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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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lauschte. Ich hörte noch, wie Pauls Tür sich öffnete, dann Schritte, dann die Vordertür, die aufgestoßen wurde und wieder zuschlug.
    Ich versuchte mich zu beruhigen und fragte mich, von welchem Bericht Paul gesprochen haben könnte – und wer genügend Macht besaß, ihn derart wütend zu machen.
    Im ersten Behandlungszimmer saß ein kleiner Junge mit einem Verband am Arm. Sonst schien alles in Ordnung mit ihm – kein Erbrochenes, kein Blut. Die übrigen Zimmer waren leer. Ich hatte gerade das Ende des Flurs erreicht, als ich ein leises elektronisches Piepen hörte, gefolgt von einem Klicken und dem Gleiten von Metall. Die rote Tür öffnete sich langsam nach innen. Auf dem Tastenfeld daneben ging ein grünes Licht an.
    »Hey, Owen.« Dr. Maria trat durch die Tür. »Ich habe dich auf dem Monitor gesehen.« Flüchtig suchte ich die Decke nach Kameras ab, konnte aber keine entdecken – eigentlich hatte ich nirgends im Camp bisher welche gesehen. In Anbetracht der Schmetterlinge konnte Eden seine versteckten Augen aber wohl so ziemlich überall haben.
    »Schön, dass du gekommen bist«, fuhr sie fort. Sie schien in Eile zu sein. »Komm hier herein.« Sie ging voran in eins der Zimmer. Ich aber warf noch einen kurzen Blick in den Flur hinter ihr: Jenseits der roten Tür herrschte ein grelles Licht, und die Wände wirkten, als bestünden sie aus stumpfem Metall oder einer Art Plastik. Ich erhaschte noch einen Blick auf mehrere Bildschirme und blinkende Apparate, dann schloss sich die Tür mit einem Zischen, als würde sie luftdicht versiegelt. Die versteckte Technik hinter den Kulissen. Ich musste an unseren Besuch im Adlerauge denken. Wozu brauchten sie so etwas hier unten?
    Ich folgte Dr. Maria und setzte mich aufs Bett. Im EdenNet berichtete Teresa Alamos gerade von neuen gewalttätigen Aufständen im Amazonas-Archipel.
    »Also«, fragte Dr. Maria, »wie geht es dir heute?« Mit einem kurzen Blick auf meinen Hals ging sie zum Tisch und legte ein paar Videofolien ab, die alle ein ähnliches Streifenmuster aufwiesen. Sie sahen ein wenig wie Röntgenaufnahmen aus, aber ich war mir nicht sicher.
    »Gut so weit«, sagte ich und kämpfte gegen ein Gähnen an. Einer Eingebung folgend, fügte ich hinzu: »Ich hab drau ßen gerade Paul gehört. Er klang echt wütend.«
    »Ich glaube, er hatte heute Morgen eine Videokonferenz mit dem Vorstand«, sagte sie mit flüchtigem Blick zur Tür. »Da hat er selten gute Laune.«
    »Ach so.« Das waren also seine Vorgesetzten. »Schlechte Neuigkeiten?«
    Ich hoffte, der Ärztin noch mehr zu entlocken, doch sie murmelte nur: »Wahrscheinlich schon.« Dann legte sie eine glatte, gummiähnliche Bandage um meinen Arm. Auf Knopfdruck schloss sie sich um meinen Bizeps, blähte sich auf und begann mir das Blut abzuschnüren. Dann ließ der Druck wieder nach, und ich konnte mein Blut wieder zirkulieren spüren.
    »Blutdruck normal«, sagte sie und tauschte die Zange gegen eine kleine Lampe. Damit trat sie näher und hob vorsichtig mein Kinn mit dem Finger, um sich meinen Hals anzuschauen. »Ich finde es immer noch erstaunlich, wie schnell deine Wunden verheilt sind. Irgendwelche ungewöhnlichen Symptome?«
    »Keine«, sagte ich und hoffte, dass die dicke Schicht NoRad über meinen Kiemen sie genug verbarg. Doch Dr. Maria warf nur einen ganz kurzen Blick darauf, so kurz, dass es mir schon wieder verdächtig vorkam. Vielleicht braucht sie nicht lange nachzuschauen, weil sie schon weiß, was sie finden würde.
    Dann leuchtete sie mir noch kurz in Hals und Ohren und tippte etwas in ihr Computerpad ein. »Nun, Owen, du scheinst ja kerngesund zu sein.«
    Sie schenkte mir wieder ihr aufrichtiges Lächeln, als ob ihr das Wohl ihrer Patienten wirklich am Herzen läge. Unsere nächtlichen Gespräche über geheime Experimente kamen mir auf einmal alle sehr dämlich vor. Dr. Maria konnte doch kaum wirklich Teil einer Verschwörung sein, uns alle in Wasseratmer zu verwandeln – oder doch?
    »Dann war’s das?«
    »Moment.« Sie las etwas auf ihrem Pad. »Ich würde nur gern noch eine Blutprobe von dir nehmen.«
    Sie nahm ihre Pistolenspritze zur Hand, ich streckte ihr wieder den Arm hin, spürte den Stich und sah das dunkle Blut in die Ampulle strömen. Es war rot wie immer, nicht grün oder lila oder sonst eine Mutantenfarbe.
    Dennoch beschlich mich ein ungutes Gefühl, wie sie mir da mein Blut und vielleicht mein Geheimnis entriss. Mein Blut konnte nicht lügen oder sich unter einer dicken

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