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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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und dann sind wir schlafen gegangen, weil es spät war. Mehr haben wir nicht gesprochen.“

Sarah musterte mich, als wolle sie in meinem Gesicht lesen, ob ich die Wahrheit sagte. Fast unmerklich zuckte ihr Arm in meine Richtung und ich wich zurück.

„Komm bloß nicht auf die Idee“, warnte ich sie und Sarah verschränkte die Arme.

„Gewohnheit“, entschuldigte sie sich knapp. „Kommt er heute noch in die Schule?“

Ich verzog das Gesicht. Als sei ich Simons Sekretärin. „Er hatte es vor. Er will duschen gehen, sich umziehen und dann noch zum Zahnarzt, die falschen Beißer raus machen lassen.“

Sarah nickte zum Verständnis.

„Gibt es sonst noch etwas, was du mir sagen willst?“

„Dass ich Physik habe und langsam spät dran bin?“, riet ich und Sarah verdrehte die Augen.

„An was du dich erinnerst“, half sie mir auf die Sprünge. „Constantine zum Beispiel.“

„Ja, mir ist so, als hätte ich den Namen schon einmal gehört.“

Sarah zu ärgern war irgendwie witzig, vor allem, wenn sie so verbissen dagegen ankämpfte, mich einfach zu erwürgen.

„Ja, ich erinnere mich an Constantine“, gab ich schließlich zu, bevor sie noch umkippte vor lauter unterdrückter Mordgelüste. „Aber nur noch daran, wie er aussah und dass er wollte, dass wir ihn finden.“

„Erinnerst du dich an das Wort
Kaleidoscope
    ?“, hakte Sarah weiter nach und runzelte die Stirn.

Eine schwache Erinnerung wurde bei diesem Wort geweckt. „Das hat er gesagt, als die Verbindung abbrach, richtig?“

Sarah nickte. „Daran erinnere ich mich auch. Du hast nicht zufällig eine Ahnung, was er damit gemeint haben könnte?“

„Oh, doch sicher“, entgegnete ich beißend. „Ich hab nur keine Lust es dir zu sagen.“

Dumme Fragen, dumme Antworten. Einfaches Prinzip.
    Sarah verstand es offensichtlich, denn sie nickte nur. „Wir sollten dann in den Unterricht“, stellte sie fest und hob zum Abschied schlicht die Hand.

Ich eilte durch die Gänge in den Physikraum, in dem der Unterricht bereits begonnen hatte. Glücklicherweise war unserer Lehrer sehr alt, stand kurz vor der Pensionierung und scherte sich daher kaum einen Dreck um Schüler, die zu spät kamen.

Er ratterte einfach weiter seinen Stoff hinunter, während ich mich auf meinen Platz neben Ava setzte.

Stur starrte sie nach vorne zum Lehrerpult und als ich sie begrüßte, grunzte sie nur unverständlich.

Als Mr. Coleman uns eine Aufgabe stellte, die wir in Zweiergruppen bearbeiten sollten, drehte sie sich von mir weg und fragte Norman, den verschrobensten Spinner, den unsere Schule zu bieten hatte.

Irritiert wandte ich mich ebenfalls von ihr ab und begann meine Arbeit mit einer schüchternen blonden Schülerin, die ganz offensichtlich in Sisys Cheerleadermannschaft war. Ihr Ordner war voll geklebt mit dem Emblem des Teams.

Sie bereitete den Versuch vor und lächelte mich dabei schüchtern an.

„Du bist mit Sisy befreundet, oder?“, wollte sie leise wissen und ich zuckte mit den Schultern.

„Befreundet ist vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt“, antwortete ich und sie nickte.

„Aber du bist von Simon in die Schule gefahren worden“, hakte sie weiter nach und wirkte beinahe ehrfürchtig.

Ava grunzte neben mir, doch als ich zu ihr sah, starrte sie angestrengt auf ihren Versuchsapparat, als sei nichts gewesen.

„Ähm, ja“, gab ich dem blonden Mädchen Recht. „Er hat mich hergefahren.“

„Wow“, war ihre schlichte Antwort, dann fummelte sie weiter an unserer Konstruktion herum.

Die Stunde schleppte sich dahin, ohne dass Ava auch nur einmal zu mir gesehen hätte.

Kaum hatte die Schulglocke geläutet, raffte sie ihre Sachen zusammen und eilte nach draußen, bevor ich sie abfangen konnte.

Bis zur Mittagspause hatten wir keinen gemeinsamen Unterricht mehr. Also nahm ich mir vor, sie in der Cafeteria auf ihr eigenartiges Verhalten anzusprechen.

Doch als ich in der Pause mit meinem Tablett an Simons Tisch vorbei ging, hielt er mich am Arm fest und hob mir grinsend ein Geschenk entgegen.

„Was ist das?“, fragte ich leicht genervt und sah immer wieder zu Ava und Joe, die wie üblich an unserem Tisch saßen.

„Ein Geschenk natürlich“, entgegnete er.

Ich machte noch immer keine Anstalten, ihm das Päckchen abzunehmen.

„Es ist ein Wecker“, erklärte er deswegen. „Keine Sorge, der tut nicht weh. Er ist nur schrecklich laut. Genau wie dein Alter.“

„Ja, danke“, meinte ich unwirsch und stellte das Päckchen auf mein

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