörern in den Ohren in seinem Zelt und las ein Buch. Auf einmal legte er das Buch ab und lauschte angestrengt. Er kniete sich hin, kramte in seinem Rucksack herum und holte Block und Stift heraus. Hektisch begann er zu schreiben, ehe er auf einmal innehielt. Heiliger Strohsack.

19

    Carlos zählte das Geld und steckte es ein. Dann drehte er sich um und ging wortlos auf die Tür des Flughafengebäudes zu.
    Susan wurde blass. Ein Schwindel? Und das, nachdem sie einen solchen Aufwand betrieben hatte?
    Hilflos sah sie nach allen Seiten. Schließlich wandte sich Carlos zu ihr um. »Kommen Sie mit, Ms. Archer-Bentham?«, fragte er nur.
    »Susan«, sagte sie nervös, schloss zu Carlos auf und ging neben ihm den Gehsteig entlang. »Wollten Sie mir nicht etwas über eine neue Entwicklung erzählen?«, fragte sie nach ein paar Schritten.
    Carlos senkte die Stimme. »Neue Entwicklungen, sofort, ohne Zusatzkosten. Hier wäre schon mal die erste.« Er zog einen kleinen Kassettenrekorder heraus und stellte ihn an. Man hörte die Stimme einer Frau, die auf Nakamuras Anrufbeantworter gesprochen hatte. »Kenji, wo sind Sie? Keine Sorge, ich habe die Embryos geschickt – etwa dreihundert Stück in gutem Zustand, verschiedene Populationen aus meiner IVF-Praxis, genau wie Sie es wollten. Das müsste locker ausreichen, um genügend stabile Schwangerschaften herbeizuführen und im letzten Drittel jeden Tag eines zu opfern. Damit müssten wir den letzten Transkriptionsfaktor genau ermitteln können. Rufen Sie mich zurück.«
    »Carlos, das ist ja wunderbar!« Ihre Augen leuchteten auf, und ihre Unentschlossenheit war wie weggeblasen. »Wissen Sie, wer das war?«
    Carlos schüttelte den Kopf. »Schwer zurückzuverfolgen. Ich könnte aber vielleicht Verbindungsdaten kriegen, wenn ich rausfinde, wen ich bestechen muss.«
    »Carlos, Sie sind genial! Genau das brauchen wir!«
    Susans Euphorie flaute ein wenig ab, während sie laut weiterdachte. »Dummerweise sind das aber wahrscheinlich noch nicht genug Anhaltspunkte. Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass wir uns auf eine telefonische Nachricht verlassen könnten, ohne die entsprechende Lieferung in die Finger zu bekommen.«
    »Stimmt«, meinte Carlos.
    »Was ist mit dem Schimpansen? Haben Sie irgendetwas über den Schimpansen? Es muss doch einen Weg geben, wie wir uns hineinschleichen und ein paar Aufnahmen von dem Affen machen können, irgendetwas Überzeugendes, das uns eine sichere Grundlage verschafft.«
    Carlos drückte erneut eine Taste am Kassettenrekorder, und eine andere Stimme erklang. Sie klang aufgewühlter, ja schon fast verzweifelt.
    »Brutal erschlagen, Mr. Jordan. Fast nicht zu erkennen, aber wir sind uns sicher, dass das hier Nakamura ist. Sein Ausweis steckt in der Tasche.«
    »Ja, sicher ist er das. Und die beiden anderen sehen aus wie Michaels und Simons. Leitende Wissenschaftler. Wer zum Teufel war das?«
    Nun erklang auf dem Band eine dritte Stimme mit einem schweren brasilianischen Akzent. »Der Assistent sagt, es waren die Schimpansen. Die Käfige sind alle leer.
    Er meint, sie sind bösartig und hätten ihn ein paarmal fast erwischt, als er sie gefüttert hat.«
    »Das werden wir ja sehen. Jedenfalls bin ich froh, dass wir das Boot nicht aufgehalten haben.«
    »Welches Boot denn?«
    »Ein Rudel Schimpansen hat sich mit einer unserer Fähren aus dem Staub gemacht. Es müssen drei Dutzend von diesen Mistviechern an Bord sein. Der mit dem Halsband ist auch dabei. Mann, ich sage euch, das hier hat niemand

Weitere Kostenlose Bücher