Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
Vom Netzwerk:
gedacht, das muss ein Tippfehler sein. Aber beim zehnten Mal Lesen wirkte es genial.
    Nach seiner Ankunft, das MSS hat ihm wenigstens für den British Airways Flug 2157 Business-Class spendiert, hatte er sich sofort aufgemacht, die Buchten der Insel auszukundschaften, und am Morgen des dritten Tages hatte er die Hope gefunden. Im selbst für chinesische Verhältnisse günstigen Jolly Beach Resort & Spa sechshundert Meter den Strand hinauf hatte er sich ein Zimmer genommen, die Tauchbasis besucht und versucht, eine Waffe zu organisieren, was sich leider als schwierig herausstellte. Aber nach den Berichten waren auf dem Boot ein deutscher Wissenschaftler, der zwar beim Militär gewesen war, aber dennoch ein Wissenschaftler blieb. Und eine Elena Campbell, über die das MSS keine Informationen hatte. Das war Xi sehr suspekt, aber sie war eine Frau – er erwartete keine großen Probleme.
    Das Schloss an der Tauchbasis war so billig, wie es ausgesehen hatte, aber die Tauchausrüstung den Strand entlang zu tragen , war kein Vergnügen gewesen. Es erinnerte Xi an seine Ausbildungszeit bei den Special Forces Guangzhou. Er zog sein Hemd und die Hose aus und streifte die Tarierweste über seinen drahtigen, fast nur aus Muskeln bestehenden Oberkörper. Er zog die Flossen über seine Füße und schnallte sich ein Tauchermesser ans Bein, besser als gar nichts.
    Xi g riff hinter seinen Kopf, um das Ventil der Tauchflasche zu öffnen. Ein kurzer Druck auf den Inflator an der Weste, ein leichtes Zischen. Er nahm den Atemregler in den Mund und atmete ein – es funktionierte. Die Taucherbrille überstreifend stieg er mit seinen Flossen an den Füßen leicht tapsig im Mondschatten eines großen Baumes ins Meer, das nur langsam tiefer wurde. Aber nach einigen Schritten war er unter Wasser, von ihm war nichts zu sehen außer ein paar an die Wasseroberfläche aufsteigende Luftblasen.
    Minuten später
17° 05’ 48.89” Nord, 61° 52’ 56.95” West
Hansons Bay, Antigua, Antigua und Barbuda
    Erschöpft von einem sehr schönen, langen Abend war Dreyer schnell eing eschlafen, nachdem Elenas Atmen auf seinem Brustkorb regelmäßig und ruhig geworden war. Das war vor etwa drei Stunden gewesen, verrieten ihm die fluoreszierenden Zeiger seiner Uhr. Er war wach geworden, weil sich das Boot seltsam bewegte, aber der Anker war es nicht – sie lagen schon seit vier Tagen in der Bucht, obwohl Elena gemeint hatte, das wäre riskant, so lange an einem Ort zu bleiben. Aber wo sollten sie sonst hin – jeder Ort war so gut wie der nächste. Und vier Tage waren schlicht und einfach zu wenig Zeit, um irgendwas zu planen, geschweige denn etwas Sinnvolles. Dreyer plante gerne und ausführlich. Und seine Pläne waren gut. Aber das brauchte Zeit.
    Er versuchte, verdächtige Geräusche zu hören, Wind, Wellen, irgendein ung ewohntes Knarren, aber er hörte nichts. Nachdem er aber sowieso wach war, ging er zur Toilette im Vorschiff.
    Am Heck des Bootes schlüpfte Xi Dong aus seiner Tarierweste und band sie a n die Badeplattform des Bootes, zog sich an der Edelstahlumrandung der mit Teakholz beplankten Fläche den halben Meter aus dem Wasser und setzte sich geräuschlos auf die Plattform.
    Auf der Toilette hörte Dreyer ein dumpfes Geräusch, so, als würde Metall auf M etall treffen. Achterlich, am Ruder. Seltsam, dachte er – auf die Idee, dass Xis Tauchflasche dafür verantwortlich wäre, kam er selbstverständlich nicht.
    Lautlos kletterte Xi die drei Stufen am Heck des Bootes auf Deck. Vor ihm war eine offene Luke. Er blickte vorsichtig hinein und sah eine schlafende Frau, ihr makelloser nackter Körper nur von ihren langen, braunen Haaren bedeckt, um ihre Beine schlang sich ein weißes Leinentuch. „Wo ist der Mann?“, dachte er.
    Dreyer stand von der Toilette auf und fing an, Seewasser einzupumpen. Das Boot hatte zwar eine elektrische Spülung, aber die war sehr laut, und das würde nur Elena wecken. Es war ein durchdringendes, sehr unangenehmes Geräusch. Im Gegensatz dazu war die Handpumpe totenstill. Er betätigte einen kleinen Hebel an der Pumpe und zog noch einige Male, bis die Schüssel wieder leer war. Das machte zwar Arbeit, und es wäre leichter, einfach von Deck aus ins Meer zu urinieren, aber auf Langfahrt, hatte er gelesen, ist die Haupttodesursache genau das: Beim Pinkeln über Bord gehen. Und daher wollte Dreyer es sich gar nicht erst angewöhnen.
    Xi lauschte an dem Boot. Er hörte ein leises Sauggeräusch, konnte es aber nicht

Weitere Kostenlose Bücher