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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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Hand an ihr Gesicht und zog sie zärtlich zu sich.

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Thor sanft auf den Mund.

Als sie sich voneinander lösten, legten sie die Stirn aneinander und grinsten, als hätten sie einen Kleiderbügel im Mund.

„Gute Nacht, Thor“, flüsterte Sisy und küsste ihn erneut.

„Gute Nacht, Sisy“, raunte er und sah ihr mit einem leicht entrückten Lächeln nach, während sie zum Auto ihrer Mutter rannte.

Als Sisy sich auf die Rücksitzbank setzte, lächelte sie noch immer geistesabwesend vor sich hin, während ich meinen ohnehin schon eigenartigen Traum langsam aber sicher beängstigend fand.

Denn während ich hier munter alles ohne Körper beobachten konnte, lag eben dieser schlafend neben Sisy auf der Rücksitzbank.

Gedankenverloren hob sie meinen Kopf hoch und legte ihn auf ihren Schoß, während Tessa den Motor startete.

Verwirrt sprang ich mit ins Auto, bevor Sisy die Tür geschlossen hatte und starrte auf meinen Körper hinunter, während sich der Wagen in Bewegung setzte.


Was für ein kranker Traum ist das?
    , fragte ich mich und sah mich um.

Alles schien normal. Irgendwie zu normal für einen Traum.

Reid schnarchte auf dem Beifahrersitz, Tessa konzentrierte sich auf die Straße und Sisy spielte mit meinen Haaren, während sie verträumt aus dem Fenster sah.

Ich versuchte sie dazu zu bringen, mich zu wecken und es war unmöglich zu sagen, ob sie mich wirklich hören konnte oder irgendwie anders spürte, dass ich da war.

Doch plötzlich hob sie den Arm und streckte ihn zu mir aus.

„Simon?“, flüsterte sie leise und nahm meine Hand.

Sie runzelte die Stirn und auch ich spürte in diesem Moment etwas.

Es war, als würde die Luft um mich herum warm und prickelnd werden. Ein bisschen wie schwirrende Sommerhitze, ohne die schwüle, schwere Luft.

Es war nicht wirklich unangenehm, auf jeden Fall aber ungewohnt.

Dann wurde das Schwirren stärker und ich hatte das Gefühl, mich zu drehen und gleichzeitig in ein viel zu enges Loch gezogen zu werden.

Es war nicht schmerzhaft, trotzdem befiel mich ein beklemmendes Gefühl.

Schlagartig hörte das surrende Gefühl auf und es wurde einfach nur finster und ruhig.

„Sisy, Simon“, hörte ich schließlich gedämpft Tessas Stimme. „Wir sind zu Hause. Wacht ihr bitte auf.“

Ich kniff die Augen fester zusammen und als ich sie langsam öffnete, blickte ich an die Decke von Tessas SUV und Sisys schlafendes Gesicht.

Mein Kopf lag auf ihrem Schoß und langsam richtete ich mich auf.

Tessa war ausgestiegen und ging um das Auto herum, während ich mir an die Nase fasste.

Obwohl es teilweise getrocknet war, konnte ich das Blut darunter spüren.

Ich zog ein Taschentuch aus der Hose und wischte es schnell ab.

„Los Sisy“, hörte ich Tessas belustigte Stimme hinter mir. „Du kannst in deinem Bett weiter schlafen, aber ich trag dich nicht hoch.“

Unter Protest stolperte Sisy aus dem Wagen und trottete auf das Haus der Calahans zu. Sie wirkte vollkommen verschlafen und kraftlos und mir ging es nicht anders.

Ich drehte mich um und sah in Tessas Gesicht.

„Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen“, bemerkte sie lachend und deutete mir, ebenfalls auszusteigen.

„Das nicht“, murmelte ich, während ich aus dem Auto kletterte, um Sisy ins Haus zu folgen. „Ich glaube eher, ich war einer.“

13. Kapitel

    - 13 -

Lyn

    Ich schlief den ganzen Tag und wachte erst auf, als die Sonne bereits wieder unter gegangen war.

Als ich die Augen öffnete, war ich zwar orientierungslos und etwas verwirrt, doch ich fühlte mich trotzdem einfach nur gut. Von der kratzigen Bettwäsche einmal abgesehen.

Mein Schlaf war tief gewesen, ohne auch nur den Hauch eines Traumes oder gar einer Vision.

Ganz im Gegensatz also zu der Volldröhnung, als Sarah meine Hand berührt hatte.

Ich schaute mich um. Alles um mich herum war weiß und klinisch.

Offensichtlich lag ich in einem Krankenhaus, was die Bettwäsche erklärte.

Irgendwie schienen Krankenhäuser grundsätzlich Weichspülern gegenüber sehr skeptisch gestimmt.

Mein Blick fiel auf den Stuhl neben meinem Bett. Mum saß darauf, strickte einen Pullover und zählte lautlos die Maschen mit.

„Hi Mum“, murmelte ich verschlafen.

Sie ließ vor Schreck beinahe die Nadeln fallen.

„Lyn“, stieß sie aus und ich lächelte schief.

„Richtig.“ Ich wollte meine Beine über die Bettkante schieben, doch Mum kam auf mich zugestürzt und umarmte mich.

„Wie geht es

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