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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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Symbol aus Dreiecken und konzentrischen Kreisen:

    Ich fragte mich, wer es sich ausgedacht hatte: wirklich die Wikinger oder einfach nur ein paar Kinder vor knapp hunder t Jahren. Es konnte alles Mögliche sein. Es war aber schon ziemlich cool, also schnappte ich mir ein kleines Messer und versuchte mich auch daran. Das Ergebnis sah ganz okay aus. Als ich das Armband dann anprobierte, war ich zwar unschlüssig, ob ich es nicht doch etwas albern fand, beschloss dann aber, dass es mir egal war.
    Danach gingen wir runter zum See, um auf den Rest unserer Gruppe zu warten. Lilly war auf dem Steg und beaufsichtigte die Schwimmer. Falls sie mich bemerkte, ließ sie es sich nicht anmerken.
    Beaker und ich aber liefen weiter zum alten Bootshaus, einem roten Gebäude mit zwei Anlegestegen davor. Dort lagen mehrere Kajaks und Ruderboote vertäut, außerdem das Motorboot des Camps. Die anderen waren noch mit den Segelbooten unterwegs, also setzten wir uns ans Ende des Stegs und schauten ihnen zu, wie sie gegen den Wind kreuzten und mal schneller, mal langsamer fuhren. Einmal kenterte eins der Boote, und wir konnten das Gelächter von Mike und Noah hören, die das offenbar aus Absicht gemacht hatten. Die anderen umkreisten sie, bis sie ihr Boot wieder aufgerichtet hatten, und kurz darauf rief Todd dann alle zum Ufer zurück. Den ganzen Weg zur Hütte über mussten Beaker und ich uns die Witze über ihre großen Abenteuer zur See anhören.
    Vor dem Abendessen rief Paul uns noch einmal zum Fahnenmast und hielt eine kurze Ansprache. »Ich weiß, dass ihr euch alle Gedanken darüber macht, was heute Morgen passiert ist.« Er klang nicht sonderlich bewegt, eher, als erfüllte er eine Pflicht. »Also wollte ich euch nur mitteilen, dass es der kleinen Colleen von den Pandas schon wieder besser geht. Wir haben sie ins Krankenhaus in der Stadt gebracht, und die Ärzte dort sagen, dass sie bald wieder gesund sein wird. Sie hatte eine schlimme allergische Reaktion – sehr selten. Natürlich werden wir jetzt noch einmal unsere Lebensmittelrichtlinien und eure Krankenakten überprüfen, damit sich so was auf gar keinen Fall wiederholt. Eure Gesundheit liegt uns sehr am Herzen. Ihr braucht euch also wirklich keine Sorgen zu machen.«
    »Wieso auch«, murmelte Marco später an diesem Abend, ehe er mit einem Kopfsprung in die Dunkelheit des Sees entschwand.
    Ich hatte ihnen gerade von Pauls Ansprache erzählt.
    »Der redet doch nur Blödsinn«, sagte Aliah. »Wahrscheinlich haben diese dämlichen Synth-Eier sie erwischt.«
    »Die sind immer noch besser als echte Eier«, widersprach Evan. »Hast du mal eins probiert, vorm Einfrieren?« Damit meinte er, ehe sie alle in Kälteschlaf gelegt worden waren.
    »Ich hab immer gern Eier gegessen.« Marco zog sich wieder aufs Floß. »In Indo-Australien gibt’s angeblich auch noch welche.«
    »Das waren aber auch die einzigen Hühner weltweit, die während der dritten Welle von Geflügelpest nicht geschlachtet werden mussten«, sagte Lilly. Sie hatte massenhaft solches Wissen auf Lager. »Es hieß zwar, die Hühner in Eden West wären immun, aber das war auch wieder gelogen. Anscheinend hat man sie ein paar Kilometer von hier vergast und verbrannt.«
    »Ist ja gut!« Evan verdrehte die Augen.
    »Wie waren echte Eier denn so?«, fragte ich.
    »Matschig.« Aliah runzelte die Stirn. »Wie unbefruchtetes Embryonalgewebe eben so schmeckt.« Und so was war typisch Aliah.
    »Bäh! Musst du immer so eklig sein?« Marco verzog das Gesicht.
    »Mit Salz waren sie aber gut«, ergänzte Lilly. »Und mit echten Pfannkuchen – also aus Weizenmehl, nicht diesem Hirsezeug.«
    »Ich dachte immer, in Eden gäbe es noch alle Zutaten von vor der Flut?«, wunderte ich mich. »Hirsefladen kann ich auch daheim essen.« Seit dem ersten Abend hatten wir keine Weizenprodukte mehr zu Gesicht bekommen, aber immerhin etwas Gemüse: grüne Bohnen vor allem und auch etwas Obst, das in den hydroponischen Türmen der Stadt offenbar ganz gut gedieh.
    »Früher schon, aber jetzt nicht mehr. Geht doch alles vor die Hunde«, sagte Lilly. »Und es hat auch einen Grund, warum das Obst geschält und in hübsche Stücke geschnitten ist. Wenn du nämlich mal einen Blick in die Küche wirfst, stellst du fest, dass es nicht mehr so gut aussieht wie früher. Einmal wegen der stärkeren Strahlung, angeblich gibt es auch Giftstoffe im Wasser – und das ist erst die Spitze des Eisbergs. Was jetzt aber das tote Mädchen betrifft …«
    »Paul

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