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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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Tablett.

„Willst du dich nicht zu uns setzten?“, fragte Sisy gerade, als ich weiter gehen wollte.

Ich sah wieder zu Ava und Joe. Sie packten eilig ihre Sachen zusammen und verließen unseren Tisch. Ava hatte nicht einmal alles aufgegessen.

Mutlos ließ ich mich neben Simon auf die Bank fallen und packte lustlos meinen Wecker aus.

Es war das gleiche Modell, wie der, den Simon in tausend Einzelteile zerlegt hatte. Mit dem Unterscheid, dass bei diesem hier Johnny Cash auf dem Ziffernblatt abgebildet war.

Verständnislos schaute ich zu Simon, der die Schultern zuckte. „Du hast ein Poster von ihm an der Wand hängen und ich habe ein paar seiner Alben bei dir gesehen“, erklärte er gelangweilt. „Und da ich diesen Laden kenne, der einfach überall Bilder nach Wunsch drauf macht, habe ich dir den Wecker gekauft.“

„Danke“, antwortete ich schlicht und leicht unsicher.

Simon winkte jedoch ab und biss wieder in sein Sandwich.

„Was ist mit deinen Freunden los?“, unterbrach Sarah die peinliche Stille und deutete auf den nun leeren Tisch, an dem Ava und Joe gesessen waren.

„Keine Ahnung“, antwortete ich wahrheitsgemäß.

„Warum wollten sie eigentlich nicht mit zu Simons Party?“, wollte Sisy wissen und löffelte dabei einen Fruchtjogurt.

„Ich hab sie gar nicht gefragt“, erklärte ich knapp und kaum hatte ich das gesagt, sackte ich zusammen.

Deswegen benahmen sich Ava und Joe so eigenartig
    , schoss es mir durch den Kopf.

„Warum denn nicht?“, wunderte sich Sisy und ich begann unruhig zu werden.

„Sie haben nichts gesagt“, entgegnete ich und rutsche unruhig auf der Bank rum. „Sie haben mein Kostüm mit ausgesucht, aber nichts davon gesagt, dass sie auch gerne mitgehen würden.“

Ich schnappte mir meinen Rucksack und stand auf. „Ich muss gehen und mit ihnen reden“, verkündete ich dabei und ging los, als mir auffiel, dass ich Simons Wecker vergessen hatte.

Hastig ging ich zurück, nahm den Wecker, versuchte gleichzeitig auch noch das Tablett zu greifen und veranstaltete dabei ein kleines Lunchmassaker.

„Geh“, forderte mich Simon auf und fing den Milchkarton auf, der vom Tisch fiel. „Ich räum das weg. Bevor es noch Tote gibt.“

„Danke“, keuchte ich und rannte aus der Cafeteria, um Ava und Joe zu finden.

Ich entdeckte sie auf den Zuschauerrängen des Footballfeldes hinter der Schule.

Mit großen Schritten hastete ich die Stufen hoch und kam keuchend bei den Beiden an.

„Hi“, japste ich. „Ich- Hi.“

Ava musterte mich kühl und Joe sah unsicher auf seine Schuhe.

„Warum bist du denn nicht bei deinen Freunden?“, fragte Ava mit bissiger Stimme.

Noch immer etwas außer Atem richtete ich mich auf. „Das bin ich doch.“

„Ach ja?“ Ava stand auf und sah mich abschätzig an. „Sicher, dass wir dir nicht zu uncool geworden sind?“

Mir klappte der Mund offen. Ava war zwar ein direkter Mensch, was ich an ihr mochte. Aber das war übertrieben und unfair.

„Hör mal, es tut mir Leid, dass ich euch nicht eingeladen habe“, entschuldigte ich mich. „Mir ist das gar nicht eingefallen, weil-“

Tja, was jemand wie ich als der Beginn einer Entschuldigung meinte, kam bei jemand anderem wie Ava als reiner Hohn an. Sie sog scharf Luft ein und stemmte die Hände in die Hüften.

„Es ist dir nicht
eingefallen
    ?“, wiederholte sie schrill. „Wir waren vielleicht zwei Stunden vor der Party mit dir zusammen, um dein blödes Kostüm auszusuchen und dir ist es nicht
eingefallen
    , uns mitzunehmen?“

„Warum hast du denn nicht gesagt, dass du mit willst“, entgegnete ich verständnislos. „Ich dachte, du willst nicht mit, weil du da eh nicht rein passt.“

Vermutlich hatten selbst Kriegstreiber eine bessere Rhetorik als ich.

Joe schnaubte, stand auf und ging einfach weg, während Ava empört nach Luft schnappte.

„Glaubst du etwa,
du
    passt da rein?“, blaffte sich mich an und ging eine Stufe auf mich zu. „Du brauchst dir nicht einzubilden, dass es an deiner tollen Persönlichkeit liegt, warum diese überheblichen Schnösel mit dir abhängen wollen.“

„Oh, das denke ich auch nicht“, warf ich ein. „Aber wenn du sie sowieso für überhebliche Schnösel hältst, warum wolltest du dann überhaupt mit?“

„Weil ich dachte, wir wären Freunde“, erklärte sie schrill. „Du wolltest da auch nicht hin, zumindest hast du das behauptet. Ich dachte, wenn das alles so schlimm für dich ist, würdest du Joe und mich mitnehmen, damit es

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