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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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Betreuer!«, schrie Claudia.
    »Ich bin hier!«, rief Todd, und wir scharten uns um ihn.
    »Bestimmt die Nomaden«, sagte Leech, als wüsste er über alles Bescheid. »War ja nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder angreifen.« Da bekamen es einige dann doch mit der Angst zu tun. Einer der Kleinen schnappte es auf und erzählte es seinen Freunden. Panik breitete sich aus, Kinder fingen zu weinen an.
    »Lass das, Carey!«, fuhr Todd ihn an. »Noch wissen wir gar nichts.«
    Leech verdrehte die Augen.
    »Alle mal herhören!« Claudia telefonierte mit einem Subnetz-Handy. »Alles ist unter Kontrolle, kein Grund, sich Sorgen zu machen. Wir sollen ganz normal frühstücken gehen.«
    Unter nervösem Gemurmel machten wir uns auf den Weg.
    »Im Frühjahr haben sie’s schon mal probiert«, erzählte Leech. Alle, selbst Beaker und Bunsen, hielten sich jetzt in seiner Nähe, als wäre er unser Stammesältester. Auch ich wollte es hören. »Sie haben ein Loch in einen der Liefereingänge gesprengt. Durch die Decke des Observatoriums haben sie’s auch schon versucht. Doch die Sicherheitskräfte haben sie immer erledigt. Blöde Wilde.«
    »In Dallas Beach tauchen sie manchmal auf, um Vorräte zu kaufen«, sagte Noah. »Sie haben immer so komische Sachen an. Mein Bruder meint, sie tragen Schädel um den Hals.«
    »Ich hab’ gehört, dass sie Menschen opfern und Sonnengötter oder so was anbeten«, sagte Jalen.
    Ich war mir ziemlich sicher, dass das Blödsinn war – das mit dem Sonnenkult war unten in Desenna und die Menschenopfer auch, wenn es sich denn nicht nur um Gerüchte handelte. So wie ich es gehört hatte, war es angeblich sogar andersrum: Die Nomaden waren die, die geopfert wurden. Ich hatte aber wenig Lust auf Diskussionen.
    »Ich hab gehört, dass sie eigentlich ganz normal sind«, meinte Beaker.
    »Klar, aber du bist ja auch blöd im Kopf«, sagte Leech.
    Wir erreichten den Speisesaal und stellten uns an. Hinter den Verwaltungsgebäuden stieg immer noch Rauch auf. Während wir warteten, fuhr ein offener Wagen mit Sicherheitskräften vorbei. Es waren drei Männer und zwei Frauen, alle in schwarzen Uniformen. Sie trugen Helme, hohe Stiefel und Gewehre über der Schulter. Ich hatte ja gewusst, dass Eden über einen eigenen Sicherheitsdienst verfügte, aber es überraschte mich doch, wie militärisch sie wirkten.
    »Mann, hätt ich Lust, mit denen ein paar Nomaden in den Arsch zu treten«, träumte Jalen.
    Wir gingen rein und setzten uns an unseren Tisch. Alle waren etwas stiller als sonst. Überall hörte man die geflüsterten Worte Nomaden und Angriff . Todd füllte unsere Tassen mit Zuckerwasser. Die Farbe war heute neonpink, und ich lehnte dankend ab.
    Als wir uns unser Essen holten, hielt ich nach Lilly Ausschau. Sechs Juniorbetreuer saßen in ihrer Ecke beim Essen, doch keiner meiner Kiemenatmer.
    Ich ging in die Küche und griff mir ein Tablett. Dann nahm ich mir ein paar graue Waffeln und synthetische Spiegeleier und wollte mich gerade beim Fruchtsalat bedienen, als unvermittelt Lilly direkt vor mir stand.
    Sie nahm mir das Tablett ab und stellte es neben die Obstschüsseln. »Los, komm mit«, sagte sie und nahm mich bei der Hand. Doch statt zurück in den Speisesaal führte sie mich durch den Hinterausgang der Küche in einen Flur.
    »Wohin gehen wir denn?«
    »Nachsehen, was wirklich los ist, ehe man die offizielle Version verbreitet.«
    »Was für eine Version?«
    »Die Geschichtsbücher werden immer von den Siegern geschrieben«, sagte Lilly über die Schulter. »Was immer gerade passiert ist, Paul wird uns bloß irgendwas erzählen, damit wir uns keine Sorgen machen.«
    »Sollten wir das denn?« Ich verstand noch nicht richtig, worauf sie abzielte.
    »Jedenfalls nicht wegen der Nomaden.«
    Sie führte mich durch eine weitere Tür, und wir fanden uns auf der unbefestigten Straße zwischen Speisesaal und den Verwaltungsgebäuden wieder. Evan, Marco und Aliah erwarteten uns schon.
    »Können wir jetzt endlich los?«, fragte Evan.
    »Bei so was müssen wir zusammenhalten«, fuhr Lilly ihn an. Dann warf sie mir einen strengen Blick zu. »Wenn jeder wegrennt, wie er will, kann niemand uns helfen. Denk dran, was mit Anna passiert ist.«
    Mir war klar, dass sie darauf anspielte, was letzte Nacht passiert war. »Tut mir leid«, entschuldigte ich mich rasch.
    »Genau, was war eigentlich mit dir?«, fragte Marco.
    »Später«, sagte Lilly. »Los jetzt.«
    »Zu Befehl«, antwortete Evan sarkastisch. Lilly schnaubte und

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