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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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auch erklären? Vielleicht würde er durchdrehen, wenn er davon erfuhr, und mich hier rausholen. Wollte ich das? Es schien hier zwar nicht gerade sicher zu sein, aber wenn ich ging, würde ich auch Lilly verlieren und vielleicht nie erfahren, was es mit mir und diesem Ort eigentlich auf sich hatte. Und ganz davon abgesehen wäre ich wohl der Einzige mit Kiemen im Hub.
    Ich löschte den Brief.
    Kurz darauf ließ Todd uns allein, und nach den üblichen Witzeleien über die Attraktivität diverser Mädchen im Camp versank das Zimmer in Schnarchen und Schnaufen. Ich schloss die Augen und schlief ebenfalls ein …
    Bis meine Kiemen mich pünktlich wie ein Wecker aus dem Schlaf rissen. Ich stieg leise aus dem Bett und versicherte mich, dass Beaker noch schlief. Meine Badehose hatte ich schon vorher angezogen, also brauchte ich mir nur noch meine Turnschuhe und mein Handtuch zu schnappen und schlich mich hinaus.
    Schon am Strand hörte ich leise Stimmen und sah Umrisse draußen auf dem Floß. Während ich zum Ende des Stegs lief, öffneten sich meine Kiemen, als spürten sie schon die Nähe des vertrauten Wassers. Dann blockierte ich meine Luftröhre und tauchte ein. Der Wechsel war wie immer eine Erlösung. Ich schwamm erst ein paar Mal im Kreis, dann zum Floß hinaus, und beschloss, einmal den freihändigen Sprung zu versuchen, den die anderen immer vollführten. Also tauchte ich erst ganz tief, dann schoss ich hoch in die Luft und schaffte es tatsächlich, auf den Füßen zu landen. »Hey!«, rief ich, doch meine Freude verflog rasch.
    Lilly war nicht da.
    »Sie ist abgehauen«, meinte Evan. »War wohl wieder mal sauer.«
    »Oh«, sagte ich. Ich fühlte mich schutzlos, wie ich da stand, und unsicher, ob ich ohne sie überhaupt noch willkommen war. »Warum denn?«
    »Na seinetwegen«, sagte Aliah, die Arm in Arm mit Marco saß und Evan einen bösen Blick zuwarf.
    »Jetzt reg dich ab«, sagte Evan. »Ist doch nicht meine Schuld, dass sie so spinnt.«
    »Sie spinnt nicht!«, entgegnete Aliah. »Und vielleicht hat sie ja recht?«
    »Womit denn?«, fragte ich.
    »Sie will von hier abhauen«, antwortete Marco.
    »Was eine ziemlich dumme Idee ist«, wehrte Evan ab, »weil …«
    »Es ist keine dumme Idee!«, rief Aliah.
    Marco schaute mich an. »Lilly glaubt, dass wir vielleicht alle Teil dieses Elysion-Dings sind – was der Nomade gesagt hat. Dass wir vielleicht deshalb Kiemen haben und so.«
    »Eine neue Spezies.« Ich dachte an Lillys Theorie.
    »Genau«, sagte Aliah, »nur dass es vielleicht noch viel schlimmer sein könnte: Was, wenn wir gar nicht die neue Spezies sind? Sondern nur die Versuchskaninchen? Du weißt schon, wie die Tiere in ihren Käfigen, an denen man die neuen Strahlencremes ausprobiert – die Resultate sind aber für jemand anderen bestimmt.«
    »Nämlich für sie .« Marco nickte verächtlich in Richtung der funkelnden Stadt.
    »Die auserwählte Oberschicht«, sagte Aliah. »Deshalb findet Lilly, dass wir abhauen sollten, zu den Nomaden, und allen erzählen, was wirklich in Eden passiert.«
    »Erst mal wissen wir nicht, ob wir Teil eines Projekts oder irgendwas sind«, entgegnete Evan. »Und dann wäre es ziemlich doof, von hier zu fliehen, denn erstens sind die Nomaden nur Wilde …«
    Ich wollte ihm gerade widersprechen, als Aliah ihn unterbrach.
    »Ach Blödsinn, das ist doch nur das, was du in den EdenNet-Nachrichten hörst, und wer macht die wohl? Die Eden Corporation natürlich. Lilly meint, der Sender der Freien Allianz wäre verglichen damit …«
    »Und zweitens «, fuhr Evan ungerührt fort, »kommen wir hier sowieso nicht raus! Überleg doch mal! Selbst wenn wir wollten, wie sollten wir das denn anstellen? Die Haupt eingänge sind schwer bewacht. Deshalb sage ich doch: Lass uns einfach zu Paul gehen und mit ihm reden. Weshalb sollte er uns anlügen? Irgendwann finden die Leute hier sowieso die Wahrheit über unseren kleinen Fischclub heraus. Wir könnten zusammenarbeiten.«
    »Damit es uns wie Anna ergeht?«, fragte Aliah.
    »Wir haben doch keine Ahnung, was mit Anna passiert ist!«, schrie Evan. »Wieso muss ihr denn irgendwas Schreck liches zugestoßen sein? Was, wenn sie wirklich im Krankenhaus in der Stadt ist? Vielleicht versuchen sie rauszukriegen, warum sie Kiemen hat. Vielleicht würden sie’s sogar rausfinden, wenn sie auch uns untersuchen könnten.«
    Aliah warf mir einen kurzen Blick zu. »Jetzt weißt du, warum Lilly gegangen ist.«
    »Ist vielleicht besser so«, brummte

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