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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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erträglicher wird. Aber vermutlich kann man sich nicht mit Leuten wie Joe und mir bei so einer Party sehen lassen, die vom Clan der van der Veers veranstaltet wird.“

Sie schmiss hilflos die Arme in die Luft. „Und apropos Joe. Ihm hast du damit am Meisten weh getan, deswegen bin ich überhaupt so sauer auf dich.
Ich
    muss nicht auf so eine Party,
mir
    sind diese Leute egal. Aber Joe ist wirklich enttäuscht von dir. Er hatte damals im
Jackie’s
    einen richtig schönen Abend und den hast du ihm schon versaut mit deinem Zusammenbruch. Er hätte dir vermutlich drei Jahre lang die Füße geküsst oder freiwillig dein Zimmer geputzt oder sonst was, wenn du ihn dafür nur mit auf Simons Geburtstag genommen hättest.“

Ich japste und starrte Ava vollkommen entsetzt an. „Ist das jetzt dein Ernst? Glaubst du, ich fand es toll, im
Jackie’s
    zusammen zu brechen? Glaubst du wirklich, ich hätte euch den Abend mit Absicht versaut?“

Ava zuckte nur mit den Schultern und verschränkte stumm die Arme.

In meinem Bauch hatte sich ein schwerer Klumpen Wut gebildet.

Ich wollte nur noch auf etwas einschlagen, ganz egal was.

Nervös tippte ich von einem Fuß auf den Anderen und knetete meine Hände mit viel zu viel Kraft.

Dann stemmte ich sie in die Seiten und funkelte Ava an. „Weißt du was, Ava? Wenn du wirklich so von mir denkst, wenn du wirklich glaubst, ich wäre so, wie du mich hier hinstellst, dann kannst du mich einfach mal. Ich muss mich von dir nicht so zusammenscheißen lassen. Schon gar nicht, wenn du einfach nur eifersüchtig bist. Und streite es jetzt bloß nicht ab. Du
bist
    eifersüchtig und nur deswegen drehst du dermaßen hohl.“

Wutschnaubend drehte ich mich auf den Fersen um und ließ Ava alleine und mit Tränen in den Augen auf der Tribüne zurück.

„Was ist denn mit dir los?“ Ennis starrte mich verdutzt an, als ich wütend meine Schulsachen auf den Tisch pfefferte. Mit lautem Getöse schmiss ich den Stuhl nach hinten, um mich darauf zu setzten.

„Nichts“, blaffte ich ihn an und sofort drehte er sich von mir weg. Er zog die Schultern hoch, als befürchtete er, ich könnte ihn zusammen schlagen, wenn er nur noch einen Ton von sich gab.

Langsam atmete ich durch, um mich zu beruhigen. Oder zumindest halbwegs normal sprechen zu können. „Ich habe Streit mit Ava.“

„Oh.“

„Und vermutlich auch mit Joe“, fuhr ich fort, ohne Ennis anzusehen. „Sicher bin ich mir nicht, denn im Gegensatz zu Ava redet er nicht mit mir. Wobei reden übertrieben ist. Ava beschuldigt mich, sie beleidigt mich und sie stellte mich als Heuchlerin da. Genaugenommen würde ich es begrüßen, wenn sie sich die Schweigsamkeit von Joe angewöhnen könnte.“ Ich verschränkte die Arme und Ennis sah mich zunehmend fragend an.

„Was unterstellt sie dir denn?“

„Na, dass ich eine Heuchlerin bin“, erwiderte ich in einem Ton, als würde ich Ennis Schwerhörigkeit, gepaart mit Dummheit unterstellen.

„Das habe ich verstanden“, entgegnete er trotzdem geduldig. „Aber warum sollst du eine Heuchlerin sein.“

„Weil ich sie und Joe nicht mit zu Simons Geburtstag genommen habe.“

„Ah.“ Ennis Gesicht hellte sich auf.

„Als wir im
Jackie’s
    waren, hat sie den ganzen Abend ein Gesicht gezogen, weil ihr Sisy so sehr auf den Geist geht. Von Sarah ganz zu schweigen“, fuhr ich fort und begann an meiner Spanischhausarbeit herumzuspielen. „Wie hätte ich da wissen sollen, dass sie von mir eingeladen werden will?“

Auffordernd sah ich Ennis an, der gerade den Mund öffnen wollte, doch ich redete einfach weiter. „Ich mein, Joe ist total versessen auf Sisy, das verstehe ich ja. Möglicherweise hätte ich ihn ja wirklich fragen sollen.“

Wieder sah ich zu Ennis, der die Schultern hochzog, als wolle er mir Recht geben.

„Okay, ich hätte ihn einladen sollen“, stöhnte ich schließlich. „Aber Ava? Ständig quatscht sie mich voll, wie sehr es sie nervt, dass Joe Sisy so vergöttert. Von Simon hält sie auch nichts, Sarah ist für sie die Ausgeburt der Hölle und Reid ist sowieso eigenartig. Hätte ich sie fragen sollen, einfach nur aus Höflichkeit?“

Erneut hob Ennis die Schultern hoch und ich ließ den Kopf hängen. „Ich hätte sie aus Höflichkeit fragen sollen.“

Mutlos ließ ich mich in meinen Stuhl fallen. „Toll. Ich bin also eine beschissene Freundin und Ava hatte mit allem Recht.“ Theatralisch schmiss ich die Arme in die Luft.

Ennis drehte sich vorsichtig zu mir, abwartend, ob

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