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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wäre ein trauriger Gastgeber, verließe er mein Haus, bevor seine Verbrennungen geheilt sind. Wenn Ihr ihn besuchen und Euch davon überzeugen wollt, daß alles in Ordnung ist, gelobe ich Euch, daß weder ich noch einer meiner Männer noch ein Verbündeter Euch in Wort oder Tat nahe treten wird… und Ihr werdet feststellen, daß mein Wort so gut wie das Wort eines Hastur ist.«
Storn hatte recht, es war an der Zeit, mit Alastair zu reden. Conn ging es gegen den Strich, einem Storn. zu vertrauen, und doch – wäre einmal der eine bereit gewesen, dem anderen zu vertrauen, hätte der Zwist längst beigelegt werden können. Er war beeindruckt von der Offenheit des Lords und von den Erklärungen, die er ihm für sein Handeln gegeben hatte. Sollte er sich jetzt auf seine eigenen Gefühle verlassen oder sich an eine alte Feindschaft klammern, die aus einer Zeit stammte, lange bevor einer von ihnen geboren worden war, und mit der er nichts zu tun hatte?
»Ich werde Euer freies Geleit akzeptieren«, sagte er, »und ich werde mit meinem Bruder sprechen.«
Storn winkte einem seiner Männer.
»Bring den jungen Hammerfell nach Storn, und sorge dafür, daß ihm nichts zustößt. Er soll gehen können, wann immer er will. Darauf habe ich mein Ehrenwort gegeben.«
Conn verbeugte sich vor dem alten Mann, drehte sich um, hielt Ausschau nach seinem Pferd und erinnerte sich, daß er Markos angewiesen hatte, die junge Frau mit den Babys auf ihm wegzubringen. Nun, er war jung und stark, und der Regen hatte aufgehört. Festen Schrittes ging er Richtung Stornhöhe, und erst als er außer Sicht war, stieg in ihm die Frage auf, wo der alte Lord Storn übernachten würde.
XVII
    Alastair und Lenisa wußten wenig zu sagen, nachdem Lenisas Großvater gegangen war, vielleicht, weil nicht viel gesagt werden konnte, solange alles, was zwischen ihnen stand, so blieb, wie es war: Alastair war einer anderen Frau versprochen, und Lenisa war die Großnichte seines ältesten Feindes.
    Er hätte ihr gern von Floria erzählt, wußte jedoch nicht, wie. Es war doch anmaßend, wenn er voraussetzte, sie würde sich für seine versprochene Frau interessieren, und noch anmaßender, wenn er davon ausging, sie werde sich durch diese Beziehung gekränkt fühlen.
    Tatsache war, daß er ihr alles über sich selbst erzählen wollte, aber gerade nachdrücklich daran erinnert worden war, daß sie eine Storn war und keine Frau, an der er in allen Ehren persönliches Interesse ausdrücken durfte, selbst wenn er noch nicht einer anderen versprochen gewesen wäre. So saßen sie nur stumm beieinander und betrachteten sich kummervoll. Um das peinliche Schweigen zu beenden, sagte sie schließlich, er müsse jetzt wegen seiner Brandwunden schlafen.
    »Ich habe im Moment keine Schmerzen«, erwiderte
    Alastair.
»Das freut mich zu hören, aber dein Zustand ist immer
noch nicht so, daß du in das Unwetter hinausgehen oder
ausreiten könntest«, warnte Lenisa ihn. »Ich finde, du
solltest schlafen.«
»Aber ich bin kein bißchen müde«, entgegnete Alastair
in klagendem Ton.
»Das tut mir leid, aber du weißt, daß du trotzdem schlafen mußt. Soll ich Dame Jarmilla um ein Schlafmittel für
dich bitten?« fragte sie, als sei sie froh, wenn sie etwas zu
tun bekäme.
»Nein, mach dir nicht die Mühe«, wehrte Alastair
schnell ab, hauptsächlich, weil er nicht wollte, daß sie ging,
denn er fürchtete, sie würde nicht wiederkommen.
Die ganze Zeit über hatte die alte Hündin regungslos
auf dem Fußboden gelegen und nur hin und wieder die
Ohren gespitzt, wenn Alastair sprach. Jetzt begann sie zu
winseln und unruhig im Zimmer herumzulaufen. Lenisa
sah sie neugierig an, und Alastair runzelte die Stirn.
»Leg dich, Juwel. Ruhig, Mädchen, benimm dich! Was
ist denn nur los mit dem Tier? Juwel, Platz!« befahl er
scharf, aber Juwel gehorchte nicht.
»Ob sie hinaus muß? Soll ich sie hinausführen, oder soll
ich Dame Jarmilla rufen?« Lenisa wandte sich zum Gehen. Juwel sprang ein paarmal an der Tür hoch, dann blieb
sie mit flehendem Winseln davor stehen. Als habe die alte
Hündin sie gerufen, trat Dame Jarmilla ein.
»Junge Herrin«, begann sie, dann fragte sie: »Was fehlt
denn Eurem Hund, Sir?«
Juwels Winseln wurde laut und hartnäckig. Dame Jarmilla versuchte sich durch das Geheul verständlich zu machen. »Draußen ist ein Mann, der darauf besteht, den
Herzog von Hammerfell zu sprechen – seinem Gesicht
nach zu urteilen, muß er nahe mit Euch verwandt sein,
Sir.«
»Sicher ist es

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