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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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gesagt, diese Vision hatte, hat doch bestimmt irgend einen Grund. Außerdem kommt Jessicas Mutter aus Washington. Und ich bezweifle, dass damit der Bundestaat gemeint war, sonst wäre sie nicht jetzt schon hier.“

Simon nickte stumm vor sich hin. „Hattest du das denn schon mal? So eine Vision, die eigentlich eine Erinnerung war?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Naja, vielleicht hat sich deine Fähigkeit ja weiterentwickelt und zeigt dir nicht nur Sachen, die passieren werden, sondern erinnert dich auch an Dinge, die schon vorbei sind, wenn du etwas hörst oder siehst, was damit zusammenhängt?“ Er legte nachdenklich die Hand ans Kinn.

Ich nickte zustimmend und lehnte mich zurück, als Meredith mit zwei Tellern kam.

Sie stellte sie vor uns ab und wünschte uns einen guten Appetit.

„Pommes mit Käse und Chili“, meinte ich glücklich und Simon nickte, wenn auch noch immer etwas abwesend.

Ich wollte mir gerade genüsslich eine Käsepommes in dem Mund stopfen, als Simon mitten in der Bewegung verharrte und an mir vorbei starrte.

„Was-“, begann ich und folgte verständnislos seinem Blick. „Heilige Scheiße.“

Der Fahrer des Pick-ups stand in der Tür des Diners, im Schlepptau ruhte ein Wandschrank von einem Mann, der Thor alle Ehre gemacht hätte. Allerdings hatte er nichts von dessen Charisma. Er wirkte eher wie ein grobschlächtiger Trucker.

Sie sahen sich im Gästeraum um und suchten vermutlich einen geeigneten Platz.

Noch hatten sie Simon und mich nicht gesehen, aber es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis ihr Blick auf uns fiel.

Länger brauchten wir aber zum Glück auch nicht, um uns unter den Tisch gleiten zu lassen.

Wir hörten die schweren Schritte der Männer auf uns zu stampfen und kauerten uns unter dem Tisch an die Wand.

„Sitzt hier noch jemand?“, hörten wir eine tiefe Stimme fragen und Meredith antwortete nicht sofort.

Sie stand an der Theke und trocknete ein Glas ab, als ihr Blick auf Simon und mich fiel.

„Ja“, antwortete sie dann und mir blieb das Herz stehen. „Meine Küchenhilfe und ich wollten dort kurz etwas essen, solange es noch so ruhig ist“, log sie und ich entspannte mich wieder. „Setzten Sie sich einfach an den Tisch daneben.“

Der Mann brummte unverständlich, der andere murmelte vor sich hin. „Der Tisch ist aber perfekt. Von hier aus sehen wir die Straße und kriegen mit, wenn sie zu ihrem Wagen zurück gehen.“

Simon und ich starrten uns an.

Die Beiden mussten von uns reden. Vermutlich hatte Simons Wagen sie überhaupt erst hierher geführt.

„Dann komm, setzten wir uns einfach“, sagte der mit der tieferen Stimme. „Die Alte kann sich ja an den anderen Tisch setzen.“

Die großen, bestiefelten Füße kamen näher und die beiden Männer setzten sich auf die Bank.

Simon und ich rückten noch enger an die Wand, die Beine angewinkelt und die Arme krampfhaft darum geschlossen, um ja nicht mehr Platz zu brauchen, als notwendig.

Wir saßen uns gegenüber und starrten uns schockiert an.

Meredith kam zu unserem Tisch getippelt und nahm mit deutlichem Missfallen in der Stimme die Bestellung der Beiden auf.

„Und wollen Sie auch etwas essen?“, fragte sie spitz und zu unserer Erleichterung verneinten die Männer.

Meredith entfernte sich wieder und mit gedämpften Stimmen begannen die Männer zu reden.

„Sie haben dich also bemerkt sagst du?“, fragte die tiefere Stimme und neben mir begann ein Fuß nervös zu wippen.

„Ja“, antwortete der Andere. „Sind rechts ran gefahren, bis ich vorbei war und sind mir dann gefolgt.“

„Haben sie gesehen wie du aussiehst, was meinst du?“

Der Fuß wippte unaufhörlich. „Denk schon. Hab ‘ne Sonnenbrille getragen und das Baseballcap, aber das Mädchen hat die ganze Zeit in meinen Wagen gesehen. Denk also schon-“

Er unterbrach sich, als Meredith wieder zu unserem Tisch kam und laut die Gläser auf den Tisch stellte.

„Freundlicher Service“, brummte der Große, als sie wieder davon tippelte. Dann fuhr er fort. „Wenn sie dich gesehen haben, dann solltest du von hier verschwinden. Es ist zu gefährlich. Ich frag Mark, ob ich deinen Platz einnehmen soll oder ob er jemand anderen schicken will.“

Der Andere wippte noch mehr mit dem Fuß, stimmte aber widerwillig zu.

„Du bist doch sicher, dass sie es waren, oder Bill?“, fragte die tiefere Stimme eindringlich. „Wir können nicht noch einmal ein paar unschuldige Teenager verdächtigen. Du weißt, was das letzte Mal los

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