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Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Lowe
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Geschichte läse. Dann hob sie ihren Kopf und sah ihm mit ihren grauen Augen ins finstere Gesicht. » Wie Ihr aus unserer gemeinsamen Kindheit wisst, habe ich Rätsel immer geliebt. « Sie lächelte vage, als er nickte. » Die Antwort auf die Rätsel der letzten Nacht sind meine Blutangelegenheiten, Graf der Nacht! «
    Er beugte sich vor. Das geflügelte Pferd auf seiner Brustplatte fing Feuer. » Dann enthüllt mir diese Rätsel. «
    Korriya sprach jedes Wort langsam und deutlich aus. » Wer hat uns angegriffen und warum? Wer hat den Alarm ausgelöst und die Burg wachgerüttelt? Wer hat den Dämon des Schwarms, der im Tempelviertel letzte Nacht jagte, vertrieben? Und wie sind die Angreifer in die Alte Burg gelangt? «
    Der Graf lehnte sich zurück. » Behauptet Ihr, auf diese Fragen Antworten zu haben? «
    » Ich habe einige Gewissheiten « , antwortete die Priesterin, » und einige Vermutungen. Doch sollte ich recht haben … « Sie brach ab und schaute ihn durchdringend an. » Ihr solltet meine Vermutungen wenigstens gehört haben. «
    » Nun gut « , sagte er grimmig. » Ich höre. «
    » Zunächst « , sagte sie, » habe ich bereits Spekulationen darüber gehört, dass die Angreifer unsere Derai-Feinde seien, die Blutfehden und Rache nachjagen. Aber selbst wenn die dunkle Magie noch nicht Hinweis genug auf den Schwarm ist, so sollte die Finsterschwinge jeden Zweifel beseitigen. «
    » Ich habe die Gerüchte gehört « , antwortete der Graf vorsichtig. » Aber was genau ist eine Finsterschwinge? «
    » Es handelt sich um einen Vampir der Psyche « , sagte Korriya, » eine mächtige und entsetzliche Manifestation des Schwarms, die Geist und Seele aus jedem heraussaugt, der nicht mächtig genug ist, dem zu widerstehen. Insbesondere diejenigen, die über die Alten Kräfte verfügen, sind ihre Beute. Die Finsterschwinge stärkt sich selbst, indem sie sich von unserer Stärke ernährt. « Sie schloss kurz die Augen. » Sie hatte letzte Nacht geradezu ein Festmahl, bevor sie endlich vertrieben wurde. «
    » Und wie wurde sie vertrieben? « , fragte der Graf leise.
    Korriyas Lächeln war bitter. » Nicht durch uns. Sie kam mit der ersten Welle Eindringlinge in das Tempelviertel. Wie ein Wirbel wurden die Seelen der Schwachen und Unvorsichtigen von ihr eingesaugt. Niemand von uns hätte überlebt, wenn wir es nicht geschafft hätten, uns im Tempel von Mhaelanar dem Verteidiger zu verbarrikadieren. Dort sind die psychischen Barrieren stark, und sie konnten sie in Schach halten. Doch selbst diese Sperren hätten nicht ewig standgehalten, denn wir tragen nicht länger die Stärke in uns, um uns gegen solche Angriffe zu verteidigen. Wir wussten, es war nur eine Frage der Zeit, bevor die Finsterschwinge die Oberhand gewinnt. « Sie zögerte kurz. » Und so komme ich zum zweiten und zum dritten Rätsel. «
    » Wer hat den Alarm ausgelöst und die Burg wachgerüttelt? « Asantir sprach von ihrem Posten an der Tür. » Und wer hat den Dämon, der im Tempelviertel jagte, vertrieben? Das sind gute Fragen, Priesterin. «
    » Allerdings « , antwortete Korriya. » Diejenige, die den Alarm ausgelöst hat, war eine mächtige Gedankensprecherin; viel stärker als irgendwer in unseren Tempeln. Sie hat den Alarm der Burg zum Leben erweckt, doch ihre Macht zog die Finsterschwinge an wie das Blut einen Hai. Auch die Gedankensprecherin war der Bösartigkeit des Dämons nicht gewachsen. Sie wäre gefallen, hätte sie keine Hilfe gehabt. «
    Korriya schloss kurz die Augen, öffnete sie wieder und sah den Grafen durchdringend an. » In einem Moment spürte ich eine allumfassende Finsternis, in deren Mitte die Gedankensprecherin gefangen war. Ich war machtlos und konnte nicht helfen. Im nächsten Moment loderte die Welt auf in goldenen Flammen. Mein ganzer Geist wurde davon durchflutet; es rief nach mir. Nein, es befahl mir, gegen die Finsterschwinge zu kämpfen. Jeder, der sich im Tempel von Mhaelanar verbarrikadiert hatte, wurde davon erfasst; jeder Geist, vom Größten unter uns bis zum Schwächsten. Ich spürte auch die anderen Mächte dort; Mächte, die ich nicht erkannte – doch das Einzige, was zählte, war, dass wir gemeinsam mit diesem goldenen Flächenbrand stark genug waren, um die Finsterschwinge hinauszuwerfen. «
    Der Graf war aufgesprungen. » Das Goldene Feuer! « , rief er. In seiner Stimme lag pure Verwunderung. » Könnte es möglich sein? « Er hakte mit einem Stirnrunzeln bei Korriya nach. » Seid Ihr sicher, dass Ihr

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