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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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ließ den Blick über den verlassenen Steg und den ruhigen Strand schweifen.
    Ich musste grinsen. Wenn sie wüssten, dass ich hier war! Kurz spielte ich mit dem Gedanken, sie zu erschrecken, oder vielleicht …
    Da schloss sich etwas um meine Fußgelenke und zog mich nach unten.
    Was? , dachte ich noch, während ich wild um mich schlagend in die eisige Tiefe gezogen wurde. Das Mondlicht verschwand …
    Dann war es vorbei. Mit rasendem Herzen schaute ich mich um, als direkt vor mir eine Gestalt erschien.
    ›Buh!‹
    Wilde Tentakel, blitzende Augen – war das die Sirene, die ich beim Ertrinken zu sehen geglaubt hatte? Dann erkannte ich, wer mich wirklich angegriffen hatte.
    ›Hey, Owen!‹ Es war Lilly. Lächelnd schwebte sie vor mir im Wasser.
    ›Hey!‹, erwiderte ich.
    ›Schau mal hier.‹ Ihre Finger schlossen sich um mein Handgelenk und führten meine Hand an ihren Hals, vorbei am Träger ihres grünen Bikinis, über ihren geschmeidigen Hals – genau dorthin, wo ich bei mir die Bewegung spürte.
    Auch sie hatte Kiemen!
    Und wir unterhielten uns unter Wasser. ›Wie machst du das?‹, fragte ich.
    ›Was denn?‹ Ihr Mund bewegte sich kaum beim Reden. Aber ich hörte sie – oder verstand sie doch irgendwie.
    ›Mit mir zu reden.‹
    Sie lächelte wieder. ›Ich mache es einfach. Genau wie du.‹
    Dabei glaubte ich eine Art Klicken oder Zirpen wahrzunehmen; gleichzeitig kam es mir fast vor, als könnte ich die Worte riechen oder etwas in der Art.
    ›Scheint, du hattest wirklich gewisse Anwandlungen‹, fuhr sie fort, und nun schien auch die Farbe ihrer Haut leicht zu flimmern – alles Teil unserer seltsamen Fischsprache, oder was immer wir da eigentlich taten. Wir beherrschten es einfach, genau wie die Kiemenatmung.
    Gehört alles zu den neuen Systemen , bekräftigte der neue Techniker.
    ›Scheint so‹, stimmte ich zu. Das also hatte sie damals gemeint. ›Aber wie …‹
    ›Pscht.‹ Lilly legte mir den Finger auf die Lippen.
    ›Okay.‹
    ›Komm mit.‹ Sie wandte sich ab. ›Sie werden sich schon fragen, wo ich stecke.‹ Sie schwamm los Richtung Floß.
    ›Ich kann doch nicht …‹
    ›Klar kannst du.‹
    Zum ersten Mal, seit ich losgeschwommen war, fühlte ich mich wieder wie immer: der Land-Owen, der Luftatmer, die Schildkröte. Ich konnte nicht einfach mit den Juniorbetreuern auf ihrem Floß rumhängen. Doch Lilly schwamm schon los …
    Tu’s einfach , hatte sie an jenem Nachmittag gesagt. Also folgte ich ihr.
    Wir erreichten das Floß. Ehe sie das Wasser verließ, drehte sie sich noch einmal zu mir um. ›Wenn du auf tauchst, drück mit deinem Zwerchfell nach oben. In deinen Lungen ist noch etwas Luft. Die wird deinen Kehlkopfdeckel öffnen, und dann kannst du wieder atmen.‹
    ›Aber gestern am Strand …‹
    ›Komm schon. Vertrau mir.‹ Bevor ich weiter protestieren konnte, griff sie nach den gelben Seilen, die im Zickzackmuster rings um das blauweiße Floß führten, und zog sich aus dem Wasser.
    Ich folgte ihr. Kaum, dass Kopf und Schultern über Wasser waren und meine Kiemen nur noch nutzlos flatterten, fühlte ich das drängende Verlangen nach Luft. Mithilfe von Muskeln, derer ich mir bislang kaum bewusst gewesen war, drückte ich vom Bauch aus nach oben, wie Lilly gesagt hatte. Ich atmete aus, meine Lungen sprangen wieder an und sogen gierig die Luft ein. Kurz wurde mir übel, dann ging es vorbei.
    Ich fasste nach meinem Hals. Die Kiemen waren verschwunden – nein, nicht verschwunden, bloß verborgen; sie waren immer noch da, hatten sich aber zu unscheinbaren, schmalen Schlitzen geschlossen. Nur ein leichter Juckreiz war geblieben. Ich fuhr mit dem Finger am Rand entlang: kein Blut mehr.
    »Mit genug NoRad sind sie praktisch unsichtbar.« Lilly beugte sich über mich. »Brauchst du Hilfe?«
    »Nein, es geht schon.« Ich zerrte an den Seilen und versuchte mich über das glatte Gummi hochzukämpfen, wobei ich mir schmerzlich wie eine Schildkröte vorkam, die auf ein Stück Treibholz zu klettern versucht. Ich konnte mich doch nicht derart vor aller Augen blamieren! Aber schließlich zog ich mich auf den Bauch und rappelte mich hoch.
    »Schaut, was ich gefunden habe«, verkündete Lilly.
    Alle schauten mich an.
    »Wer ist das denn?«, fragte Marco und schüttelte sich das Wasser aus dem dichten schwarzen Haar. Er hatte nicht ganz so breite Schultern wie Evan, dennoch nahm ich mich schmächtig neben ihm aus.
    »Owen, von den Hyänen«, sagte Lilly.
    »Was treibst du denn

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