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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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Schließlich kamen wir alle mal aus dem Meer, vor sehr langer Zeit.«
    Jetzt ist es an mir zu lachen, wenn auch nicht sehr begeistert.
    »Meine genetische Uhr wird also gerade kräftig zurückgedreht.«
    Er nickt.
    »Was ist mit den anderen, die Kiemen entwickelt haben? Tragen die auch euer Erbgut in sich?«
    »Ja, aber nicht so viel wie du. In jedem Menschen schlum mert ein wenig von unserem Vermächtnis, und die, von denen du sprichst, besitzen wahrscheinlich mehr als die meisten. Deshalb hat die Nähe des Schädels auch bei ihnen einen Effekt hervorgerufen – doch nur du bist ein echter Atlanter. Der einzige, der den Ruf des Schädels gehört hat.«
    Mit Ruf meint er wahrscheinlich die Sirene. »Aber Lilly, meine Freundin, hat ihn auch gehört.«
    »Ich kann sie in deinem Bewusstsein sehen«, sagt Lük. »Doch dieser Schädel ist nur für dich bestimmt. Ich bin nur für dich bestimmt. Sie könnte aber eine der Drei sein. In diesem Fall gäbe es auch für sie einen Schädel, an einem anderen Ort.«
    »Die Drei?«
    »Ja. Es gibt drei Atlanter. Die Schädel haben die Aufgabe, die drei Menschen zu finden, die unseren Genen am nächsten kommen – innerhalb bestimmter Vorgaben. Das Alter spielt zum Beispiel eine Rolle, denn nur ein junges Gehirn ist anpassungsfähig genug, mit all den Veränderungen zurechtzukommen. Auch dein Körper muss bei Kräften sein – dir steht noch einiges bevor. Genauso wich tig ist aber auch, dass du über bestimmte Fähigkeiten verfügst.«
    Wahrscheinlich hätte ich es da mit der Angst zu tun bekommen oder wütend werden sollen, denn nichts von alldem habe ich mir selbst ausgesucht. Es entzieht sich völlig meiner Kontrolle. Stattdessen erfüllt mich abermals ein Gefühl des Friedens, als hätte ich das alles längst geahnt; als erwachte zum ersten Mal etwas in mir, das seine Bestimmung schon immer gekannt hat. »Gut, und was genau steht mir noch alles bevor?«
    »Es gibt da eine alte Überlieferung«, sagt Lük. »Und sie geht so: ›Vor dem Anfang gab es ein Ende. Drei Erwählte starben, um im Dienste des Qi-An zu leben, des Gleichgewichts aller Dinge. Drei Hüter, um der ersten Menschen zu gedenken, welche sich die Herren des Terra wähnten, aber zu weit gingen und fielen, als Erde und Meer sich gegen sie erhoben. Drei, die warten, bis die Erinnerung verblasst ist. Und wenn dereinst neue Herren danach trachten, das Terra nach ihrem Willen zu formen, sollen die Drei wieder erwachen, um uns alle zu retten.‹«
    Ich erkenne die Wahrheit in diesen Worten, habe sie immer geahnt.
    »Jetzt, da du geweckt wurdest, ist es deine Bestimmung, nach Hause zurückzukehren. Du musst das Herz des Terra beschützen. Es schwebt in großer Gefahr.«
    »Was für eine Gefahr?«
    »Die Gefahr geht von unserer eigenen Schöpfung aus – der Maschinerie, die wir gebaut haben. Jemand hat unsere alte Sünde entdeckt und will sie zu seinem Vorteil nutzen. Wenn es dazu kommt, wird die Menschheit abermals am Rand der Vernichtung stehen. Und diesmal wird sie ihr vielleicht nicht entgehen können.«
    »Wer? Wer hat diese … Maschinerie, von der du sprichst, entdeckt?«
    »Ich weiß nicht genau, was in der Welt da draußen passiert ist. Nur, was es zu bedeuten hat, dass du hier bist. Dass wir beide uns nun unterhalten, kann nur heißen, dass die Wächter aktiviert wurden. Wie soll ich dir das beschreiben …« Er denkt kurz nach. »Okay«, sagt er dann. »Stell dir die Wächter wie Sensoren vor: Sie springen an, aktivieren die Schädel, und die Schädel wecken und rufen die Atlanter. Die Atlanter kehren zum Herzen des Terra zurück, um es zu schützen. Ich kann und werde dir das alles noch genauer erklären, aber nicht jetzt. Wir müssen es langsam angehen. Auch dein junges Gehirn verträgt nur ein gewisses Maß an Veränderung.«
    »Okay, schon klar, aber …« Doch eigentlich bin ich völlig erschöpft. Er hat recht: Im Augenblick reicht es mir schon, dass ich ein Atlanter bin und von einer uralten Kultur abstamme. »Wohin also soll ich gehen? Wo ist dieses Terra? Oder wirst du mir nun erklären, dass es in uns allen ist oder etwas in der Art?«
    »Nein, es ist sehr real und war einmal an einem ganz bestimmten Ort zu finden. Das aber ist Aufgabe des Navigators.«
    »Wer ist das?«
    »Jeder Atlanter hat eine bestimmte Aufgabe: Der Navigator kann das Herz des Terra finden; das Medium kann mit ihm sprechen; und der Aeronaut kann euch alle dorthin bringen.«
    »Und welcher davon bin ich?«
    Lük studiert mich

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