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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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keine Ahnung hatte. „Sir“, begann er seine Erklärung, „es gibt zwei oder drei Diamantenminen auf dieser unserer Erde, in denen sie überhaupt bunte Diamanten finden. Und dann noch in der Größe… aber grün, das wichtigste ist grün. Ich tippe auf Zentralafrika, wo sich in der Nähe ein Uranvorkommen befunden hat, sodass die Kristallstruktur eine grünliche Facette erhalten hat.“
    Sutter verstand, dass grün wohl sehr, sehr selten vorkam. Und Selten bedeutet immer Teuer. Jetzt musste er direkt fragen: „Was denken Sie denn, dass der Ring wert ist?“
    Der Juwelier musste kurz nachdenken, schüttelte aber dann den Kopf. „Ach, Sir, ach, … bei dem Ring können Sie mich gerne fragen, der ist vielleicht ein paar Tausend wert, aber der Stein… wenn Sie mal in Amsterdam sind, fragen Sie bei DeBeers, oder vielleicht bei Harry Winston in New York, aber wenn ich Sie wäre, ginge ich nach London – Christie‘s oder Sotheby‘s. Ihre Frau Nichte freut sich sicher auch über eine Villa.“
    Für Sutter wurde der Juwelier langsam zu spöttisch. Spöttisch, hatte er gelernt, war die Vorstufe zu skeptisch, nach skeptisch kam Misstrauen, und irgen dwann wurde es dann auffällig. Und auffallen durfte Sutter nicht. Auf keinen Fall. Jetzt müsste er den dämlichen Ring kaufen.
    „Vielen Dank für Ihre Expertise“, sagte er übertrieben freundlich. „Ich denke, ich werde Ihrer Empfehlung folgen und meine Nichte mit einem Ihrer Ringe begl ücken… was, sagten Sie, kostet dieser Ring?“
    „Fünfundzwanzigtausend Dollar“, sagte der Juwelier.
    „US?“, fragte Sutter.
    Der Juwelier nahm einen Taschenrechner aus dem Nirgendwo und tippte ein paar Zahlen ein. „Das wären neunzehntausendsiebenhundert US-Dollar.“
    Sutter überlegte kurz. Er hatte in der kurzen Zeit keine Gelegenheit gehabt, sich ordentlich vorzubereiten, und nur ein Notbündel von knapp zwanzigtausend Dollar dabei. Zweihundertfünfzig übrig zu behalten erschien ihm etwas wenig… „Achtzehn Bar?“, forderte er mehr, als zu fragen.
    Über das Gesicht des Juweliers h uschte ein Lächeln. „Gerne, Sir.“
    12 . August 2013
17° 33’ 23.88” Süd, 149° 32’ 23.88” West
Hone Teriipaias Villa, Papeete, Tahiti, Französisch-Polynesien
    „Auf keinen Fall“, hatte Jean-Baptiste Ouést, der Agent vom DGSE, auf Sutters Frage geantwortet, ob er ihn in die Villa von Hone Teriipaias begleiten würde. Nur zum Übersetzen, hatte Sutter ihm versichert, und erst nach einer viel zu langen Bedenkpause und vor allem einer halben Flasche Rotwein hatte der Franzose zugestimmt. So saßen beide in einem alten, wäre er nicht rot sogar unauffälligen Toyota Land Cruiser vor dem übertrieben großen, eisernen Flügeltor vor der Einfahrt zu Hone Teriipaias Grundstück auf einem Hügel vor Papeete.
    Sutter hatte in dem nagelneuen Airbus A330 der Air New Zealand sogar noch besser geschlafen als in der Hornet und war wieder voll im Einsatz. Er drückte weiterhin verärgert auf die Hupe, als sich zwei Lakaien mit halboffenen weißen Hemden und unter ihren teuren, aber schlecht gebügelten Sakkos deutlich abdrückenden Maschinenpistolen näherten. „Bonjour“, begann Ouést, als Sutter seine SIG Sauer P226 aus dem Gürtel zog und dem ersten Mann in den Kopf, dem zweiten ins linke Knie schoss.
    „Lassen Sie sich nicht unterbrechen“, sagte Sutter trocken zu dem etwas sch ockierten Franzosen. Dieser äußerte sein Anliegen, Monsieur Teriipaias zu sprechen, gegenüber dem noch lebenden, auf dem Boden liegenden Lakaien, der darauf etwas Längeres auf Französisch antwortete. Ouést stieg aus und trat dem Mann in den Bauch und stellte noch einige Fragen, bis er ihm einen festen Tritt gegen den Kopf versetzte, sodass der Mann bewusstlos wurde. Ouést griff in die Tasche des Bewusstlosen und hielt ein kleines Plastikkästchen hoch, das wie ein alter Garagentoröffner aussah. Sekunden später bewies ein kleiner roter Knopf auf dem Kästchen, dass es ein alter Garagentoröffner war.
    Die fünfhundert Meter lange Serpentinenstraße durch ein tropisches Waldg ebiet bis zum Haus nutzte Ouést dazu, Sutter zu erklären, dass er nie bei dieser Mission involviert war, und dass im Haus noch vier weitere Wachen postiert seien. Vor dem Haus angekommen stellte Sutter durch zwei weitere gezielte Schüsse aus der zuverlässigen und durch einen Schalldämpfer enorm leisen P226 sicher, dass Ouést Unrecht hatte und nur zwei Wachen anwesend waren.
    Ouést zog seine Heckler & Koch USP45

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