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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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zu uns drang.

„Ok, also die Adresse war richtig“, bemerkte ich und kämpfte gegen die Übelkeit an. „Aber ich geh da ganz sicher nicht rein. Niemals.“

„Mir ist auch nicht ganz wohl dabei“, pflichtete Sarah bei, was mich zugegebenermaßen überraschte.

Unschlüssig starrten wir alle auf das Gebäude und suchten die Fenster ab, als Thor plötzlich flüsterte. „Da steht jemand. Zweites Fenster von links, erster Stock.“

Ich sah hoch und erschrak, als ich den alten Mann dort stehen sah.

Grimmig glotzte er zu uns herab, dann drehte er sich plötzlich weg.

„Kommt, hauen wir ab“, schlug Simon vor und keiner widersprach.

Wir eilten auf den Weg zu, der um das Haus führte und als wir beinahe an der Straße angekommen waren, ertönte hinter uns ein lauter Schuss.

„Verflucht“, keuchte Simon. „Hat der eine Knarre?“

Bevor jemand antworten konnte, bellte uns eine Stimme nach. „Was sucht ihr hier?“

Thor und Simon verlangsamten ihre Schritte und stellten sich vor Sarah und mich.

„Wir müssten uns in der Adresse geirrt haben“, erklärte Thor und hob beschwichtigend die Hände. „Wir wollten Sie nicht stören.“

Der alte Mann humpelte den Durchgang entlang, ein Schrotgewehr vor sich haltend.

„Sir, wir wollen keinen Ärger“, meinte nun auch Simon, ebenfalls in beruhigendem Ton. „Wir werden sofort gehen.“

Unaufhörlich kam der alte Mann weiter auf uns zugehumpelt und wir wichen weiter von ihm zurück. Er trat ins Licht der Straßenlaterne und beäugte uns argwöhnisch.

Er war nicht besonders groß und ging zudem leicht gebeugt. Seine Arme zitterten, während er das Gewehr hob und seine Haut war übersät von Altersflecken.

„Wo wolltet ihr denn hin?“, fragte er. Seine Stimme war brüchig und zitterte so sehr wie seine Arme.

Thor schluckte und schob sich weiter vor uns. „In einen Musikclub. Kaleidoskope.“

Der alte Mann murmelte unverständlich vor sich hin, dann senkte er überraschend die Waffe und sicherte sie.

„Musikclub. Es ist unfassbar-“, brabbelte er, dann wurde er laut. „Das hier ist, was ihr sucht. In dieser Fabrik wurden früher Kaleidoskope hergestellt.“

Sarah verdrehte stöhnend die Augen, während Thor erneut den Arm hob. „Nein, wir suchen tatsächlich einen Musikclub. Es muss sich um ein Missverständnis halten.“

„Nein, du dummer Junge“, widersprach der alte Mann. „Ihr solltet in eine Falle gelockt werden. Hier gibt es keinen Club, der „
Kaleidoscope
    “ heißt.“

Verwirrt starrten wir den alten Mann an, der näher auf uns zu gehumpelt kam.

„Ihr seid wegen Constantine hier, nehme ich an“, fragte er. Seine hellgrünen Augen taxierten jeden einzelnen von uns, dann nickte er. „Er hat mit euch Kontakt aufgenommen, ist doch so.“

Er wirkte plötzlich erregt und freudig.

„Jetzt macht es endlich einen Sinn“, nickte der alte Mann.

Thor lehnte sich zu ihm vor. „Entschuldigen Sie, aber was macht Sinn?“

Der alte Mann hob den Kopf, als habe er vergessen, dass jemand hier war, dann sah er nervös die Straße hinab. „Wir sollten rein gehen. Hier draußen läuft zu viel Gesindel herum, man könnte uns hören.“

Er drehte sich um und deutete uns, ihm zu folgen.

Was wir nur widerwillig taten.

Er führte uns in das Gebäude und in den ersten Raum, der auf den engen Eingangsbereich folgte. Es musste früher mal ein Büro gewesen sein, hatte aber nur ein kleines Fenster, das mit einem schwarzen Tuch verdeckt war.

Die Wände waren nackt und sahen genauso aus, wie die Außenfassade. Eine paar Kerzen brannten auf einem alten Schreibtisch, auf dem sich alte Hefte und Bücher türmten. Daneben lag eine alte Reisetasche auf dem Boden, in der ein paar Kleider unordentlich hervor lugten und auf einem zerschlissenen Teppich hatte sich eine Katze eingerollt. Sie reagiert nicht einmal, als wir eintraten.

„Setzt euch, setzt euch“, forderte uns der alte Mann auf und deutete auf ein modriges Sofa unter dem Fenster.

Sarah und ich ließen uns mit unbehaglichem Gesichtsausdruck darauf nieder, Simon setzte sich auf die Lehne neben mir und Thor blieb stehen.

Der alte Mann zog seinen klapprigen Schreibtischstuhl vor und keuchend setzte er sich darauf.

„Constantine hat euch also kontaktiert, richtig?“, fuhr er das Gespräch von draußen fort und Thor verschränkte die Arme.

„Das haben wir nicht gesagt“, entgegnete er mit düsterem Blick. „Wir würden gern erst mal ein paar Informationen von Ihnen bekommen, bevor wir

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