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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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meine, egal, aber …«
    Mir war nicht klar gewesen, dass Beaker mich für seinen Freund oder etwas in der Art hielt. Andererseits, vielleicht doch. Aus Beakers Sicht war ich sein Betreuer. Er hatte gesehen, wie ich Leech die Stirn bot, und es hatte ihn anscheinend inspiriert. Und jetzt gab ich ihn auf.
    Vielleicht konnte er ja doch etwas für uns tun. »Weißt du was? Wenn du wirklich helfen willst, dann geh wieder rein und erzähl allen, besonders Todd und dem Rest unserer Gruppe, dass du gerade draußen warst und uns über den Sportplatz hast rennen sehen. Richtung Schwimmsteg. Kannst du das machen?«
    »Okay«, meinte er unsicher, doch dann hellte sich sein Gesicht etwas auf. »Du meinst eine Ablenkung … das kriege ich hin!«
    »Danke, Pedro.«
    »Klar doch«, sagte er, rührte sich aber nicht vom Fleck.
    »Na dann los!«
    »Okay!« Er rannte zurück Richtung Speisesaal.
    »Du bist echt sein Held«, sagte Lilly.
    »Keine Ahnung, wie das passiert ist«, murmelte ich.
    »Jetzt komm schon. Wer ist denn hier der Tempeltaucher aus Atlantis? Du gewöhnst dich besser dran, ein Held zu sein.« Sie streichelte kurz meine Schulter, und ein Kribbeln durchfuhr mich bei ihrer Berührung. Endlich gab es wieder eine Verbindung zwischen uns.
    Lächelnd wandte ich mich zur Tür. »Los, gehen wir rein.«
    Wir betraten den Eingangsbereich. Alles war still, die Türen zu, doch Paul konnte jeden Moment zurückkommen, also beeilten wir uns besser.
    Auch die Behandlungszimmer im Krankenhaus lagen verlassen. »Evan scheint nicht mehr hier zu sein«, stellte Lilly fest.
    An der roten Tür tippte ich Dr. Marias Code ein. Etwas im Schloss kam in Bewegung, und mit leisem Zischen ging die Tür ein Stück weit auf. Wir schoben uns hindurch.
    Dahinter lag ein mit Metall und Kunststoff verkleideter Korridor. An der Decke reihten sich lange Leuchtröhren aneinander und verbreiteten ein kaltes, hartes Licht.
    Am Ende des Korridors befand sich ein Raum, der nur vom bläulich-weißen Licht mehrerer Monitore erhellt wurde. Fast erinnerte mich das Licht an das der Sirene und des Schädels im Tempel, bloß dass es hier modernen, nicht vorsintflutlichen Ursprungs war. Wände und Böden waren komplett mit Kunststoff überzogen.
    An der rückwärtigen Wand befand sich eine weitere Tür. Zu unserer Linken war ein Tisch, dessen Oberfläche aus einem einzigen Bildschirm bestand, und weiter hinten eine große, von blassem Licht erhellte Ablage, auf der verschiedene metallische Instrumente und gläserne Kühl schränke voller Ampullen standen.
    In die rechte Wand waren Monitore eingelassen, die Ansichten beinahe identischer Räume zeigten. Einer war schwarz, genau wie im Adlerauge: der, der mit Eden Süd beschriftet war.
    »Es gibt also überall solche Labore«, flüsterte ich. Auch wenn niemand außer uns hier war, fühlte ich mich doch unbehaglich und wollte lieber nicht zu laut reden.
    Die meisten der Labore waren verlassen. In einem steckte ein Mann in weißem Kittel gerade mehrere Ampullen in eine Art Zentrifuge, die sich darauf zu drehen begann.
    »Ist ja nicht sehr sommercampmäßig«, bemerkte Lilly. »Das heißt also, alle Stationen arbeiten an derselben Sache? Suchen die anderen denn auch nach Spuren von Atlantis?«
    »Wahrscheinlich schon.«
    Lilly besah sich die Ausschnitte genauer. »Hey, was bitte ist denn Eden Central?«
    Da fiel mir auf, dass sich doch nicht alle Szenerien ähnelten: Das Bild unten rechts war anders. Es zeigte eine trostlose Landschaft voller Sand und zerklüfteter Felsen von rostroter Farbe. Der verschleierte Himmel war vor lauter Staub fast bernsteinfarben.
    »Keine Ahnung.« Doch Lilly hatte recht: Hier gab es sechs Bildschirme statt fünf, und dieser war mit Eden Central beschriftet. »Sieht aus wie eine Wüste – ist viel leicht gerade Sonnenuntergang, oder ein Sandsturm tobt.«
    »Also gibt es irgendwo ein sechstes Eden, von dem niemand was weiß?«
    »Ist ihnen schon zuzutrauen.«
    »Ich habe da ein ganz schlechtes Gefühl«, sagte Lilly.
    »Ich auch.« Ich ging um den Tisch zu den Kühlschränken und besah mir ihren Inhalt genauer. Sie enthielten Hunderte Ampullen mit Blut, alle mit ähnlichen Etiketten. Doch die Zahl der Ampullen war noch gering, verglichen mit der der Objektträger, die säuberlich darunter archiviert waren, jeder Träger mit einer einzelnen Haarsträhne in seiner Mitte, ebenfalls nummeriert und mit einem Geburtsdatum versehen.
    Und da fiel es mir wieder ein. »Wir mussten für unsere Bewerbung

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