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Die Erben der Schöpfung

Die Erben der Schöpfung

Titel: Die Erben der Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Anderson
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einzuleiten. Wenn ich ihm allerdings nicht bald etwas Konkretes vorlegen kann, ist es aus. Falls er erfährt, dass wir diesen Schimpansen verloren haben, ist BrainStem so tot wie Kenji und die anderen. So sieht’s aus.«
    »Ist das Ihr Ernst?«, fragte Jamie.
    Er nickte.
    »Moment mal. Wollen Sie damit sagen, dass Sie ernsthaft daran denken, wie ein Action-Held durch den Dschungel zu pirschen und den Schimpansen zu verfolgen? Um ihn zurückzuholen?« Jeremy konnte es nicht fassen.
    Mercer nickte erneut. »Meine ganze Karriere steckt in dieser Firma. Wenn man nicht risikofreudig ist, kann man keinen Großbetrieb leiten. Falls BrainStem schließt, kann ich mich umgehend damit anfreunden, demnächst als Filialleiter bei UPS anzufangen.« Er sah die anderen verständnisheischend, ja geradezu flehentlich an. »Aber das ist noch nicht alles. Mir liegt auch daran, dass die Sache ein Erfolg wird. Der Schimpanse ist wichtig. Sie alle haben das auch gesagt.«
    Jeremy senkte die Stimme. »Hören Sie, ich weiß, ich bin hier nur ein Postdoc, aber ich bin durchaus Ihrer Meinung. Dieser Schimpanse ist nicht irgendein Projekt, sondern die bedeutendste wissenschaftliche Entdeckung aller Zeiten. In meiner Jugend habe ich massenhaft Science-Fiction verschlungen. Dass Aliens die Welt übernehmen und all so was.« Er ließ scherzhaft die Finger wackeln und funkelte mit den Augen. »Tja, so wird es jedenfalls nicht laufen. Die Aliens kommen nicht mit fliegenden Untertassen angerauscht, sondern wir machen sie selbst, hier auf der Erde. Ja, wir haben sie bereits gemacht: eine neue, gefühlsbegabte Spezies. Darum geht es doch. Aber warum müssen wir ihn unbedingt einfangen? Habt ihr dabei nicht alle etwas vergessen?«
    Jamie blickte Jeremy erwartungsvoll an. »Vergessen?«, fragte Mercer.
    »Ja. Wir haben die Baupläne. Selbst wenn die Firma zusammenbricht wie ein Kartenhaus – was hält uns davon ab, Nakamuras Aufzeichnungen durchzugehen, die Rohstoffe zu besorgen und noch mal von vorn anzufangen? Wir machen einfach einen neuen. Wir fünf. Mann, ich arbeite auch umsonst. Der schwierige Teil ist ja schon erledigt.«
    »Ich fürchte, so einfach ist es nicht«, wandte Mercer leise ein.
    »Der junge Mann hat nicht ganz unrecht«, konterte Stiles. »Es ist nicht mehr so besonders teuer, einen transgenen Schimpansen zu erschaffen, wenn man die DNA schon isoliert hat.«
    »Wie gesagt, so einfach ist es nicht.«
    »Dann klären Sie uns auf. Was soll so schwierig daran sein?«
    »Ich habe nachgesehen.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Jamie.
    Mercer erhob sich und entfernte sich ein paar Schritte vom Schreibtisch. »Das heißt, dass ich bereits alles durchsucht habe. Ich habe Nakamuras Unterlagen und seine Notizbücher durchsucht, in der Nacht und klammheimlich. Tagsüber habe ich versucht, ihn dazu zu bringen, die Daten zu archivieren. Je mehr ich mich für den Schimpansen interessiert habe, desto mehr hat er mich beargwöhnt. Wochenlang habe ich mich bemüht, mehr über diesen Affen herauszufinden, doch in den Laborberichten steht nichts über diese ganze Schimpansensache. Mit den Unterlagen von Michaels und Simons ist es das Gleiche. Und die Proben in den Gefrierschränken sind nach einem undurchschaubaren Nummerierungssystem beschriftet, das mir überhaupt nichts sagt. Außerdem gibt es Tausende davon.«
    Jeremy stieß einen Pfiff aus. »Wie uncool.«
    »Es ist absolut unethisch. Ja, sicher, in der Nacht Kenjis Büro zu durchwühlen ist auch unethisch. Aber ich hatte keine Wahl. Jedenfalls sind jetzt alle tot, die wissen, wie dieser Schimpanse erschaffen wurde. Entweder wir finden den Affen oder wir packen zusammen und fahren nach Hause. Wäre Ihnen das lieber?«
    Jamie musterte Mercer. Auf einmal sah sie ihn mit anderen Augen. Vielleicht hatte sie ihn falsch eingeschätzt, und er war doch nicht nur ein egozentrischer Wichtigtuer. Auf jeden Fall war er intelligent und besaß womöglich doch mehr Tiefgang, als sein gelecktes Äußeres vermuten ließ. Sein Vorschlag zeugte jedenfalls von Mut.
    Stiles meldete sich zu Wort. »Ich schlage vor, wir schleppen das haarige Kerlchen wieder hierher und verdoppeln die Sicherheitsmaßnahmen. Aber ich habe nicht genug Erfahrung, um die Expedition zu leiten.«
    Jamie musterte die Gesichter der anderen Wissenschaftler. Alle ohne Ausnahme sahen sie an. Sie wusste, warum. Von allen fünfen war sie die Einzige, die auch nur entfernt dazu imstande war, einen Suchtrupp durch den Regenwald anzuführen.
    Sie

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