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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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Bruder.“

„Wie- Was- Wann-“, spukte ich unkoordiniert aus und Sarah deutete mir, mich zu setzten.

„Letzte Nacht ist ziemlich viel passiert“, begann sie und ich schnitt eine Grimasse.

„Was du nicht sagst“, kommentierte ich trocken und Sarah verdrehte die Augen.

„Ich meine nicht nur unseren Trip in deinen Kopf“, stellte sie klar. „Während wir in diesem Schuppen lagen, wurden Simon und Thor von einem Bären und einem Puma angegriffen.“

Erschrocken riss ich die Augen auf und Sarah winkte hastig ab. „Ihnen ist nichts passiert, es geht ihnen gut. Kyle wurde vermutlich auch angegriffen und dabei verletzt. Aber er erinnert sich nicht.“

Ich sah zu Kyle, der mit seiner gesunden Schulter zuckte. „Filmriss“, war sein knapper Kommentar. „Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich mit ein paar Freunden raus an die frische Luft bin, weil uns schlecht wurde.“

Meine Augenbrauen wanderten nach oben. „Du klingst, als wäre das nicht der erste
Morgen danach
    , den du im Krankenhaus verbringst.“

Kyle lachte auf. „Machst du Witze? Seit ich in New York studiere, ist mir das schon drei Mal passiert. Ich hatte nur noch nie eine gebrochene Schulter danach.“ Er legte eine Hand auf seine Schulter und machte einen gequälten Eindruck.

„Vielleicht solltest du deinen Lebensstil einmal überdenken“, schlug ich ihm vor, dann wandte ich mich an Sarah. „Hast du denn versucht, seine Gedanken zu lesen?“

Ihre linke Augenbraue wandere nach oben. „Du hältst mich für reichlich blöd, oder?“ Sie verzog abschätzig den Mund. „Natürlich habe ich versucht, seine Gedanken zu lesen, aber er erinnert sich nicht einmal unterbewusst an irgendetwas. Es ist, als wäre für ihn keine Zeit vergangen seit der Party bis heute Mittag, als er aufwachte.“ Ungeduldig schnaufte sie. „Wie dem auch sei. Zurück zu deinem Bruder.“

Sie setzte wieder ihre gewichtige Miene auf und verschränkte die Arme. „Simon hat mir erzählt, dass Thor den Berglöwen mit einem Stein in die Flucht geschlagen hat, ihn beim ersten Wurf jedoch verfehlte. Der Stein ist dann zurück in seine Hand geflogen und er konnte ihn noch einmal werfen.“

Meine Mundwinkel verzogen sich spöttisch. „Du meinst, so wie der Streithammer
Mjölnir
    immer wieder zurück zu Thor dem Donnergott, fliegt, nachdem er geworfen wurde, ist der Stein einfach zurück in die Hand meines Bruders geflogen? Der zufällig auch noch Thor heißt?“ Ich lachte auf. „Das ist doch ein Scherz, oder?“

Ernst sah Sarah mich an. „Ich mache keine Scherze.“

„Das glaub ich dir sogar“, stimmte ich ihr mit einem breiten Grinsen zu, das bei Sarahs Anblick jedoch langsam erstarb. „Du meinst das wirklich ernst, oder? Thor kann Telekinese.“

Sarah nickte stumm, während Kyle mich verdattert ansah.

„Du weißt den Namen von Thors Hammer?“, wunderte er sich und es überraschte mich, mit was für Fragen der Kerl sich in einer solchen Situation beschäftigen konnte.

„Unsere Mutter ist Isländerin“, erklärte ich ihm ungeduldig. „Was glaubst du, warum mein Bruder Thor genannt wurde?“

„Keine Ahnung“, gab Kyle zu und griff nach dem Käsebrot, das auf seinem Tablett lag. „Weil er idiotisch groß ist?“

„Der ist nicht so groß auf die Welt gekommen“, informierte ich Kyle mit hochgezogenen Augenbrauen. „Wir sind mit der isländischen Mythologie aufgewachsen. Vor dem Schlafen haben wir immer Geschichten aus der Edda erzählt bekommen, daher weiß ich das.“

„Krass“, kommentierte Kyle schlicht und ich wandte mich wieder an Sarah.

„Hast du mit Thor schon gesprochen?“

Sarah schüttelte den Kopf. „Ich bin erst seit zwei Stunden wach“, erklärte sie und es wirkte beinahe wie eine Entschuldigung. „Bisher habe ich nur mit Kyle sprechen können, mit Simon telefoniert und Sisy ein paar Nachrichten geschickt. Als ich aufgewacht bin, war Reid da, also konnte ich noch seine Version von gestern hören.“

„Und hat dein Bruder auch eine Fähigkeit gezeigt?“, wollte ich wissen und lehnte mich gegen den Heizung.

Sie zuckte mit der Schulter. „Er sagt Nein, aber ich glaube, er will es nur nicht zugeben.“

„Und das denkst du weil?“, meinte ich gedehnt und schob den Kopf auffordernd nach vorne.

Sarah atmete tief ein. „Irgendetwas war gestern anders“, begann sie und ging ein paar Schritte umher. „Ich denke, unsere Fähigkeiten wurden vergangene Nacht durch irgendetwas verstärkt und kamen selbst bei Leuten zum

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