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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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erkundigen? Eure Eltern zum Beispiel?«
    »Eltern, na klar«, meinte Marco.
    »Was ist denn?«
    Lillys Augen schienen etwas größer zu werden. »Keiner von uns hat mehr Eltern«, sagte sie niedergeschlagen. »Wir sind alle Kryos. Du denn nicht?«
    »Nein, ich komme aus dem Yellowstone Hub. Ich wohne da bei meinem Vater.«
    »Dann ist er der erste Nicht-Kryo, der die Symptome entwickelt«, stellte Aliah fest.
    »Der Erste, von dem wir wissen«, korrigierte Evan, der wieder aufgetaucht war.
    »Wie auch immer«, sagte Lilly. »Es gibt niemand, den wir nach Anna fragen könnten. Natürlich haben wir es versucht, aber das Kryo-Haus gehört Eden, genau wie das Camp – so wie die gesamte Stadt.«
    »Mama und Papa Eden Corporation«, sagte Aliah sarkastisch.
    »Wir haben die Leute im Kryo-Haus nach ihr gefragt«, murmelte Lilly, »und die im Krankenhaus. Keiner der Zuständigen will etwas wissen. Diese Schweine – sie war meine beste Freundin.«
    »Stellen sie mit euch denn auch Versuche an?«, fragte ich nervös.
    »Zum Glück nicht«, sagte Aliah. »Wir haben Paul nie was verraten, und momentan lässt er uns in Frieden.«
    »Er behält uns aber immer im Auge«, sagte Lilly. »Wahrscheinlich weiß er Bescheid.«
    Ich dachte an die Überwachungsinsekten und die Fledermäuse und warf einen misstrauischen Blick zum Himmel. »Wahrscheinlich schon.«
    »Und dich wird er auch im Auge behalten«, sagte Aliah.
    »Okay, aber was ist denn nun der Grund für das alles?«
    Die anderen tauschten Blicke.
    »Das«, sagte Lilly, »ist die große Frage. Mach dir aber keine Sorgen, O, halt dich einfach an uns. Wir verraten dich nicht.«
    Das alles klang völlig verrückt, und doch war es bitterer Ernst. Vor allem aber hatte Lilly mir gerade einen ihrer Spitznamen verpasst. Ich mühte mich um ein ruhiges Gesicht, also quasi das Gegenteil dessen, was in mir vorging.
    »Alles klar?« Sie schaute mich erwartungsvoll an.
    Da warf ich einen Blick in die Runde und begriff, dass sie mich gerade in ihren Club eingeladen hatte – den geheimen Kiemenatmer- und Floßschwimmerverein.
    »Klar.« Ich versuchte, genauso zuversichtlich zu wirken wie gestern auf dem Steg: Ich schaffe das schon. Diesmal aber glaubte ich tatsächlich daran.
    »Gut.« Sie lächelte mich an.
    »Können wir jetzt bitte das ernste Gerede lassen?«, fragte Marco. »In knapp zwei Stunden geht die Sonne auf.«
    »Stimmt,« sagte Lilly. »Los, Jungs, spendieren wir unserem jüngsten Mitglied einen Freiflug.«
    »Also schön.« Evan klang nicht gerade begeistert, trat aber neben mich. Er überragte mich um gut einen Kopf, und selbst sein Schweiß schien besser zu riechen als meiner. Dann packte er mich unter den Armen. »Auf geht’s!« Er sprang hoch und warf mich dabei in die Luft.
    Ich verkrampfte mich – hoffentlich landete ich auf den Füßen, wenn ich wieder runterkam. Unter mir wichen die anderen an den Rand des Trampolins zurück. »Bereit!«, rief Lilly.
    Ich sauste nach unten, und im selben Moment, in dem ich auftraf, sprangen auch die anderen vier aufs Trampolin. Ich sank ganz tief ein und schoss in hohem Bogen davon.
    »Nicht schlecht!«, lachte Marco.
    Ich segelte durch die Nacht, schief und ohne jede Balance. Dann ging es wieder abwärts, dem schwarzen Wasser entgegen. Zwar versuchte ich, möglichst gerade einzutauchen, legte aber einen gewaltigen Bauchklatscher hin. Alle Luft wich aus meinen Lungen, ich ging unter und wusste einen Moment lang nicht, wo oben und unten war. Mein Gesicht und mein Bauch pochten vor Schmerz. Dann verschloss ich reflexartig meine Kehle, und meine Kiemen erwachten zum Leben. Ich sog das Wasser tief ein und entspannte mich.
    Eine Hand schloss sich um meine – Lilly, in blaues Mondlicht gehüllt, eine Sirene mit schlangengleichem Haar, die mich zu sich rief. ›Komm!‹
    Sie zog mich tiefer, in die Kälte hinab. Mit leisem Platschen schlossen sich die anderen uns an, dann tauchten wir los.
    Wie wir da in die Tiefe vordrangen, schaute ich von einem dunklen Schemen zum anderen und fragte mich, wie das alles eigentlich passiert war. Natürlich hatte eines zum anderen geführt – ich erinnerte mich an jeden Moment –, dennoch kam es mir so vor, als müsste hier noch etwas anderes am Werk sein, irgendein Plan, eine göttliche Vorsehung, der ich das alles zu verdanken hatte. Da war ich nun: Ich, der neue Owen, ein Wesen der Tiefe, voller Geheimnisse – und am liebsten wäre ich ewig dort unten geblieben, Hand in Hand mit Lilly und den

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