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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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„Die ganze Schule redet über dich.“

„Es freut mich, dass dich mein Leid so beglückt“, kommentierte ich trocken und stöhnte, als Joe aufgeregt an unseren Tisch gerannt kam, sein Tablett auf den Tisch knallte und es vor lauter Hysterie beinahe wieder vom Tisch geschubst hätte.

„Simon hat dich-“

„Beende diesen Satz nicht, wenn dir dein Leben lieb ist“, unterbrach ich ihn düster und Joe grinste Ava an.

„Also hat er.“

„Er hat“, entgegnete Ava ebenfalls mit einem Grinsen. „Vor zwei Tagen schon.“

„Und die ganze Schule weiß es.“

Ava nickte. „Jup. Sie hat gegenüber Tracy Schuman die Nerven verloren.“

„Anfängerfehler“, kommentierte Joe und bedachte mich mit einem mitfühlenden Blick, den ich nur mit einem Grunzen quittierte und weiter das Mittagessen in mich hinein schaufelte.

Ava lehnte sich wieder zu Joe. „Ich glaube ja, dass der Grund für die Aufregung vor allem der ist, dass Lyn so gar nicht Simons Typ ist, oder“, sinnierte sie weiter und Joe nickte zustimmend.

„Er steht sonst eher auf blonde Mädchen, die Röcke tragen und mit Messer und Gabel essen.“

„Ihr wisst aber schon, dass ich noch da bin“, meinte ich mit offenem Mund, was Joe nur als Bestätigung seines Arguments betrachtete.

„Genau“, meinte Ava. „Und er trifft sich nie mit Mädchen aus Canterbury.“

Ich schluckte mein Essen hinunter. „Wahrscheinlich hat er Angst, die Leute hier erfahren, dass er nur mit Kuscheltieren schläft.“

Joe schien überglücklich, dass ich seine Lieblingsbeleidigung in Bezug auf Simon van der Veer benutzt hatte und lächelte mich selig an.

Verrückte Leute, die ich da zu meinen Freunden gemacht hatte.

Für eine kleine Weile war ich dem Herrgott dankbar, dass Simons Stundenplan nicht ein einziges Mal mit meinem kollidierte. Wobei vermutlich eher die Froschgesichtige aus dem Sekretariat den Dank hierfür verdient hätte, aber ich bezweifelte, dass sie darauf irgendeinen Wert gelegt hätte. Wer jedoch auch immer für diesen bewundernswert erfreulichen Zufall verantwortlich war, hatte vermutlich Simons offensichtliches Desinteresse an solch banalen Hindernissen außer Acht gelassen.

„Hey Leute“, brachte er einen Tag darauf die Klasse, in der ich Mathe hatte zum Schweigen. „Eure treuergebene Schulsprecherin, deren zweifellos zweifelfreies Glück es ist, meine Schwester zu sein, hat mir eben eine Nachricht geschickt, dass ich euch ausrichten soll, dass Mrs. Castaloni sich verspäten wird. Also genießt die Zeit, bevor die Hexe kommt.“ Er grinste und mit abschätzigem Blick wandte ich mich wieder von ihm ab und ging zum vierten Mal meine Hausaufgaben durch. Seit Sisy mir ihre gegeben hatte, war ich krankhaft versessen darauf, perfekte Hausaufgaben in Mathe vorzuweisen. Ich wollte nicht noch einmal in eine Situation kommen, in der mich die Schulkönigin retten musste. Unwillkommene Aufmerksamkeit hatte ich nun wirklich genug.

„Ich hab gehört, du hast damit geprahlt, dass ich dich ins Kino einladen wollte.“ Simons überhebliche Stimme raunte mir ins Ohr und ich schrak zusammen.

„Prahlen trifft es wohl nicht ganz“, zischte ich und drehte meinen Kopf zu ihm. „Ich habe nur deine Heerschar von hirnlosen Anhängerinnen darüber aufgeklärt, dass ich besseres zu tun habe, als dir hinterher zu hecheln.“

„Indem du ihnen sagst, dass ich dich um ein Date bitten wollte?“ Simon grinste mich breit an und seine Augen funkelten vor Spott.

„Halt einfach den Rand“, warnte ich ihn und drehte mich wieder um.

Simon lachte leise und ließ sich neben mir nieder.

„Das ist Sisys Platz“, schnauzte ich ihn an und Simon zuckte mit den Schultern.

„Sie ist meine beste Freundin, ich glaube nicht, dass sie mich anfahren wird, wenn ich ihren Platz schon mal vorwärme“, entgegnete er lässig und ich verdrehte die Augen.

„Ich hätte ihr mehr zugetraut was die Auswahl ihrer Freunde angeht“, murmelte ich und blätterte weiter in meinem Mathebuch. „Hast du eigentlich keinen Unterricht, in den du gehen solltest?“

„Eigentlich schon“, war seine kurze Antwort und ich verdrehte erneut die Augen.

„Gehört das zur Imagepflege?“, wollte ich wissen und sah ihn wieder an. „Schwänzen.“

„Na, ich musste ja schwänzen, um dich zu sehen“, erklärte er sachlich. „Du rennst ja idiotisch schnell von Klasse zu Klasse, dass man dich kaum abpassen kann. Oder du hängst mit Ava Philipps rum.“

„Und warum wolltest du mich sehen?“ Ich zog

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