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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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die Augenbrauen spöttisch hoch. „Einfach nur um mich in den Wahnsinn zu treiben?“

„Klar.“ Er lachte. „Und um dich zu fragen, warum du nicht mit ins Kino willst.“

„Ich bin kein Filmfreak“, log ich.

„Dann gehen wir eben in eine Bar“, schlug Simon vor und ich blickte ihn unbeeindruckt an.

„Zu stickig.“

„Auf ein Konzert?“

„Zu eng.“

Simon schnaufte. „In ein Restaurant? Und sag jetzt nicht, dass du nichts isst.“

Ich verkniff mir ein Grinsen. „Warum willst du überhaupt mit mir weg?“

„Ich bin ein Masochist und du scheinst besonders viel Spaß daran zu haben, mir einen Spruch nach dem anderen reinzuwürgen.“ Er hob die Hände nach oben und zuckte mit den Schultern. „Wir sind also ganz klar ein Traumpaar.“

„Klar ist nur, dass du eine Meise hast“, kommentierte ich trocken. „Nur mal für eine Sekunde angenommen, ich wäre nicht mit jeder Faser meines Körpers genervt und abgeschreckt von deiner Arroganz und Überheblichkeit, glaubst du wirklich, ich würde mich mit jemandem treffen wollen, der Samstags Nachts nichts besseres zu tun hat, als sich nackt von der Polizei aufgabeln zu lassen?“

Sein Blick verdunkelte sich kurz, doch bevor er etwas sagen konnte, kam Sisy angerannt.

„Hi“, japste sie und legte ihre Tasche auf den Tisch. „Gottseidank ist Mrs. Castaloni noch nicht da.“

„Sie kommt später“, beruhigte ich sie und sie lächelte mich an, als sie ihre Haare richtete. „Weiß ich schon.“ Sie wandte sich an Simon. „Weißt du, wo Sarah ist? Sie hat mir eine Nachricht geschickt und gebeten, hier auszurichten, dass Mrs. Castaloni später kommt, aber sie hat nicht geantwortet, als ich sie fragte, wo sie sei.“

„Keine Ahnung“, meinte Simon. „Ich seh‘ sie momentan ja nicht so oft.“ Er warf mir einen Seitenblick zu, als wollte er sich vergewissern, nicht zu viel gesagt zu haben und ich nahm mein Mathematikbuch wieder in die Hand. Wenn Simon nicht wollte, dass ich zu viel von diesem Gespräch mitbekam, wollte ich diesen Gefallen gerne tun.

„Ich hab sie seit der dritten Stunde nicht mehr gesehen“, wunderte sich Sisy weiter und setzte sich auf ihren Stuhl, den Simon ihr freigemacht hatte. „Und heute Morgen war sie vollkommen durch den Wind.“

„Hast du sie versucht anzurufen?“, wollte Simon wissen.

„Natürlich“, meinte sie gedehnt. „Aber sie nimmt nicht ab.“

„Hat sie was gesagt, dass es ihr nicht gut ging?“, hakte Simon weiter nach und ich sah im Augenwinkel, wie Sisy den Kopf schüttelte.

„Nichts“, entgegnete sie. „Sie war ziemlich schweigsam, noch schlimmer als die letzten Tage.“

„Die letzten Tage?“, wunderte sich Simon. „Mir kam sie nicht schweigsam vor.“

„Mir gegenüber war sie schweigsam“, erklärte Sisy und klang traurig.

„Habt ihr Streit?“, fragte Simon und wieder schüttelte Sisy den Kopf.

„Nicht direkt.“ Sie atmete tief ein. „Sie hat… Naja, sie wollte etwas von mir wissen, etwas Persönliches. Und als ich ihr geantwortet habe, war sie wohl nicht zufrieden mit meiner Antwort und hat mich am Arm festgehalten. Zuerst ganz normal, aber irgendwann hat sie ihre Finger richtig in meine Haut gepresst.“ Sisy sackte noch ein wenig mehr in sich zusammen. Ich starrte so angestrengt in mein Mathematikbuch, dass die kleinen Symbole und Zahlen anfingen Tango zu tanzen. „Und plötzlich hat sie Nasenbluten bekommen. Einfach so. Seit dem redet sie kaum noch mit mir. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sauer auf mich ist.“ Ihre Stimme war dünn geworden. „Ich hab ihr doch nichts gemacht.“

Simon legte seine Hand auf ihre und drückte sie kurz. „Mach dir keinen Kopf, Sarah ist manchmal etwas eigen in ihrer Art. Du kennst sie doch.“

Ich hatte den Eindruck, Sisy wollte widersprechen, doch entschloss sich, nur mit den Achseln zu zucken.

Vorsichtig sah ich zu Simon rüber, der die Augenbrauen sorgenvoll zusammengezogen hatte und besorgt aus dem Fenster starrte. „Vielleicht sollte ich mal zu Hause nachsehen.“

„Geh lieber in den Unterricht“, ermahnte ihn Sisy und rappelte sich langsam wieder auf. „Du kannst dir dieses Jahr nicht wieder so viele Ermahnungen leisten.“

Simon nickte geistesabwesend und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, murmelte „Mach dir nicht so viele Gedanken“ und ging aus dem Klassenraum.

„Eigenartig“, kommentierte Ava freitags nachmittags, als wir nach der Schule auf den Parkplatz liefen. „Sarah ist eigentlich extrem

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