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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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den Tatsachen stellen«, setzte Lilly nach. »Du willst weitermachen, als ob das hier einfach nur ein nettes kleines Sommerlager wäre. Oder gar der Garten Eden.«
    »Weißt du was? Genau das hat man mir versprochen.« Evan sprang höher, und seinem schneidenden Ton nach zu urteilen wurde er allmählich wirklich wütend. »Das hat meine Familie gewollt , und deshalb hat sie mich auf Eis gelegt und hier eingelagert. Damit ich es mal besser habe als die armen Schweine da draußen. Wir haben Glück, dass wir hier sind. Warum es also nicht genießen?«
    Lilly tippte sich an den Hals. »Und was ist mit denen hier?«
    »So wie ich das sehe, nur ein weiterer Bonus.«
    »Du hast doch bloß Angst. Du willst dir keine Sorgen machen.«
    Evan schrie nun fast. »Vielleicht will ich auch einfach nur mal ein paar Minuten mein Leben genießen, statt mich Nacht für Nacht zu beschweren, was hier alles Scheiße ist!« Er schoss davon und tauchte ins Wasser.
    »Erzähl das mal Anna, du Feigling«, murmelte Lilly.
    Ich überlegte noch, ob ich für sie Partei ergreifen sollte, aber Evan war bereits auf hundertachtzig, und ich legte keinen Wert darauf, seinen Ärger auf mich zu ziehen. Vielleicht war es besser, wieder zum Thema zu kommen. »Okay – die Kuppel geht also kaputt. Und was, glaubst du, wird die Eden Corporation dann machen?«
    Lilly spielte wieder an ihren Nägeln herum. »Na ja, was wäre denn, wenn sie versuchten, eine neue Spezies zu züchten?«
    »Eine neue Spezies?«
    »Du hast doch sicher schon mal was von der Evolutionslehre gehört. Natürliche Auslese und so. Das bringen sie euch im Hub doch in der Schule bei, oder nicht?«
    »Ja klar.«
    »Und durch Mutationen können manche Tiere sich dann besser anpassen.«
    »Schon, aber das braucht Jahrmillionen.«
    »Genau«, sagte sie mit strahlenden Augen. Die Begeisterung für das Thema stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Manchmal aber, in besonderen Notlagen, kann das auch schneller gehen. Das nennt sich dann Selektionsdruck. Das wäre für uns aber noch immer zu langsam. Ich glaube deshalb, Eden probiert, selbst etwas Druck auszuüben: Sie wollen eine menschliche Spezies erschaffen, die da draußen überleben kann, wenn die Kuppeln versagen.«
    Ich dachte daran, wie es draußen aussah. »Wie sollen uns Kiemen in der Wüste denn helfen?«
    »Nicht in der Wüste«, sagte Lilly. »Und auch nicht im Norden. Die BZ ist schon voll und das Grenzgebiet ein einziges Chaos.« Sie nickte Richtung Stadt. »Außerdem wird keiner im Norden sonderlich Wert auf einen Haufen reicher Säcke legen, die sich’s die letzten fünfzig Jahre hier drin haben gut gehen lassen. Eine Menge Leute sind wahrscheinlich nicht besonders gut auf sie zu sprechen.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Und erst recht nicht auf Kryo-Kids mit wohlhabenden Eltern, die sich’s leisten konnten, sie hier einlagern zu lassen.« Die Vorstellung schien ihr zuwider, obwohl sie doch selbst dazugehörte.
    »Das dürfte sich in etwa die Waage halten«, beruhigte ich sie.
    »Na gut, wie auch immer. Eden muss sich überlegen, wo wir sonst noch überleben könnten. Vielleicht ist der einzige Weg, uns zu verändern. Was, wenn Menschen in den neuen Everglades in Virginia leben könnten? Wasser blockt einen Großteil der gefährlichen Sonnenstrahlung.«
    »Die Moskitos da unten übertragen tödliche Krankheiten«, warf ich ein.
    »Na dann probieren sie vielleicht noch, uns ein Fell anzuzüchten oder so. Wer weiß? Wahrscheinlich sind die Kiemen erst der Anfang.«
    Da kam mir ein komischer Gedanke. Das ist erst der Anfang. Wer hatte das noch mal gesagt? Lilly – aber auch die Vision, die ich unter Wasser gehabt hatte. Diese Sirene. Aber wahrscheinlich war sie nur Einbildung gewesen, eine Halluzination.
    »Und wie, glaubst du, stellt Eden das an?«
    »Keine Ahnung«, gab Lilly zu.
    »Es ist garantiert im Zuckerwasser«, sagte Marco. Er und Aliah zogen sich schnaubend wieder aufs Floß.
    »Oh je, sind wir wieder bei Verschwörungstheorien?«, fragte sie.
    »Ja – und wen interessiert schon, wie sie es machen?«, entgegnete Lilly.
    »Mich«, erklärte Marco stolz. »Ich habe diesen Sommer nämlich noch keinen Tropfen von dem Zeug getrunken.«
    »Der springende Punkt ist, dass Eden mit irgendwem experimentieren muss. Und mit wem könnten sie das besser anstellen als mit einem Haufen ahnungsloser Kinder, vor allem Kryos ohne Eltern, die ihnen die Hölle heißmachen würden?«
    »Das erklärt aber Owens Verwandlung nicht«, sagte

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