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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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nicht so wichtig. Der Mann jedenfalls hatte eine Schweizer Flagge. Und das war sein Boot.“
    „Wie , sein Boot ?“
    „Ich habe den netten Mann, sein Name war Alexander…“
    „Alexander Rybak?“, fiel ihm Elena ins Wort.
    „Ich weiß es nicht. Wir Segler sind da eher so auf Vornamensbasis. Aber das kann schon sein, im Internet gibt es eine nette Verschwörungstheorie, nach der…“
    Elena lief ins Vorschiff und suchte ihr Handy. Sie fand es schnell, ging die vier Schritte zu Dreyer zurück und wischte ein paar Mal über den Bildschirm, bis er das Bild des jungen Alexander Rybak zeigte, das Dreyer vor Monaten im Internet gefunden hatte. „Der hier?“, fragte sie.
    „ Also, die Verschwörungstheoretiker im Internet haben genau dieses Bild, und die sagen…“
    „Ist das jetzt der Mann?“
    „Keine Ahnung. Der Mann auf dem Bild ist Mitte Zwanzig, und der Mann, den ich kennen gelernt habe, war eher um die Siebzig. Er sah aus wie Sean Connery als Kapitän Ramius in Roter Oktober .“
    Elena sah ihn kurz an und erinnerte sich dann an den Film. Sie wischte ein paar Mal über den Bildschirm, bis er ein computergeneriertes Bild von Rybak zeigte, wie er heute mit weißem Vollbart aussehen müsste. Dreyer betrachtete es kurz und erinnerte sich plötzlich daran, dass er wohl aufgrund seines kleinen Einsatzes im Dienste des venezuelanischen Drogenkartells völlig vergessen hatte, das Bild an einen alten Freund von ihm zu schicken, der solche Alterungssimulationen erstellte. „Ja, sehr ähnlich“, sagte er nach einer kurzen Weile.
    Elena blickte fassungslos auf das Display ihres Smartphones. Sie hatte Rybak g efunden, sie hatte die Nikita gefunden. Sie hatte…
    „Naja, aber um die Geschichte mal fertig zu erzählen…“, unterbrach Dreyer ihre kreisenden Gedanken. Sie wollte seine Geschichte nicht hören, sie wollte nac hdenken. Sie wusste aber auch, dass er sie sowieso erzählen würde. Und sie wusste genauso gut, dass sie in einer Stunde immer noch nicht wissen würde, was sie machen sollte. Insofern hörte sie ihm weiter zu: „… naja, und dann fand ich drei Wochen nach unserem letzten Funkkontakt abseits einer kleinen venezuelanischen Insel die Nikita treiben, ohne Skipper. Zwei Monate habe ich dann auf einer anderen netten venezuelanischen Insel verbracht, Margarita, kennst du vielleicht von dem Cocktail, bis mein Anwalt endlich genug Leute bestochen hatte, dass ein Gericht sich die Mühe machte, das Boot mir zuzusprechen. Und auch wenn das Schicksal dem netten alten Alexander übel mitgespielt hatte, war das alles doch eine recht gute Zeit für mich gewesen. Und ich hatte vorher dich getroffen, und deswegen hatte ich wieder Hoffnung, Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Und da ich sowieso ein paar Sachen an dem Boot machen lassen musste, neue Segel, Antifouling und so, habe ich sie umbenannt. In Hope . Und ganz kurz darauf habe ich dich wieder getroffen, meine Hoffnung hat sich erfüllt. Mein Leben war endlich wieder schön.“
    Der letzte Satz ließ Elena auf einen Schlag alles verwirrende, beängstigende und irritierende der letzten Stunde vergessen. Sie sah ihn mit ihren tiefen, braunen Rehaugen an und konnte sich eine Träne nicht verkneifen. Sie nahm ihn in den Arm, drückte ihn fest an sich, sehr fest, drückte ihre Wange gegen seine nackte Brust und sagte leise „Ich liebe dich, Daniel!“.
    „Ich liebe dich auch, Elena. “

要什么
    22. August 2013
17° 05’ 34.30” Nord, 61° 52’ 41.39” West
Hansons Bay, Antigua, Antigua und Barbuda
    Xi Dong blickte durch sein Infrarotfernglas. Fünfhundert Meter vor der Küste lag die Yacht, der geschwungene Schriftzug Hope am Heck im fahlen Mondlicht gerade so lesbar. Wenigstens.
    Vor vier Tagen hatte das MSS herausgefunden, dass die Hope in Antigua einklariert hatte. Ren Long hatte ihn um zehn Minuten nach Mitternacht angerufen und zum Flughafen bestellt, Hainan Airlines Flug 491 nach London. Eine Stunde später saß Xi im Flugzeug, den zehnstündigen Flug nach Brüssel nicht wirklich genießend, verdammtes Rauchverbot. Dafür hatte er mehr als genug Zeit, die Unterlagen für den Einsatz zu studieren.
    Die vier Stunden in Brüssel verbrachte er in einer kleinen Glaskabine mit einer Schachtel 555 , bis sein Flug nach London aufgerufen wurde. In Heathrow war es dann so eng, dass er nicht rauchen konnte, bevor er weitere zehn Stunden nichts Besseres zu tun hatte, als die Einsatzunterlagen zu lesen. Ein Segelboot mit einer Atombombe, hatte er zuerst

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