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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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flache Kerben an. »Sie sind verschwunden«, murmelte ich bestürzt.
    »Ich musste dich aus dem Wasser ziehen und wiederbeleben. Du hast die ganze Nacht gezittert und geschwitzt wie verrückt, aber ich hab uns ins Handtuch gewickelt und dich warmgehalten. Heute früh ging es dir wieder besser.«
    Staunend hörte ich ihr zu. Ich hatte die Nacht also in ihrer Umarmung verbracht … und konnte mich nicht daran erinnern. »Danke«, brachte ich hervor. »Mal wieder.«
    Lilly zuckte die Achseln. »So bin ich nun mal. Professionelle Owen-Retterin.« Sie lächelte flüchtig. »Mir fiel schon im Wasser auf, dass deine Kiemen sich kaum noch bewegten. Wahrscheinlich haben sie dich mit gerade noch genug Sauerstoff versorgt, dass du es bis hierher geschafft hast, aber dann … Wieso sind sie verschwunden?« Sie griff sich an den Hals.
    »Lük meinte, sie wären nur ein Nebeneffekt des Erwachens«, überlegte ich laut. »Weil alles sich umstellt …«
    »Ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen.«
    »Oh, tut mir leid.« Ich kämpfte mich in eine sitzende Position, und dann erzählte ich ihr, was ich im Schädel erlebt hatte: von Lük und den Atlantern, dem Qi-An und dem Terra.
    »Wow«, sagte sie und klang ein wenig geschockt. »Dann war’s wohl doch nicht das Zuckerwasser. Marco wird enttäuscht sein.«
    »Ja, vielleicht«, grinste ich. »Jedenfalls glaube ich, es gehört auch zu dieser ganzen Verwandlung, dass meine Kiemen jetzt wieder verschwinden.«
    »Leech hätte dich besser den Froschjungen genannt.«
    »Wie meinst du das denn jetzt?«
    »Tut mir leid.« Sie zeigte mit dem Daumen auf sich selbst. »Aber einer meiner Jobs als Juniorbetreuerin ist es, die Naturrundgänge zu organisieren. Und wenn Frösche erwachsen werden, verlieren sie ihre Kiemen, die sie als Kaulquappen noch hatten, und kriegen dafür praktisch über Nacht einen Riesenmund. Du kriegst jetzt aber keinen Riesenmund, oder?«
    Ich grinste wieder und betastete mein Gesicht. »Nein, sieht nicht danach aus.«
    »Also bist du einer von drei Atlantern. Der Aeronaut.«
    »Nehme ich zumindest an. Du bist auch eine«, fuhr ich fort, als ich sah, wie sie die Stirn runzelte. »Entweder die Navigatorin oder das Medium. Wir finden es schon raus, wenn wir den Schädel finden, der für dich bestimmt ist.«
    Lilly schürzte die Lippen. »Na klar.«
    »Was, glaubst du mir nicht?«
    »Klar glaube ich dir.« Sie wühlte in ihrer Tasche und reichte mir eine halbe Tafel Schokolade. »Hier.«
    »Danke.« Mein Hals tat zwar bei jedem Bissen weh, aber mein Körper brauchte auch mal wieder was zu essen.
    »Es ist bloß alles ein bisschen viel auf einmal«, sagte sie.
    »Das stimmt.«
    »Ich meine, natürlich wollte ich unbedingt hier raus und dahinterkommen, was hier eigentlich los ist. Aber …« Sie stockte kurz. »Ich habe jemand niedergestochen. Ich hätte ihn umbringen können.« Sie blickte zu Boden. »Ich höre immer noch das Geräusch des Messers. Wie es an seine Rippen gestoßen ist, als ich’s wieder rauszog …«
    Ich legte ihr die Hand aufs Knie. »Du warst sehr mutig. Du hast uns da rausgeholt.«
    Sie zuckte die Schultern. »Kann sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist alles ziemlich heftig. Mit mir gehen alle möglichen Veränderungen vor sich, die ich nicht kontrollieren kann.«
    »Als würde die Pubertät noch nicht reichen«, grinste Lilly. »Eine Wahl hast du aber getroffen, Owen: Als du im Reservat weggerannt bist. Du hast dich entschieden, den Schädel zu finden und die Wahrheit zu erfahren. Du hast dein Schicksal in die eigene Hand genommen. Jetzt müssen wir nur noch versuchen, die Hintergründe zu verstehen.«
    »Vielleicht hast du recht.« Es ging mir schon ein bisschen besser. »Also, was machen wir jetzt?«
    »Zurück können wir nicht.« Ihr Blick ging Richtung Camp. »Die Boote haben uns die ganze Nacht gesucht. Ich habe auch Taschenlampen in den Wäldern gesehen. Aber selbst wenn sie nicht nach uns suchen würden – ich meine, was wir da unten gesehen haben …«
    Sie schaute zur Kuppeldecke. »Eden West gründet sich auf eine Lüge – seine Geschichte, sein Zweck, selbst die Wahl des Standorts.«
    Ich nickte zustimmend. »Und wahrscheinlich hat Paul mittlerweile den Schädel. Zumindest wollte Cartier ihm ihn bringen.«
    »Aber nur du kannst ihn benutzen, oder?«
    »Das ist richtig.«
    »Das heißt, wenn Paul das rauskriegt, wird seine oberste Priorität sein, dich zu finden.«
    »Seine oberste Priorität ist Projekt Elysion – und

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