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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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Blick, der an ein Reh im Scheinwerferlicht eines heranfahrenden Jeeps erinnerte.

Trotzdem fiel mir meine Anti-Haltung immer schwerer. „Ich weiß nicht mal, was ich anziehen könnte auf so eine Halloweenparty.“

„Da finden wir etwas, keine Sorge“, versprach Sisy und ihre Augen begannen zu leuchten. „Heißt das, du kommst?“

In meinem Hirn formte sich deutlich ein
“Nein“
    , oder wenigstens ein
“Vielleicht“
    , und machte sich auf den Weg zu meinem Mund. Doch irgendwo auf dem Weg dorthin musste es eine Panne gegeben haben. Denn als ich meine Lippen bewegte, tröpfelte nur ein tonloses „Ja“ heraus.

„Wirklich?“, freute sich Sisy aufgeregt und ich versuchte mich nochmals an einer Absage.

„Ja, wirklich“, spukte mein Mund erneut aus und ich gab auf.

Okay, dann gehe ich eben zu Simons Halloweenparty. Nicht Geburtstag. Nur Halloween.
    „Oh, ist das schön“, bemerkte Sisy fröhlich und stand wieder auf, um sich auf den Schreibtischstuhl zurück zu setzten. „Wenn du willst, können wir am Samstag shoppen gehen und nach einem Outfit für dich suchen.“

„Es wird dich schocken, aber ich bin nicht gerade das, was man einen Shopaholik nennen könnte“, lehnte ich ihr Angebot ab, was plötzlich wieder funktionierte. „Ich finde schon etwas. Irgendwie.“

„Wie du magst.“ Sie schlug die Beine übereinander. „Wenn du deine Meinung aber noch änderst-“

„Dann werde ich mich vertrauensvoll an dich wenden“, beendete ich gequält und legte mich quer auf mein Bett, um ans Telefon zu kommen, das gerade angefangen hatte zu klingeln.

Ich fischte den Hörer von der Gabel und hielt ihn an mein Ohr.

„Ich hasse dich“, begrüßte ich Simon, der wie angedroht anrief.

„Das weiß ich doch“, säuselte er amüsiert. „Du kommst also?“

„Ich hasse dich wirklich“, wiederholte ich und Simon lachte.

„Also ja“, übersetzte er. „Gut, dann sehen wir uns nächsten Sonntag. Und richte Sisy Grüße von mir aus.“

„Das werde ich nicht tun.“

Er lachte erneut und legte auf.

„Und er hat dich wirklich auf seinen Geburtstag eingeladen?“, wollte Ava erneut wissen und ich ließ mutlos die Schultern hängen.

„Halloweenparty“, korrigierte ich gelangweilt, ohne von meinem Blatt aufzusehen. Wir hatten gerade Literatur und Ava nutzte die Gelegenheit, da Mr. Brown damit beschäftigt war, einen Roman an die Tafel zu schreiben.

„Er hat sogar Sisy vorbei geschickt, weil er sich denken konnte, dass ich Nein sage.“

„Und die hat dich einfach so überreden können?“, wunderte sich Ava ungläubig. Sie bedachte mich mit einem dieser Blicke, die sie einem immer zuwarf, wenn sie der Meinung war, dass man sich heraus redete.

„Frag mich nicht, wie sie das macht“, verteidigte ich mich sofort. „Ich will da echt nicht hin, schon gar nicht, wenn Sarah dort herumstolziert. Aber Sisy hat irgendwie ein Talent dafür, Menschen dazu zu bringen, etwas zu tun, was sie nicht tun wollen.“

„Fängst du jetzt also auch schon an, Sisy übermenschliche Fähigkeiten zuzuschreiben?“, wollte Ava genervt wissen. „So wie Joe sie für übermenschlich schön, nett und einfach wunderbar hält.“

„Nein“, widersprach ich. „Ich denke eher, sie ist so jemand, der selbst einem Staubsaugerverkäufer einen Staubsauger andrehen könnte.“

Ava schmunzelte.

„Oder den Papst selbst davon überzeugen, zum Satanismus überzutreten“, setzte ich noch einen drauf und Ava hob ihr Tuch vor den Mund, damit ihr Lachen nicht zu hören war.

„Du meinst also, sie ist fast schon gefährlich?“, fragte Ava mit verschwörerischer Stimme und ich zuckte mit den Schultern.

„Soweit wir wissen hat sie ja noch nie jemanden zum Satanismus überredet“, meinte ich und schürzte die Lippen. „Wobei ich finde, mich zu überreden auf Simons Halloweenparty zu kommen, ist schon eine beinahe bösartige Angelegenheit.“

Ava lachte erneut, dann lehnte sie sich näher zu mir.

„Da wir gerade beim Thema sind“, flüsterte sie. „Hast du bei Sisys Besuch etwas mitbekommen, warum Sarah momentan nicht in der Schule ist?“

Ich runzelte die Stirn. „Sie fehlt?“

„Ja.“ Ava grinste. „An dir geht wirklich jeder Schulklatsch vorbei, was?“

„Naja, Sarah interessiert mich auch nicht so.“ Ich überlegte. „Sisy meinte nur, dass Sarah gefragt hat, ob ich zu Simons Geburtstag komme. Also nehme ich an, sie wird auch da sein.“

„Eigenartig“, stellte Ava fest und starrte die Tischplatte an.

„Du

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